Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Nachtmahren, die umhertrabten und nicht
wussten, was sie tun sollten. Die Zahl der Gegner stieg schnell, von einigen
Hundert auf einige Tausend. Etwa achthundert, so schätzte Famenia, hatten kein
Reittier.
    Viele Schwarzaugen haben die Elben in der Kaverne nicht erledigen
können. Sie versuchte, ihr rasch schlagendes Herz zu beruhigen. Umso wichtiger werde ich nun sein! O ihr Götter! Sie hatte
gehofft, dass nur eine geringe Anzahl übrig bleiben würde, doch Samusin schien
anders entschieden zu haben.
    Hinter
Famenia wurde es hell. Das Scheppern von Rüstungen erklang, Pferde schnaubten.
    Der
zweite Teil des Plans lief an: Narósil und seine elbischen Panzerreiterinnen
hatten sich soeben aus dem Wald geschoben und Aufstellung genommen. An ihren
Schilden hatten sie Lampen befestigt, erstens damit sie etwas sahen, zweitens
damit sie von den Albae bemerkt wurden. Der Köder für die Falle.
    Famenia
konnte sie nicht sehen, weil sie sich in ihrem Loch nicht drehen konnte, aber
es dauerte nicht lange, bis die Albae auf dem Weg zur Kaverne Aufstellung
nahmen, um dem Feind die Stirn zu bieten. Die albischen Fußtruppen blieben
hinten, die Reiter schoben sich nach vorn und machten ihre Bögen schussbereit.
Die Abteilung, welche die Geiseln in die Stadt getrieben hatte, tauchte dagegen
nicht mehr auf.
    Ob es den Elbinnen gelungen ist, Mühlenstadt einzunehmen? Famenia rieb sich die Hände, um ihre steifen Finger wieder geschmeidiger zu
machen.
    Hinter
sich hörte sie Stampfen. Die Panzerreiterinnen preschten los und wagten einen
Sturmangriff gegen die Albae. Ganz dicht donnerten die Pferdehufe an ihrem
Versteck vorbei, ohne Famenia zu treffen.
    Der
Plan sah vor, nach einem ersten Zusammenprall das Weite zu suchen und einen
Ausfall zu provozieren.
    Hoffentlich lassen sich die Albae reizen. Was sich genau
vor ihr tat, sah sie wegen des dichter werdenden Schneefalls nicht, aber sie
hörte Pferde unvermittelt laut aufwiehern und helle Stimmen schreien. Einige
der albischen Geschosse hatten getroffen.
    Dann
galoppierten die Elbinnen frontal auf die Famula in ihrem Loch zu, eine
heillose Flucht vortäuschend.
    Famenia
erkannte sofort, dass dieser Teil des Vorhabens nicht aufgegangen war. Sie wurden durch den Beschuss gezwungen, ihren Angriff vorzeitig
abzubrechen! Somit standen unverändert geschätzte fünftausend Feinde
gegen sie.
    Der
Wind wirbelte die Flocken umher, der Schneefall hörte abrupt auf.
    Famenia
sah die Masse der Albae auf ihren schwarzen Tieren den Hügel hinabreiten, um
die Elben einzuholen. Die Augen der Nachtmahre leuchteten blutrot im Dunkeln,
um die Fesseln zuckten Blitze, wenn die Hufe auftrafen. Ein schauriger Anblick.
    Die
Feinde brandeten wie eine finstere Woge heran, näherten sich der Mulde
unaufhaltsam. Zu kurz gezielte Pfeile gingen vereinzelt nieder, eine Spitze
verfehlte Famenia nur knapp und bohrte sich neben ihrer rechten Hand in die
Erde. Eine bräunliche Flüssigkeit haftete am vorderen Schaftteil. Gift!
    Das
heranpreschende Heer brachte den Boden zum Beben, Famenia spürte die
Erschütterung unter sich und um sich herum. Erdklumpen lösten sich und fielen
auf sie.
    Das sind zu viele! Sie kommen mit … dreitausend, viertausend? Zu viele für den Feuerwerkszauber, den sie hatte wirken wollen. Eigentlich
hätten die Albae nur noch zweitausend Krieger stark sein sollen. Aufspringen
und weglaufen wäre einem Selbstmord gleichgekommen. Außerdem wusste sie, dass
sich Narósil auf sie verließ. Und Ossandra. Und die Bewohner von Mühlenstadt. Bewahre die Ruhe!
    Als
sich der vorderste Nachtmahr kaum noch zwölf Schritte von ihr entfernt befand,
sprang Famenia auf, schleuderte den Jutestoff zur Seite und sprach den Zauber,
den ihr Meister ursprünglich für einen ganz anderen Zweck ersonnen hatte. Bitte! Es muss gelingen! Das Amulett erhitzte sich, ihr
Kopf summte vor Anstrengung.
    Um
sie erschien mit einem durchdringenden, lauten Ton eine grellsilbrige Glocke,
etwas höher als sie und vier Schritte im Durchmesser.
    Der
erste Nachtmahr war heran und prallte aus vollem Galopp dagegen, weil ihn sein
Reiter bei der hohen Geschwindigkeit nicht mehr zum Halten bringen konnte. Die
durchsichtige, fragil wirkende magische Wand erwies sich als massiv wie Fels.
Der Kopf des Rappen zerbarst daran, begleitet von einem freundlichen
Glockenschlag; die eigene Wucht schleuderte das Tier an der Schräge nach oben
und ließ den Alb durch

Weitere Kostenlose Bücher