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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Luft fliegen.
    Was
mit ihm geschah, sah Famenia nicht.
    Denn
die nachfolgenden Nachtmahre krachten in derart rascher Folge gegen die
Barriere, dass das Klingeln zu einem einzigen lauten Ton anschwoll. Ein
silbriger Fels in der schwarzen Brandung, der das Meer des Todes gnadenlos
teilte, so kam sie sich hinter ihrem Schutz vor.
    Das
Todeskreischen der Nachtmahre, das nichts mit dem Wiehern eines Pferdes gemein
hatte, das Scheppern der Rüstungen, das Fluchen und Schreien der Albae drang
durch das Glockentönen an ihre Ohren. Sie fühlte schreckliche Angst. Blut
spritzte gegen die magische Wand und überzog die Sphäre mit einem rotem
Schleier, dicke Tropfen rannen hinab.
    Famenia
fühlte die Hitze des Amuletts, das seine Energie stetig abgab und sich mehr und
mehr erwärmte. Bald würde sie Brandblasen davontragen.
    Aber
die Flut, die gegen die Barriere prallte, endete nicht. Es wurde dunkler in der
Halbkugel. Die Feinde türmten sich inzwischen darauf und drumherum.
    Die schiere Masse wird mich erschlagen, sobald ich den Zauber
nicht mehr aufrechthalten kann! Das hatte sie nicht vorausgesehen, als
sie sich für diesen Spruch entschieden hatte. In Famenia wuchs die Angst.
    Irgendwann
wurde es ruhiger. Es war schlichtweg unmöglich geworden, dass noch ein
Nachtmahr gegen die Glocke prallte, denn ein Wall aus Leibern hatte sich um die
schlierenbehaftete Sphäre gebildet. Sie mied es, sich die zerschmetterten,
zerquetschten Feinde genau anzuschauen.
    Geschrei
und Kampflärm drangen gedämpft zu ihr durch, wieder bebte die Erde.
    Sind das die Elbinnen? Schweiß stand Famenia auf der Stirn,
ihre Hand schien gebraten zu werden. Ich halte … nicht
länger …
    Sie
sprang bis an den Rand der Glocke und gab den Zauber auf, hüpfte im gleichen
Moment zur Seite, um dem zu entgehen, was auf sie einstürzte.
    Ganz
gelang es ihr nicht, der herabfallenden Last zu entkommen. Es waren einfach zu
viele. Knapp neben ihr schlug ein deformierter Nachtmahr mit gebrochenem Genick
ein. Ihr Bein wurde von einem Vorderlauf eingeklemmt, sie stürzte.
    Ihr Götter, nein! Sie zog mit beiden Händen an ihrem
Oberschenkel und schaffte es, sich zu befreien, bevor der zusammenbrechende
Haufen ins Rutschen geriet. Mit einem raschen Windzauber ließ sie einen Teil
der herabfallenden toten Leiber davonwirbeln, um darunter nicht zerquetscht
oder erstickt zu werden. Dumpf krachend schlugen sie auf der gefrorenen Wiese
auf.
    Schluchzend
kroch Famenia über die Leichen und Verwundeten. Aus Furcht, sie könnte von
einem der vergifteten Pfeile getroffen werden, robbte sie und stemmte sich erst
nach einer ganzen Weile in die Höhe. Dann stolperte sie vorwärts, warf einen
Blick über die Schulter zurück auf das Schlachtfeld.
    Vor
ihrem Versteck und dort, wo die Glocke gewesen war, türmten sich die Albae und
Nachtmahre in einem wüsten Knäuel, in das die Geschosse der Elbinnen flogen und
den Verwundeten den Tod brachten. Sie hatten auf der Stadtmauer gewartet und
sandten ihre Pfeile gegen die Feinde.
    Mühlenstadt ist von den Schwarzaugen befreit!, dachte
Famenia erleichtert. Damit befanden sich die Kinder ebenso in Sicherheit.
    Die
Albae sammelten sich unterhalb des Kavernenhügels, der außerhalb der
Schussweite der Elbenbögen lag. Sie hatten viele Soldaten auf dem Feld zurückgelassen. Tausend sind es sicherlich, die sie einbüßten.
    Und
in die Ansammlung der Albae schwenkten gerade die Panzerreiterinnen unter
Narósils Führung ein.
    Famenia
hörte das metallische Rasseln der Rüstungen und sah auch die verheerende
Wirkung in den Reihen der Gegner. Die Lanzen brachten neuerlichen Tod.
Nachtmahre wurden zu Boden geworfen, ihre Herren gleich zu mehreren
aufgespießt; danach drehten die Elben um und ritten auf die Wiese zurück, um
wieder Anlauf zu nehmen, diesmal für den finalen Stoß.
    Das hat sie wieder tausend und mehr gekostet! Famenia war
geistig leer, erschöpft vom Aufrechthalten des Zaubers, und ihre Ohren dröhnten
vom Läuten der magischen Glocke. Jujulo hatte sie eigentlich wesentlich kleiner
und als Musikinstrument erdacht, um ein Publikum zu unterhalten. Sie hatte nur
hoffen können, dass man sie auch als Schutz nutzen konnte. Noch
einmal anrennen, und wir haben sie …
    Ihr
stockte der Atem: Die Albae dachten nicht daran, ihr Ende abzuwarten, sondern
nahmen die Verfolgung der Elben auf!
    Ihnen
voran hetzte eine Albin mit

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