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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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langem, weißblondem Schopf, der fahnengleich hinter
ihr herwehte. Nahezu alle berittenen Feinde folgten ihr und setzten den
Panzerreiterinnen nach, um sie daran zu hindern, umzudrehen und einen letzten
vernichtenden Ansturm zu unternehmen.
    Die
Elbinnen bemerkten die aufrückenden Albae und galoppierten weiter, um nicht
vom Ende her aufgerollt zu werden. Freund und Feind verschwanden die Straße
entlang in der Nacht, und schließlich erloschen die Lichter an den
Elbenschilden in der Ferne.
    Zurück
blieben die achthundert Fußsoldaten der Albae, die verloren vor dem rauchenden
Eingang der Kaverne standen und sich berieten.
    Wie viele Elbinnen bleiben uns noch? Mit wie vielen wollte Narósil
in die Höhlen und in die Stadt schleichen? Famenia fürchtete, dass aus
dem Sieg, der sich bereits angebahnt hatte, eine Niederlage wurde. Sind sie nicht wieder in der Übermacht? Sie betastete ihr
Amulett, das kaum mehr zwischen den Fingern kribbelte, was verdeutlichte, wie
wenig Energie sich noch darin befand.
    Sie
rannte über die Wiese, die von den zahllosen Hufen aufgerissen war, und auf
Mühlenstadt zu. Sie stolperte über die Schollen und über Leichen, wich den nach
ihr schnappenden Händen der Verwundeten aus. Um sie herum roch es nach Blut und
Erde. Stöhnen und Wiehern verfolgten sie, bis sie endlich über die Brücke
hetzte und das Tor erreichte, das im nächsten Moment geöffnet wurde.
    Dahinter
kamen Elbinnen zum Vorschein. Bögen in den Händen, eilten sie wortlos und mit
leichten, schnellen Schritten an Famenia vorbei.
    Ossandra
kam auf sie zugelaufen und warf sich gegen sie, schlang die Arme um Famenias
Leib. »Das hast du toll gemacht! Du hast uns gerettet!«
    Sie
hob das Mädchen hoch und drückte es herzend an sich. »Oh, wie schön, dich zu
sehen! Aber den Elben gebührt der größere Dank.« Sie zeigte auf die abrückenden
Kriegerinnen. »Weißt du, wohin sie wollen?«
    Â»Mein
Vater sagte, sie wollen es zu Ende bringen.« Ossandra gab ihr einen Kuss auf
die Nase. »Ich bin so froh, dass dir nichts zugestoßen ist!«
    Â»Komm!
Wir schauen, was sie machen, was hältst du davon?« Ossandra nickte, und Famenia
lief mit ihr die Treppen hinauf.
    Die
Wolken waren gewichen, als wollten sie, dass die Bewohner von Mühlenstadt im
Licht der Gestirne verfolgten, was mit ihren Peinigern geschah. Der Wehrgang
füllte sich mit Menschen, gebannt starrten sie auf das Geschehen. Niemand sagte
ein Wort.
    Sie wissen wie ich, dass noch nichts gewonnen ist. Famenia
biss sich vor Anspannung auf die Unterlippe, bis sie Blut schmeckte.
    Die
Elbinnen waren im Schutz der Mühlengebäude auf Schussweite an die verbliebenen
Albae herangerückt und deckten sie mit einem Pfeilhagel ein. Die schwarz gefiederte
Antwort der Feinde fand kaum ein Ziel, die Häuser gaben den Elbinnen Deckung
vor den tödlichen Geschossen.
    Famenia
war beruhigt. »Sieh nur, was sie mit den Schwarzaugen machen!«
    Â»Das
haben sie verdient!«, rief Ossandra und schüttelte die kleine Faust. »Sie
sollen uns nie wieder Leid zufügen!«
    Als
sich die Albae in ihrer Not dem Berg zuwandten, um ihn zu besteigen und über
seinen Kamm zu flüchten, erschienen an der Bruchkante über ihnen jene Elbinnen,
die im Berg den Brand gelegt hatten. Ein anhaltender Steinregen ging auf die
Feinde nieder, riss die Kletternden unter dem Jubel der Mühlenstädter aus der
Wand und in die Tiefe oder erschlug die unten Stehenden.
    Das
Stadttor wurde ein weiteres Mal geöffnet. Die Männer strömten hinaus, bewaffnet
mir Sensen, Dreschflegeln, Mistgabeln und Speeren, und rannten über die Brücke
aufs Schlachtfeld.
    Famenia
begriff, dass sie keinen Alb am Leben lassen wollten. Die Menschen wollten
Rache nehmen für das, was sie durch die Schwarzaugen erlitten hatten, und sie
verübten diese Rache gründlich. Noch während am Berg die letzten Feinde von
Brocken erschlagen wurden, begann das Gemetzel auf der Wiese.
    Damit ist der Kampf entschieden. Famenia setzte die freudig
klatschende Ossandra auf die Mauer und wandte den Blick in die entgegengesetzte
Richtung des Kaverneneingangs.
    Doch
sosehr sie es herbeiwünschte, die Panzerreiter der Elbinnen erschienen nicht.
    Die
Albae jedoch auch nicht mehr.

 

    So gelangte Virssagòn nach Gwandalur, das
an die Goldene Ebene grenzte.
    Â 
    Und er sah, dass der Berg, in dem die
Drachen der Elben

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