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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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mit Reitern besetzt waren. So gelang es
ihm, ein halbes Dutzend der Geschuppten ungestört zu befreien. Sie warfen sich
wie das grauweiße Exemplar in die Lüfte und kümmerten sich nicht mehr um den
Berg.
    Insgeheim
hatte Virssagòn jedes Mal gehofft, einer von ihnen würde sich durch gutes
Zureden mit ihm verbünden. Geschundene Tiere, die ihre Wärter töten wollten. Da
sich dies jedoch nicht abzeichnete, tötete er zwei weitere, indem er den
gefesselten Kreaturen kurzerhand die Hälse aufschlitzte. Drachen waren zu
gefährlich, um sie am Leben zu lassen.
    Er
verließ die Zelle und sah in den Korridor, tastete sich vorwärts und sah hinab. Sie kommen.
    Die
Elben waren inzwischen durch seine Taten gewarnt. Sie wussten, dass sich jemand
in ihrer Behausung aufhielt und ihre Drachen befreite. Überall liefen
Bewaffnete umher, denen er nur schwerlich würde ausweichen können. Zehn von
ihnen befanden sich auf dem Weg zu ihm.
    Die
höher steigende Sonne sorgte auch im Berginnern für zunehmende Helligkeit. Die
Elben mussten Spiegel oder ähnliche Vorrichtungen nutzen, um das Licht
hineinzulenken. Somit endeten seine Schattenspielchen.
    Ich werde den Angriff der Barbaren abwarten und entscheiden, was
ich tue. Bis dahin müsste es mir gelingen, ihnen nicht in die Hände zu fallen. Virssagòn
zog sich zurück in eine der leeren Drachenzellen. Er trat hinaus auf die
stegartige Plattform, um zu sehen, wie die Schlacht unten am Berg verlief.
    Die
Barbaren rückten aus drei Richtungen in langen Schlangen an, immer zwei Mann
nebeneinander. Das sparte Kräfte, denn die Vorgehenden stampften den hohen
Schnee nieder. Sie hatten sich Leitern gefertigt, um zu den Öffnungen oberhalb
des Tors zu gelangen. Schweres Belagerungsgerät hatten sie in der kurzen Zeit
nicht bauen können. Außerdem gingen sie davon aus, dass Virssagòn ihnen den
Eingang öffnen würde. Betet zu euren Göttern. Ihr werdet
ihren Beistand brauchen.
    Unterhalb
und oberhalb von ihm sprangen bemannte Drachen ins Freie und schwangen sich in
die Luft; die losen Ketten hingen von ihren Klauen. Elben saßen in der Montur
der Drachenreiter in ihren Sätteln und machten sich zum Angriff bereit.
    Virssagòn
sah für seine Verbündeten keinerlei Möglichkeit, den Sieg zu erringen. Aber es wird spannend anzuschauen sein.
    Schon
beim ersten Mal, als sie im Tiefflug über die Köpfe der Barbaren hinwegjagten,
rissen sie Lücken in die Schlangen: Die Ketten schleiften durch den Schnee,
wirbelten weiße Wolken auf und krachten gegen die Soldaten. Gliedmaßen wurden
abgerissen, die Männer davongeschleudert. Wer ganz viel Glück hatte, erhob sich
etliche Schritte weit entfernt aus dem Schnee und hatte nur leichte Blessuren
davongetragen.
    Das
stachelte die Barbaren an, den Berg noch zügiger erreichen zu wollen.
    Virssagòn
sah die sechs befreiten Drachen aus dem Himmel stoßen – und sich auf die
Menschen werfen! Sie pflügten durch die Linien, schnappten um sich und flogen
mit ihrer Beute empor, wo sie die Barbaren im Flug fraßen. Blutige Stücke der
Unglücklichen und Metallteile fielen auf die Truppen nieder. Noch mehr Schnee
stob auf.
    Verfluchte Brut! Ist das der Dank? Ich hätte euch wie den letzten
beiden die Hälse aufschneiden …
    Ein
fragender Ruf traf ihn von hinten.
    Virssagòn
drehte sich langsam um und stand fünf Elben gegenüber, die ihn mit Speeren
bedrohten, und hinter diesen tauchten drei weitere auf, die ihre Bögen hoben.
»Ich nehme an, ihr wollt wissen, wer ich bin«, antwortete er flüsternd.
»Vernehmt: Ich bin euer Tod.«
    Einer
der Schützen sprach auf Elbisch. Der Vorderste wies mit der Speerspitze
erschrocken auf Virssagòns Gesicht, auf seine Augen. »Alb!«, zischte er.
    Virssagòn
breitete die Arme aus und hielt sie waagrecht nach rechts und links vom Körper
weg, überstreckte sie nach hinten wie vor dem Sprung in einen See. »Wer möchte
sich vom Tod umfangen lassen?«, raunte er mit einem kalten Lächeln.
    Die
unnatürliche Bewegung seiner Arme löste den Mechanismus in seiner Rüstung aus:
Die winzigen, verborgenen Stahlfedern schleuderten die vermeintlichen
Ziernieten auf seiner Vorderseite mit unglaublicher Geschwindigkeit gegen seine
Feinde.
    Die
geschliffenen Spitzen trafen die überraschten Elben überall am Körper und
sandten sie blutend zu Boden. Das silbrige

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