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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Geschuppten ließen sich auf die Plattformen
nieder und eilten auf die Eingänge ihrer Zellen zu – doch dann richteten sie
sich wie auf ein unhörbares Kommando auf und spien grollend Feuer ins Innere
des Berges!
    Die
Flammen schlugen aus den Fenstern der Wachkammern, beförderten brennende Elben
hinaus.
    Nun
wünschte sich Virssagòn, dass die Zelle, vor deren Eingang er stand,
verschlossen blieb, damit er von den Flammen verschont blieb. Launische, unberechenbare Biester. Er sah wieder aufs
Schlachtfeld nieder, wo das Barbarenheer völlig vernichtet war und die Elben
auf ihren Drachen letzte Runden drehten.
    Virssagòn
begriff plötzlich seinen Irrtum. Aber natürlich! Sie hatten
Hunger! Er glaubte, das Verhalten der befreiten Ungetüme zu verstehen. Sie haben sich erst gestärkt, jetzt suchen sie ihre Peiniger
heim!
    Die
Drachen verschwanden in ihren Zellen. Das dunkle Rauschen, wenn sie ihre Lohen
ausstießen, erklang daraufhin gedämpfter. An verschiedenen Stellen wallte Qualm
aus dem Berg, die Brände schienen sich im Inneren auszubreiten.
    Virssagòn
lachte lauthals. Taugten die Barbaren doch zu was! Ohne sie
wären die Geschuppten zu schwach für ihre Rache gewesen. Er setzte sich
auf den Steg und schaute zu, was sich um ihn herum abspielte.
    Auch
die Drachen, auf denen die Elben ritten, rebellierten auf einmal und
vollführten die abruptesten Flugkunststücke, um den Sattel loszuwerden. Manche
stürzten samt der Besatzung ab. Virssagòn sah größere Exemplare, auf denen vier
Krieger Platz genommen hatten, die sich mit voller Absicht gegen den Berg
warfen, um ihren Reitern den Tod zu bringen, auch wenn sie dabei selbst ihr
Leben ließen. Die Revolte hatte begonnen.
    Er
vernahm ein lautes Fauchen, das hinter dem Tor erklang, vor dem er saß. Ein
Schwall Wärme traf ihn, als würde der Stein in unsichtbaren Flammen stehen.
    Virssagòn
sprang auf, während sich das Tor langsam öffnete. Gitterstäbe brachen aus der
Wand, wie er zu hören glaubte, und es gab einen furchtbaren Krach: Der Drache,
den die Elben dahinter eingeschlossen hatten, schien sich befreit und dabei den
Öffnungsmechanismus in Gang gesetzt zu haben.
    Auf mich wird er bei seinem Ausbruch keine Rücksicht nehmen. Virssagòn nahm den gegnerischen Speer, brach das Holz so weit ab, dass er die
dicke Spitze wie ein Messer nutzen konnte, dann zog er seinen Dolch und
kletterte seitlich von der Plattform, um den Drachenaugen zu entgehen. Die Klingen
rammte er in die schmalen Zwischenräume im Gestein, um auf diese Weise Halt zu
finden.
    Virssagòn
wagte das gefährliche Unterfangen und hangelte sich abwärts, bis er sich schräg
unter dem Steinsteg befand. Er wollte von der Bestie nicht gesehen werden.
    Ãœber
ihm dröhnte lautes Brüllen, das die Plattform erbeben ließ.
    Es
krachte, als die Klauen aufsetzten, dann warf sich ein gewaltiger weißer Drache
herab und entfaltete seine Schwingen, glitt dahin und hielt mit hungrigem
Gebrüll auf das letzte Häuflein Barbaren zu, das im Schnee um sein Leben
rannte.
    Gute Eingebung, dieser Bestie aus dem Weg gegangen zu sein. Virssagòn verfolgte, wie der Geschuppte inmitten der Menschenkrieger landete
und wütete. Er schnappte wild um sich, griff sie mit den Klauen, erschlug sie
mit dem Schweif, um sie danach zu verschlingen. Die Elben
hielten die Drachen in ihrer Vermessenheit wie normale Tiere und dachten, sie
mit Hunger und Schmerz kontrollieren zu können.
    Der
Leib des weißen Drachen maß fünfzehn Schritte, dazu kamen der lange Schwanz und
der ebenso lange Hals, und die Flügel hätten aufgerichtet nicht durch das große
Eingangstor am Boden gepasst. Virssagòn war fasziniert von der Anmut, die das
Monstrum unbestritten trotz seiner Größe beim Töten zeigte.
    Inzwischen
befanden sich keine elbischen Drachenreiter mehr in der Luft. Die Geschuppten
hingen zerschmettert im Berg oder lagen tot in der Ebene, umgeben von ihren
ebenso erkaltenden Reitern. Nur die von Virssagòn befreiten Drachen kreisten
noch am Himmel.
    Virssagòn
hatte eine gute Stelle gefunden, um sich auch mit den Füßen abzustützen, sodass
er die Arme entlasten durfte. Er wartete ab, was das weiße Exemplar unternehmen
würde.
    Die
Bestie hatte ihr Mahl beendet und schlug weit ausholend mit den Schwingen,
sodass sie in einer Schneewolke verschwand. Es wirkte, als würde an dieser
Stelle vor

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