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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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verließ die Schmiede, Godànor folgte ihm.
    Auf
dem Hof sahen sie einen Gardisten, der von einem Sklaven durch das Tor geführt
wurde.
    Der
gerüstete Alb näherte sich mit strammen Schritten. »Ich grüße dich, Polòtain«,
sagte er huldvoll und gab ihm eine lederne Pergamentschutzhülle. »Hier ist die
Nachricht, die ich dir überbringen soll. Ich warte, bis du die Antwort verfasst
hast.«
    Godànor
runzelte die Stirn und setzte zu einer Antwort an, aber Polòtain nahm die Hülle
entgegen und lächelte. Er hatte einen Verdacht. »Danke. Warte mit Godànor im
Haus und lass dir etwas zu trinken geben. Es ist heiß heute.«
    Während
die beiden davongingen, öffnete Polòtain die dünne lederne Röhre und zog ein
Blatt heraus, auf dem wieder Eraniors Handschrift zu lesen stand.
    Â 
    Geschätzter Polòtain!
    Â 
    Der Gardist, der Dir meine Nachricht bringt, ist jener, der
Deinem geliebten Großneffen Robonor in jener Nacht den Schnitt ins Bein
beibrachte.
    Tu mit ihm, was Dir gefällt, um die Wahrheit aus ihm
herauszubringen.
    Finde heraus, ob es ein Unfall war, oder ob er auf Geheiß
oder Bezahlung einer dritten Person gehandelt hat.
    Du hast freie Hand, denn offiziell habe ich ihn zu den
Truppen nach Tark Draan gesandt, um meiner Nichte eine Botschaft zu
überbringen. Sollte er nicht dort ankommen, wird ihm wohl unterwegs etwas
zugestoßen sein.
    Abhalten soll Dich vor allem nicht, dass der Gardist mit mir
entfernt verwandt ist. Dieser Familienzweig interessiert mich nicht. Was immer
nötig ist, um Sinthoras zu Fall zu bringen, ich stehe Dir bei!
    Â 
    Es grüßt in Verbundenheit und mit der Kraft der Kometen
    Â 
    Eranior
    Â 
    Polòtains
Laune hob sich.
    Die
Barbaren hatten ihm nicht das Wissen geliefert, das er brauchte. Bei dem
Gardisten sollte es anders sein.
    Er
war sich sicher, dass er etwas aus dem Krieger herausbekommen würde, das ihn
bei seiner Rache voranbrachte. Es musste gelingen!
Polòtain kam der Gedanke, Stücke des Gardisten an der Statue Robonors
anzubringen. Ein Zeichen an die Hintermänner des Anschlags.
    Eilends
ging er ins Haus, in den Empfangsraum, wo seine Gäste üblicherweise ihre
Garderobe ablegten und ihre Sklaven zurückließen, wenn sie ihn besuchten.
    Godànor
saß neben dem Gardist auf einer Pritsche, sie plauderten miteinander. Auf einem
kleinen Beistelltischchen standen eine Beinkaraffe mit Wasser sowie zwei
Silberbecher, in denen Knochenintarsien eingearbeitet waren.
    Â»Eine
sehr erfreuliche Botschaft, die du mir gebracht hast«, sagte Polòtain gut
gelaunt und musste seine Freude nicht einmal vortäuschen. »Ich mache mich
sofort ans Verfassen der Antwort.« Er tat so, als wollte er vorbeigehen, dann
hielt er auf Höhe des Gardisten inne. »Sag, möchtest du nicht nach Tark Draan,
in die Schlacht gegen die Elben und alle, mit denen sie verbündet sind? Es
kommt mir vor, als stünde dir mehr zu als ein Dasein als Wächter. Wie ist dein
Name?«
    Â»Ich
heiße Falòran.« Der Alb blickte ihn erstaunt und erfreut zugleich an. »Ja, ich
hatte es vor. Wie kommst du darauf?«
    Polòtain
deutete auf das Schwert an seiner Seite. »Wegen deiner Waffe. Sie sieht aus,
als wäre sie etwas Erhabenes, zu besonders für einen einfachen Wacheinsatz.«
    Â»Sie
ist noch nicht lange in meinem Besitz. Gefertigt wurde sie in der Schmiede von
Xermacûr. Es ist in der Tat nichts, was ich mir zwischendurch hätte leisten
können.«
    Â»So
bist du überraschend zu Geld gekommen?«, fragte Polòtain scheinbar harmlos.
»Als Gardist wirst du kaum viel verdienen.«
    Â»Ja
…« Falòran wurde stutzig und rutschte auf der Pritsche umher. »Eine …
Erbschaft.«
    Â»Ah,
der Tod verhalf dir zu Reichtum? Hat Vergänglichkeit doch etwas Gutes.«
Polòtain schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. »Ich stimme dir zu: Die Klinge
sollte ganz besonderes Blut schmecken.«
    Blitzschnell
langte er zu, zog das Schwert und rammte es dem überraschten Falòran durch die
Rüstung bis zum Heft in die rechte Schulter.
    Â»Wie
deines«, zischte er bösartig. »Verräterblut!«
    Der
Gardist schrie schmerzerfüllt auf und wollte mit der Faust nach Polòtain
schlagen, aber Godànor war zur Stelle und hielt seinen Arm fest.
    Polòtain
lächelte eisiger als die Klingen des Westwinds. »Ich habe Fragen an dich.

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