Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
war.
Außerdem würde ihn noch bald eine Zugabe erreichen, hieß es.
    Polòtain
wurde warm vor Freude. Diese Barbaren bildeten kleine Mosaiksteine, aus denen
er die Anklage gegen Sinthoras zusammenfügen konnte!
    Er
reichte Godànor den Brief und bedeutete den zerlumpten Gefangenen, sich
hinzustellen. Hastig zogen sie sich am Amboss auf die Füße, die Fesseln
spannten sich. »Wem gehört ihr?« Er hasste es, die Sprache der Barbaren
benutzen zu müssen. Nebenbei legte er einen Schürhaken in die glimmende Esse
und bedeutete Godànor, sie anzufachen.
    Â»Wem
wir gehören oder wem wir dienen, hohe Herrschaft?«, gab derjenige zurück, der
weniger stank.
    Â»Wie
lautet dein Name?«
    Die
Sklaven tauschten einen kurzen Blick, als versuchten sie sich abzusprechen, um
nicht das Falsche zu sagen.
    Polòtain
beförderte mit dem Schürhaken einen Schwung glühender Kohlen gegen sie. Sengend
verbrannten Kleidung, Haut und Haare der Männer, die aufjaulten und die Stücke
von ihrem Körper wegschlugen. »Schaut mich an, nicht euch!«, befahl er mit
einer Kälte in der Stimme, die Angst verursachte. »Dientet ihr Sinthoras?«
    Sie
schüttelten die zerzausten, ungepflegten Schöpfe.
    Â»Wem
dann?«
    Â»Ich
bin Errec, er ist Amso. Wir … dienen Halofór«, stammelte der weniger stinkende
Barbar. »Schon seit immer.«
    Â»Halofór,
der Bruder von Landaròn?« Auf Polòtains Antlitz breitete sich ein böses Grinsen
aus. Landaròn war der Vetter von Sinthoras, und es lag damit auf der Hand, dass
dieser dem anderen einen Gefallen getan hatte. »Habt ihr euch auf Befehl eures
Herrn vor der Taverne geprügelt?« Er zog den Haken heraus und hielt das weiß
glühende Ende gegen die Handgelenkschelle. Rauch stieg auf, die Hitze übertrug
sich langsam von einem Metall auf das andere. »Ich möchte von euch beiden
wissen, was sich in jener Nacht zugetragen hat, als ihr euch vor der
Sklavenschenke geschlagen habt.« Er betrachtete einen nach dem anderen. »Ihr
wart damals zu dritt, sagte man mir. Wo ist der Fehlende?«
    Â»Tot.
Er wurde von einer Kutsche überfahren«, presste Errec hervor, dem die Hitze des
Schürhakens zusetzte. »Herrschaft, bitte! Ich kann Euch sagen, dass wir uns mit
ihm prügelten, weil er uns im Schankraum beleidigt hatte. Wir haben ihn nach
draußen gezerrt und wollten ihm eine Abreibung verpassen. Dann tauchte die
Garde auf, und wir sind geflohen.« Er schrie auf, der Rauch veränderte sich.
Der Gestank von verbrannter Haut verbreitete sich in der Schmiede.
    Amso
verdrehte plötzlich die Augen und brach zusammen, zog Errec halb mit. Würgend
erbrach er schwarzes Blut, zitterte am ganzen Körper.
    Polòtain
hob mit der freien Hand den schweren Schmiedehammer vom Boden und ließ ihn auf
den Kopf des Mannes niedersausen. Es knackte, der Schädel zerbarst, und der
Barbar lag jäh still. »Mit ihm war nichts anzufangen. Bleiben wir bei dir.« Der
Alb legte den abgekühlten Haken zurück in die Esse. »Wem gehörte der dritte
Mann?«
    Â»Auch
unserem Herrn«, schrie Errec regelrecht vor Furcht. »Ich schwöre, ich erzähle
Euch keine Lügen, allerhöchste Herrschaft! Wir hatten nicht den Auftrag, uns zu
streiten!«
    Polòtain
erkannte die Wahrheit in den Augen des Barbaren und fühlte eine schreckliche
Enttäuschung in sich aufsteigen. Seine schöne Theorie, die Prügelei könnte ein
Ablenkungsmanöver gewesen sein, war damit hinfällig. »Ich denke, ich sollte
sichergehen, dass du mich nicht dreist anlügst«, sprach er und nahm den krummen
Eisenstab hervor, der sichtlich glomm.
    Â»Ich
lüge nicht! Ich lüge nicht!«, kreischte Errec mit überschlagender Stimme.
    Polòtain
verzog angeekelt das Gesicht. »Schweig! Du beleidigst meine Ohren!« Und damit
rammte er dem Sklaven den Schürhaken in den offenen Schlund.
    Sofort
schoss weißer Qualm aus dem Hals, und das Geschrei des Gefangenen wurde zu
einem erstickenden Gurgeln. Errec fiel auf den Boden und halb auf den
zerschmetterten Kopf seines Freundes, den Haken noch immer in seinem zuckenden
Leib. Seine Bewegungen erlahmten, er wurde ohnmächtig.
    Â»Entsorgt
die beiden!«, befahl Polòtain und wandte sich auf den Absätzen herum.
»Verfüttert sie an Nachtmahre oder tut sonst was mit ihnen! Die Leichen sollen
nicht gefunden werden.« Er

Weitere Kostenlose Bücher