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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Aussage auf Pergament und können sie bestätigen, während ein toter
Gardist, der in den angeblichen Unfall verwickelt war, nur gegen Sinthoras
spricht.« Er schritt zur Tür der Schmiede. »Natürlich lassen wir Falòran in dem
Glauben, er würde von meinen Leuten beschützt.«
    Godànor
nickte.
    Polòtain
verließ, ein Lied summend, die kleine Schmiede.
    Hatte
es bei Sonnenaufgang zunächst nach einem verlorenen Krieg ausgesehen, war
daraus zum Schluss eine verlorene und eine gewonnene Schlacht geworden.
Kapitulieren würde bald ein anderer, aber nicht er.

    Tark Draan (Geborgenes
Land), Graues Gebirge, Steinerner Torweg, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199.
Sonnenzyklus), Sommer
    Carmondai
erschien tatsächlich zu früh zur anberaumten Versammlung aller Truppenführer,
auch wenn er gedacht hatte, er wäre zu spät. Deswegen war er nicht umgezogen
und versuchte nun, die grünschwarzen Flecken auf seinem Mantel und an seinem
Oberkleid wegzuwischen. Aber das Zeug roch nicht nur unangenehm, es klebte wie
Pech. Es geht nicht anders!
    Allein
war er dennoch nicht: Die Nostàroi befanden sich bereits im Saal. Sie trugen
wieder ihre Prunkrüstungen. Sinthoras saß auf dem schweren Stuhl und starrte
Caphalor an, dann hellten sich seine Züge auf, und er sprang auf und ergriff
voller Freude die Schultern des schwarzhaarigen Albs.
    Carmondai
hatte das Gefühl, dass er bei etwas Persönlichem zugegen und sein Erscheinen
unpassend war. Er räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen. »Verzeiht
mir, dass ich einfach so hereinplatze«, sagte er und zog sich langsam zurück.
»Ich wollte die edlen Nostàroi nicht stören.«
    Die
Köpfe der Heerführer fuhren herum.
    Â»Nein,
ganz im Gegenteil!« Sinthoras winkte ihn heran. »Komm! Ich möchte, dass du
etwas für die Nachwelt und vor allem für Dsôn aufschreibst, mein lieber
Carmondai! Und wie immer sind meine Worte an dich eine Bitte, kein Befehl.« Der
ungewohnte Überschwang war unüberhör- und unübersehbar.
    Das muss eine sehr erfreuliche Sache sein. Carmondai
näherte sich und zog die Kladde vom Rücken nach vorn. Die grünschwarzen Flecken
auf dem Einband zwangen die Blicke auf sich.
    Â»Ã“arcoblut«,
stellte Caphalor trocken fest. »Lass mich raten: Dir ging die Tinte aus, und
just in diesem Moment kreuzte der Abschaum deinen Weg, und du konntest ihn zur
Ader lassen.«
    Sinthoras
lachte über die Bemerkung. »Welche Geschichte wirst du uns dazu erzählen,
Carmondai?«
    Â»Es
ist mir ein wenig unangenehm. Ich verlief mich, und als ich eine Horde Óarcos
nach dem Weg fragte, verlor das Gespräch alle Freundlichkeit, sodass ich
gezwungen war, mich zu verteidigen. Ich konnte nichts dafür, was immer man euch
berichten wird.« Er klopfte auf die Kladde. »Sie und ihr unermesslich
wertvoller Inhalt mussten geschützt werden.«
    Â»Um
jeden Preis«, sagte Sinthoras nickend, der sich nicht für Einzelheiten zu
interessieren schien. »Deine Unterlagen werden noch unersetzbarer, wenn du
vermerken kannst, dass meine geliebte Timānris noch in der Unendlichkeit
weilt.« Das Strahlen auf seinem Antlitz intensivierte sich.
    Als
Teil der Künstlerschaft von Dsôn Faïmon wusste Carmondai, dass Timānris die
Tochter von Timānsor war, einem der größten Kunstschöpfenden des Reiches. Doch
es war ihm anscheinend entgangen, dass die Albin mit dem Nostàroi verbandelt
war. »Ihr ging es nicht gut?«, erkundigte er sich vorsichtig.
    Â»So
kann man es auch umschreiben«, sagte Caphalor vollkommen ernst. »Uns erreichte
die Falschmeldung von ihrem Tod, und mein Freund war wegen ihres Verlustes ein
anderer Alb geworden. Umso mehr freut es mich, dass ich dieses Leid von seiner
Seele nehmen konnte.«
    Carmondai
notierte sich die glückliche Wendung und entsann sich dabei, wie Caphalors
Gefährtin geendet war: niederträchtig ermordet durch eine liebestolle Obboona,
wie man sich erzählte. Der Schmerz saß tief, die Trauer in den Augen des
schwarzhaarigen Albs war noch immer zu erkennen. »Das ist ein Glückstag«,
stimmte Carmondai zu.
    Â»Hast
du eine Gefährtin, die auf dich wartet? Oder brachtest du sie mit?« Sinthoras
sah ihn erwartungsvoll an.
    Â»Oder
einen Gefährten?«, fügte Caphalor hinzu. »Vielleicht hättet ihr beide dann
Lust, in die Goldstählerne Schar

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