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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Falòran, während seine Halsadern anschwollen. »Robonor
prallte gegen meinen Schild, und dabei schnitt er sich an der Kante. Er knickte
ein, und ein Fassadenteil begrub ihn unter sich. Durch seinen Stoß wurde ich
nach hinten geschleudert und entging dem Tod. Ich schulde Robonor mein Leben!«
Tränen rannen ihm über die Wangen. »Bitte, Polòtain! Ihr schwöre, dass ich die
Wahrheit spreche!«
    In
Polòtain herrschte Aufruhr. Er wollte, nein, er durfte nicht glauben, dass Sinthoras keinerlei Schuld am Ende seines geliebten
Großneffen traf! Es sollte keine Verkettung von
unglücklichen Umständen sein, die zu Robonors Tod geführt hatte, sondern eine
Intrige. Jemand musste zur Verantwortung gezogen werden.
    Er
ging trotz der Worte des Gefangenen fest davon aus, dass die ganze Angelegenheit
auf Sinthoras zurückging. Dass die Steinblöcke der Fassade durch die Hände
eines Dritten in die Tiefe gestürzt worden waren. Die Beweise dafür würde er
noch erbringen – bis dahin wollte er sich die passenden Zeugenaussagen dazu
verschaffen. Der Nostàroi durfte seiner Strafe nicht entgehen, ganz gleich, wie
Polòtain es anstellen musste.
    Er
ließ die Kette, die den Blasebalg betätigte, zitternd los und fasste den
Schwertgriff mit der Rechten. »Du schuldest ihm also dein Leben?«
    Â»Ja«,
ächzte Falòran erschöpft, Schweißtropfen rannen ihm übers Gesicht.
    Â»Dann
wirst du alles dafür tun, um ihn als einen Helden
sowie als ein Opfer von Begierde und Hochmut dastehen zu lassen?«
    Â»Ich
…«
    Godànor
übernahm das Bedienen des Blasebalgs, und wieder erklang das Fauchen.
    Â»Ja,
ja!«, brüllte Falòran vor Angst. »Ich tue es! Für Robonor!«
    Polòtain
zog das Schwert mit einem Ruck aus der Schulter des Gardisten, und es zischte,
als das glühende Vorderteil durch das Fleisch glitt. »Mach dir keine Sorge um
die Wunde. Die Hitze hat die Adern bereits versiegelt.« Er steckte die Waffe
zurück in die Scheide. »Du wirst mein Gast sein, und es wird dir an nichts
mangeln. Godànor bringt dir bald eine Zeugenaussage, die du unterschreiben
wirst. Jeder Schutz, den du brauchst, wird dir von meiner Familie und mir
gewährt.«
    Falòran
hörte nicht zu, sondern sackte zusammen, und seine Augen schlossen sich.
    Godànor
betrachtete das vom Schmerz verzerrte Gesicht, das sich langsam entspannte.
»Viele Verletzungen kann er in seinem Leben noch nicht davongetragen haben,
sonst würde er mehr aushalten.«
    Â»Sei
froh, dass es so ist. Andernfalls hätten wir ihn sicherlich irgendwann
umgebracht, ohne dass er uns geholfen hätte.« Polòtain fühlte, wie die Erregung
von ihm abfiel und der Erleichterung wich. Zwar hatte er noch keinen echten
Beweis in der Hand, doch die gefälschten würden ebenso dazu taugen, Sinthoras
und der verräterischen Timānris zu schaden. Es konnte ihm gar nicht schnell
genug gehen, den Wisch mit den Lügen aufzusetzen, die der Gardist mit seiner
Unterschrift in Wahrheit verwandelte.
    Er
sah seinen Großenkel an. »Ich habe eine Aufgabe für dich, Godànor.«
    Â»Alles,
was du mich heißt.«
    Â»Du
wirst auf das Gebäude steigen, von dem diese unseligen Steinstücke gestürzt
sind, und die Stelle gründlich untersuchen. Jeder Fetzen Stoff, jede Spur,
jeder noch so kleine Kratzer wird von dir gezeichnet und aufgeschrieben. Danach
befragst du alle, die im Haus wohnen, was sie in jener Nacht gehört haben. Sag
jedem, dem du begegnest, dass du weitere Beweise für die Schuld von Sinthoras
an Robonors Tod suchst. Weitere – das ist wichtig!
Und deute an, dass du einen Zeugen für seine Verstrickung in diese Sache hast.«
    Â»Ich
verstehe. Damit die Bewohner die Kunde weitertragen und in den letzten Winkel
von Dsôn verbreiten. Bis in die Strahlarme.« Godànor band Falòran los, der nach
vorn kippte und liegen blieb. »Ich bin dir dankbar, so viel von dir lernen zu
dürfen, Urgroßvater.« Er zeigte auf den zusammengesunkenen Alb am Boden. »Wohin
mit ihm?«
    Â»In
den Gästetrakt. Behandle ihn gut und lass ihn bewachen. Sobald er seine von mir
verfasste Zeugenaussage unterschrieben hat, darf er gehen.«
    Â»Aber
… wenn Sinthoras herausfindet, dass er unser Zeuge
ist …«
    Â»â€¦
wird er ihn umbringen lassen.« Polòtain lächelte. »Das hoffe ich sehr. Wir
haben

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