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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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in der Sprache der Barbaren.
    Â»Ja«,
erwiderte sie fröhlich und stellte das Stielende neben sich auf die Bohlen, die
Fahne hing schlaff herab. »Du hast eine gute Aussprache.«
    Â»Dann
vernimm, rotzfreches Ding: Du stehst auf Dsôn Faïmon, dem Land der Albae!«
Téndalor musste seine Wut wegen der respektlosen Bemerkung unterdrücken. »Du
kannst dich glücklich schätzen, dass du noch am Leben bist. Normalerweise
schießen unsere Geschütze auf alles, was sich auf dem gerodeten Gürtel um den
Graben blicken lässt.«
    Â»Das
dachte ich mir«, sagte sie lächelnd. »Ich habe gehofft, dass ihr es nicht tut,
und der Beistand meines Gottes Ubar tat sein Übriges.«
    Sie hat zumindest Mut, auch wenn sie dafür sterben wird. »Erklär mir, wer du bist und was du von uns möchtest, Unterirdische!«
    Â»Ich
bin Rîm, und ich bin eine Ubari, eine Untergründige.« Sie zeigte mit dem Arm
hinter sich, ohne sich dabei umzudrehen. »Auf der anderen Seite liegt mein
Lager. Geschickt hat mich mein Gemahl …« Sie überlegte kurz und blinzelte. »Ich
weiß leider nicht, wie die Albae ihn nennen.«
    Ubari? Was soll das für ein lächerliches Volk sein? »Wen?«
    Â»Meinen
Gemahl.«
    Téndalor
musste lachen. Sie ist eindeutig verrückt! »Ich kenne
ihn nicht. Und es ist mir gleich, wie er heißt.«
    Sie
schüttelte leicht den kahlen Kopf. »Es geht nicht um seinen Namen, sondern
seine Art. Er ist etwas ganz Besonderes …«
    Â»Ich
denke, du hast den Verstand verloren.« Er wendete seinen Nachtmahr und gab der
Truppe den Befehl zur Rückkehr. »Verschwinde von der Brücke und kehre zu deinem
Gemahl zurück. Meine Katapulte werden erst auf dich feuern, wenn du anderthalb
Meilen gelaufen bist. Die letzten fünfhundert Schritte bis zum Waldrand werden
spannend für dich werden«, sagte er über die Schulter hinweg und wollte
losreiten.
    Â»Einer
deines Volkes hat ihn gesehen«, traf ihn Rîms erhobene Stimme in den Rücken.
»Es ist noch gar nicht lange her. Es war in der Nähe des verlassenen
Kobolddorfes. Mein Gemahl ist viel größer und breiter als du, trägt eine schwere
Rüstung …«
    Téndalor
hielt den Nachtmahr an und riss ihn herum, das Tier schnaubte laut wegen der
groben Behandlung. »Du sprichst von einem Dorón Ashont?«
    Â»Was
bedeutet das?«
    Â»Wandelnder
Turm.«
    Sie
lächelte glücklich. »Diese Bezeichnung würde ihm gut gefallen, denke ich. Sie
zeugt von Respekt.« Rîm hielt sich mit beiden Händen am Stiel fest und stützte
sich darauf. »Ich bin hier, weil er möchte, dass du deinem Volk seinen
Vorschlag übermittelst, damit dein Reich dem Untergang entgeht.«
    Téndalor
öffnete den Mund, aber seine Erwiderung ging im schallenden Gelächter der
Berittenen unter. »Ruhe!«, befahl er und betrachtete die Ubari eingehend. Sie
wirkte ruhig und schien nicht einen Herzschlag lang um ihr Leben zu bangen. Und
es war ihr ernst. »Wie kommt dein Gemahl darauf, dass er eine Gefahr für uns
sein könnte?« Er zeigte auf den Wassergraben mit den Festungen. »Sieh dich um.
Wir vernichten seine Getreuen und ihn, noch bevor sie überhaupt den Graben
erreichen!«
    Â»Willst
du seinen Vorschlag denn gar nicht hören?«, erkundigte sie sich unschuldig.
»Vielleicht wirst du einmal als der Retter deines Volkes gefeiert, weil du es
warst, der durch seine Weitsicht den Untergang verhinderte?«
    Téndalor
lenkte den Nachtmahr wieder an sie heran, der breite Kopf des Tieres war keine
Handbreit von ihrem Gesicht entfernt. Ein erwartungsvolles Schnauben drang aus
der Kehle des Rappen, er bleckte die Reißzähne. »Trau dich, aber wundere dich
nicht, wenn meine Leute dich ein weiteres Mal auslachen«, sagte er belustigt.
    Rîm
rührte sich nicht und sah an den rot glühenden Augen des Nachtmahrs vorbei hoch
zu dem Alb. »Mein Gemahl lässt dir ausrichten, dass man nicht vergessen hat,
was die Unauslöschlichen ihm und seinesgleichen antaten. Der vergiftete Wein
ließ nur diejenigen übrig, die am stärksten, gesündesten und kräftigsten waren.
Sie sind mit ihren Nachkommen im Namen der Königin zu euch gekommen, um Rache
zu üben. Aber es genügt der Königin, wenn sich die Unauslöschlichen in unsere
Hände begeben, damit sie die Strafe für ihre

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