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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Niedertracht erhalten. Tun sie es
nicht, werden wir das gesamte Reich auslöschen.«
    Téndalor
fehlten zunächst die Worte. Ihm war nicht einmal zum Lachen zumute. Sogar seine
Truppe schwieg. »Ja, du hast wirklich deinen Verstand verloren«, sagte er
schließlich und starrte sie an. »Wie kannst du …?« Es war ihm unmöglich, seiner
Empörung Ausdruck zu verleihen. Der Vorschlag war absolut unannehmbar. Für das
Herrscherpaar und für jeden Alb in Dsôn Faïmon. »Nehmt sie mit!«, befahl er,
wendete den Nachtmahr erneut und donnerte über die Brücke zurück.
    Die
Abteilung folgte ihm und trieb die Ubari vor sich her, die immer noch völlig
entspannt wirkte. Anscheinend dachte sie, man würde sie zu den Unauslöschlichen
bringen.
    Sie
ritten zurück in die Befestigung. Die Brücke hob sich, der Weg nach Ishím Voróo
war verwehrt.
    Â»Schafft
sie her!« Téndalor stieg ab und ging zu einem der auskragenden steinernen
Ausleger, auf dem die schwersten Katapulte standen.
    Rîm
folgte ihm, die weiße Fahne geschultert. »Ich dachte, du bringst mich zu deinen
Herrschern.« Sie sah sich absichtlich langsam um. »Das ist nicht der Palast.«
    Â»Nein.
Und du wirst ihn auch nicht sehen.« Er gab den Befehl, den schweren Stein, der
im taschenartigen Netz des Wurfarms ruhte, zu entfernen. »Ich helfe dir, meine
Antwort an deinen Gemahl schneller zu überbringen.« Die Soldaten ergriffen sie
und zwängten sie gegen ihren Widerstand in die Maschen. Téndalor stellte sich
dicht neben sie. »Sag ihm, dass wir die Wandelnden Türme erneut besiegen
werden, doch dieses Mal werden keine mehr übrig bleiben.«
    Â»Du
willst mich einschüchtern, nicht wahr?« Der Blick ihrer Augen spiegelte ihre
feste Zuversicht wider, dass man sie rechtzeitig befreien würde. »Ich bin die
Unterhändlerin, die …«
    Téndalor
gab ein Zeichen.
    Klickend
wurde der Haltehebel umgelegt, das Gegengewicht rauschte nach unten und
beschleunigte den Wurfarm.
    Rîm
schoss kreischend in die Höhe, rutschte aus dem Netz und flog durch die Luft.
Sie beschrieb in ihrem Sturz einen Bogen bis zum Waldrand.
    Ubari tragen weit. Téndalor verfolgte durch das Spähglas,
wie Rîm in das Unterholz krachte, dünne Stämmchen zerbrach und von ihnen
aufgespießt wurde. Geraume Zeit bewegte sie sich noch und versuchte sterbend,
sich zu befreien, während ihr Blut an den jungen Bäumen nach unten rann.
Schließlich sank ihr Kopf zurück.
    Â»Schade.
Nun wird sie meine Nachricht nicht mehr übermitteln können.« Téndalor gab das
Glas an eine Wache weiter. »Aber ich denke, dass ihr Gemahl meine Botschaft
dennoch verstanden hat.« Er wies die Mannschaft an, das Katapult neu zu laden.
Danach ließ er die benachbarten Inselfestungen über Lichtzeichen wissen, dass
in den nächsten Momenten der Unendlichkeit ein Angriff erfolgen würde. Aus
einer möglichen Bedrohung war eine echte geworden. Falls Rîm
nicht gnadenlos wahnsinnig war.
    Téndalor
kehrte in den Hof zurück, wo Ilinia gerade auf ihren Karren stieg. Die Brücke
nach Dsôn Faïmon wurde gesenkt, die Gespanne wollten rasch zurück. »Nun, was
sagst du jetzt?« Da sie die ganze Zeit auf dem Platz verharrt hatte, nahm er
an, dass sie das Spektakel mitbekommen hatte. »Wer ist nun im Recht?«
    Die
Albin erklomm den Bock. »Für mich hat sich nichts geändert, nur weil eine
verrückte Unterirdische oder was immer sie war, aufgetaucht ist und Unsinn
erzählt hat, Benàmoi.« Sie beugte sich mit einem spöttischen Lächeln auf dem
Gesicht zu ihm hinab. »Ihr Gemahl , ja? Habe ich das
richtig verstanden? Das wäre, als würden sich Hund und Nachtmahr vermählen!«
    Â»Das
sagte sie, und ich …« Téndalor verstummte. Tief in seinem Verstand spürte er
ebenso Widerstand gegen das, was ihm Rîm erzählt hatte. »Wie auch immer: Es gibt die Dorón Ashont! Und wir sind auf sie vorbereitet.«
    Ilinia
sah ihn an, als würde sie ihn für seine Einstellung bemitleiden. »Du wirst
erkennen, dass nichts geschehen wird. Und mir entgehen durch diese Fahrerei
viele …«
    Laute,
schrille Töne, die durch Schläge auf Klangeisen erzeugt wurden, flogen übers
Wasser. Die Nachbarfestung zur Linken verkündete: Angriff!
    Â»Da
hast du deine erfundene Geschichte!«, zischte

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