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Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Titel: Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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als es rasch dunkelte und der Tag sich unter einer dichten Wolkendecke dem Ende neigte, nur noch acht Kämpfer vor sich. Zwei waren Magier, Krieger die anderen sechs. Ihre Gesichter verrieten, dass ihnen der Ernst der Lage bewusst war. Jetzt musste er ihnen die Situation erklären.
    Eine erwartungsvolle, ängstliche Spannung lag in der Luft. Keiner von ihnen hatte das Lied jemals zu Lebzeiten gehört, und auch in den beiden vorherigen Generationen war es nie erklungen. Sie versammelten sich in lockerer Formation um Rebraal, als die Vögel in der Dämmerung ihr Abendkonzert begannen und die Zikaden darin einstimmten.
    »Das Lager der Fremden liegt einen halben Tagesmarsch entfernt im Norden. Der Weg, den sie geschlagen haben, führte mich direkt zum Lager.« Er hielt inne und ließ ihnen Zeit, das Gehörte zu verarbeiten. »Die hier versammelten Al-Arynaar sehen sich einer mindestens zehnfachen Übermacht gegenüber. Wir werden all unsere Listigkeit und den Segen von Yniss brauchen, um zu überleben.«
    Rebraal ließ seine Worte wirken. Er sah Angst, was verständlich
war, aber keine Verzweiflung. Er hatte es auch nicht erwartet.
    »Wie lange brauchen sie, bis sie hier eintreffen?«, fragte Caran’herc. Sie hatte überdurchschnittlich gute Augen und war eine hervorragende Bogenschützin. Ihr Haar war der Bequemlichkeit halber kurz geschnitten, und ihr Gesicht war schmal und nicht wirklich schön zu nennen, doch ihre durchdringenden dunkelblauen Augen leuchteten bezaubernd in ihrem Gesicht.
    »Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, habe ich das Lager vor vier Stunden verlassen«, sagte Rebraal. »Zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch keine Vorbereitungen getroffen. Sie werden ihre Toten bald vermissen, aber der Regen könnte sie noch etwas aufhalten. Ich schätze, dass sie noch vor dem morgigen Abend unruhig werden und hier eintreffen, um uns anzugreifen.«
    »Mercuun wird frühestens übermorgen zurückkehren«, sagte Sheth’erei, eine nachdenkliche, stille Magierin. Sie nagte an der schmalen Unterlippe, ihre Wangen waren rosa gefärbt, und sie hatte sich eine leichte Haube über den Kopf gelegt, um sich vor den nächtlichen Insekten zu schützen.
    Rebraal nickte. »Ja, Sheth. Wir müssen davon ausgehen, dass wir auf uns allein gestellt sind.«
    Sie nahmen es auf und dachten über die Gefahren und ihre Möglichkeiten nach. Der Wald war ihr stärkster Verbündeter, doch trotz all seiner Kräfte mussten die vielfach überlegenen Gegner letzten Endes siegreich bleiben. Es sei denn, die wenigen Verteidiger bereiteten sich vor.
    »Sheth, Erin. Wir müssen in der Umgebung Abwehrzauber einrichten. Ebenso an den Türen des Tempels. Wenn das erledigt ist, prägt ihr euch alle die Positionen ein.« Er fasste die beiden Magier ins Auge. »Es liegt an
euch, es uns zu sagen, wann wir nicht mehr im Inneren beten können. Wir Übrigen öffnen die Pfahlgruben und machen die Fallen scharf. Setzt die Tarndecken und die Plattformen der Bogenschützen instand, reibt die Bretter ab und überprüft die Befestigungen, damit sie keine Geräusche machen. Überprüft alle Pfeilspitzen und alle Schäfte auf Mängel und vergewissert euch, dass das Gift nicht alt und unwirksam geworden ist. Schärft alle Klingen eurer Waffen. Räumt euer Sichtfeld frei, bindet die Netze fest. Hinterlasst keine Spuren auf dem Boden. Wenn das erledigt ist, legen wir unsere Positionen fest.
    Aber zuerst wollen wir beten.«
    Rebraal führte sie in den Tempel.
     
    Der Unbekannte Krieger marschierte durch den Eingang des Hauses und nickte Aeb zu, der dort Wache hielt. Auch der Protektor nickte.
    »Die Küche ist noch der am besten bewohnbare Bereich«, sagte er auf eine entsprechende Frage des Unbekannten.
    Der Rabenkrieger lächelte. »Und wie sieht der Rest des Hauses aus?«
    »Nicht mehr einsturzgefährdet. Wir haben über einigen Schlafzimmern das Dach repariert, doch uns fehlt das Werkzeug.«
    »Jetzt nicht mehr. Und Verstärkung bekommt ihr auch.«
    »Einhundert meiner Brüder sind eine sehr willkommene Verstärkung«, erklärte Aeb.
    »Einhundert?«, fragte Hirad.
    »Später«, antwortete der Unbekannte. Er wandte sich wieder an Aeb. »Wir machen später eine Runde durchs
Haus und legen die Prioritäten fest. Ich bin mit meiner Familie in der Küche.«
    Aeb nickte noch einmal. »Ich sage unseren Brüdern dort, dass sie die Küche verlassen sollen.«
    »Danke.«
    Der Unbekannte wies Diera den Weg und führte sie zur Küche, die sich im hinteren Teil des Hauses

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