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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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schließlich auf Rebraal. Die beiden Männer entfernten sich ein Stück und sprachen leise miteinander. Unterdessen tauchte der Panter mit tropfnasser Schnauze wieder aus dem Tempel auf und gesellte sich zum Raben – nicht drohend, sondern nur beobachtend und abwartend.
    Hingerissen betrachtete Ilkar das schöne, starke Tier. Wie jeder Elf hatte man ihn gelehrt, den Krallenjägern und den TaiGethen mit allergrößter Achtung zu begegnen, und vor allem die Panter spielten in der Überlieferung der Elfen eine fast mythische Rolle. Dennoch wich er langsam in den schützenden Halbkreis zurück, den die Rabenkrieger unwillkürlich gebildet hatten.
    »Sie wird nicht angreifen«, sagte er ebenso zu sich selbst wie zu allen anderen, die ihn hören konnten.
    »Sie ist schön«, sagte Erienne.
    Thraun kniete sich neben das Panterweibchen und rieb mit den Händen über deren Flanken. Sie schmiegte den Kopf an die Brust des Gestaltwandlers und warf ihn dabei fast um.
    »Große Zähne«, bemerkte Hirad. »Thraun kommt gut mit ihnen zurecht, das muss ich ihm lassen. Trotzdem, ich frage mich, worüber sie da gerade reden.«
    Ihre Aufmerksamkeit kehrte zu Rebraal und dem Krallenjäger zurück. Die beiden hatten ihre Unterhaltung inzwischen
beendet, und Rebraal nickte. Er neigte vor dem Elf den Kopf und kam rasch zum Raben herüber, wobei er leicht über den Rücken des Panterweibchens strich. Sie schaute zu ihm auf und leckte seine Hand, bevor sie zu ihrem Partner zurückkehrte. Rebraal lächelte, Ilkar übersetzte.
    »Es scheint, als seien die TaiGethen zur gleichen Schlussfolgerung gelangt wie wir, also müssen wir uns in Bewegung setzen. Aber vergesst nicht, wir werden hier nur geduldet. Wir sind nicht willkommen, und wir müssen uns behutsam und umsichtig bewegen. Falls sie uns als Bedrohung empfinden sollten, werden wir sofort zu Feinden – genau wie die Fremden, wer sie auch sein mögen.«
    »Genau darüber zerbreche ich mir schon den Kopf«, sagte Denser. »Wer sind sie?«
    »Das werden wir bald herausfinden«, erklärte Hirad.

Fünftes Kapitel
    Auum führte Duele und Evunn an einem seichten Fluss entlang, der bei besonders starken Regengüssen von einigen kleinen Wasserfällen gespeist wurde. Die Felswände zu beiden Seiten des Flusses waren glitschig vor Algen und Moos, die Luft war mit Wasserdampf gesättigt und drückend, über ihnen kreisten unablässig Vögel und suchten nach Fischen in den Wasserlöchern, die rasch vom Hauptstrom abgeschnitten wurden, sobald der Regen nachließ.
    Der Fluss, der schließlich in den Shorth mündete, erleichterte ihre Reise beträchtlich. Die Tai kamen rasch voran und bewegten sich manchmal stundenlang im Dauerlauf, die Bogen über den Rücken geschlungen, während ihre Stiefel über den nassen Stein tappten. Auum rannte fast wie berauscht. Sein Haar flatterte hinter ihm, sein Herz pochte kräftig und schnell, seine Beine trieben ihn weiter. Obwohl die Harmonie des Waldes verletzt und gestört war, spürte er noch dessen Kraft, und die Laute von Tuals Geschöpfen erfüllten ihn mit Hoffnung und Zuversicht.

    Als er einer sanften Biegung nach links gefolgt und über ein tiefes Loch gesprungen war, landete Auum im knöcheltiefen Wasser auf weichem Schlick. Direkt vor sich entdeckte er eine weitere Zelle der Tai, die er sofort erkannte. Marack, die Anführerin, stand vor dem sitzenden Nokhe. Sie hatte ihm die Hände auf die Schultern gelegt und sprach mit ihm – oder betete sie?
    Auum hob die Arme, und seine Tai wurden langsamer und blieben bei den Gefährten stehen. Marack schaute mit gequältem Gesicht auf. Auums Jagdrausch verflog schlagartig, als er Nokhe aus der Nähe betrachtete. Das Hemd des TaiGethen war von unzähligen kleinen Blutstropfen bedeckt.
    »Yniss sei uns gnädig«, keuchte er und sank vor dem verletzten Elf auf die Knie. »Nokhe.«
    »Es ist der Fluch«, sagte Marack leise und hoffnungslos.
    »Wann hat es begonnen?«, wollte Auum wissen.
    »Heute in der Morgendämmerung.« Nokhes Atem rasselte in den zerstörten Lungen. »Es ist ein Schmerz wie kein anderer, Auum. Ich sterbe, und niemand kann mir helfen, du nicht und nicht einmal Yniss.«
    »Ich werde tun, was ich kann«, versprach Auum ihm. Beinahe hätte er vor Enttäuschung über Yniss und vor Hass auf die Fremden laut geschrien. »Ich will für dich und für alle beten, die betroffen sind. Es ist eine Prüfung unseres Glaubens, bei der ich nicht versagen will.«
    Nokhes Lächeln war blutig. »Finde du die

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