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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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abstimmen.«
    »Selbstverständlich«, stimmte Vuldaroq zu.
    »Eines will ich noch ganz deutlich sagen, Vuldaroq. Dieser Krieg darf nicht so weit gehen, dass Xetesk zerstört wird. Das Land braucht das Gleichgewicht der Magie, und daher braucht es das Dunkle Kolleg. Dieser Krieg beseitigt Dystran und den gegenwärtigen Kreis der Sieben,
aber nicht mehr. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    »Ich hatte nichts weiter geplant«, sagte Vuldaroq. »Ihr werdet Eure Entscheidung nicht bereuen.«
    »Ich weiß jetzt schon, dass ich sie bereuen werde«, erwiderte Heryst.
    Er brach die Kommunion ab und schlug sich die Hände vors Gesicht. Lystern befand sich mit Xetesk im Krieg.
     
    Selik stand auf den Wällen der Garnison von Understone und schaute auf das Heer hinab, das sich vor ihm versammelt hatte. Aus einem klaren blauen Himmel schien die Sonne warm herab, ein leichter Wind ließ seinen Mantel flattern. Männer, Frauen und Jugendliche aus zwei Dutzend Dörfern und Orten standen da unten und schauten zu ihm herauf. Flüchtlinge, die übers ganze Land verstreut gewesen waren, strömten herbei und wollten sich für das rächen, was man ihnen angetan hatte.
    Die meisten waren Kaufleute oder Bauern. Auch einige Milizionäre und Soldaten waren gekommen, doch der größte Teil der schätzungsweise zweitausendsiebenhundert Menschen würde zum ersten Mal im Leben, aber voller Zorn ein Schwert in die Hand nehmen. Einige würden fortlaufen, andere würden zu Helden werden, viele würden sterben. So ging es eben im Krieg. Sein Blick wanderte über die verkniffenen, hungrigen Gesichter. Aller Augen waren auf ihn gerichtet, auf den Anführer, der ihnen den Weg aus der Dunkelheit weisen sollte. Sie hatten sich an den richtigen Mann gewandt.
    »Meine Freunde«, sagte er laut genug, um jeden in der schweigenden Menge zu erreichen. »Ihr alle steht hier, weil die Zeit gekommen ist, eine gewaltige Schande wieder gutzumachen. Die Zeit ist gekommen, das Land von Balaia
den Menschen zurückzugeben, die von den Göttern als seine rechtmäßigen Bewohner eingesetzt wurden. Es ist Zeit, das Land den Magiern wegzunehmen, die es so gedankenlos zerstört haben. Es ist Zeit, das Land zu reinigen. Vergesst nicht, dass unser Land überall von der Krankheit der Magie heimgesucht wird. Nur die Gerechten können diese Krankheit ausmerzen. Die Gerechten, die ich jetzt vor mir stehen sehe.«
    Ein gewaltiges Gebrüll erhob sich von der Menge unter ihm, Fäuste und Waffen wurden gehoben. Selik bat mit erhobenen Händen um Ruhe.
    »Ihr habt alle gesehen, wie sich der Krieg ausgebreitet hat. Er hat unsere friedlichen Städte zerstört und vernichtet unser geliebtes Land. Jetzt aber ist für uns die Zeit gekommen zurückzuschlagen. Gestern Abend hat sich auch Lystern in den Krieg eingeschaltet, wie es zu erwarten war. Selbst diejenigen, die Frieden predigen, haben uns nun verraten. Welche Beweise brauchen wir noch, dass die Magie, wenn wir das zulassen, uns alle umbringt? Also werden wir uns am Krieg beteiligen. Wir werden nur an einer Front kämpfen, und diese Front wird Xetesk sein.«
    Ein Murmeln ging durch die Menge.
    »Xetesk ist das dunkle Herz der Magie, das wir besiegen müssen. Wenn die danach noch bestehenden Kollegien unsere Macht sehen und erkennen, dass wir für die gerechte Sache kämpfen, werden sie sich ergeben. Wir sind auf dem Weg zum Sieg. Nichts kann uns aufhalten.«
    Wieder ein Brüllen.
    »Meine Freunde, dies ist ein großer Tag für alle Bewohner Balaias. Kehrt zu euren Kommandanten zurück, legt die Schwerter an und macht euch bereit für den Marsch.«

    Seliks zerstörtes Gesicht war zu einem breiten Lächeln verzerrt, als er sich an Devun wandte.
    »Endlich ist es so weit, mein Freund. Was Travers vor mehr als einem Jahrzehnt begonnen hat, werde ich vollenden. Wann wirst du deine Position südlich von Xetesk erreichen?«
    »In drei Tagen, Hauptmann.«
    »Ausgezeichnet. Ich werde so bald wie möglich auf dem Schlachtfeld zu euch stoßen. Es sind weitere Reservetruppen unterwegs, und ich muss noch eine Weile hier bleiben. Du kennst das Gelände, und die Leute vertrauen dir. Ist das nicht schön?«
    »Sir?«
    »Dies ist die Morgendämmerung einer neuen Ordnung, die nicht mehr von der bösen Magie beherrscht wird. Fortan werden wir ohne Furcht leben können. Wir sind die Gerechten.«
     
    »Was ist denn nun eigentlich gestern Abend passiert?«, wollte Hirad von Denser wissen, als sie am folgenden Morgen ihr Lager verließen und sich zu

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