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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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einem Punkt westlich von Xetesk begaben, um etwaige Beobachter in die Irre zu führen.
    »Einige feindliche Magier haben gut aufgepasst. Als wir heranflogen, um den Heißen Regen abzuwerfen, konnte ich erkennen, dass sie Sprüche wirken wollten. Ich bin abgebogen, als Erienne mit ihrem Heißen Regen fertig war, wurde aber vom Rand eines Kraftkegels getroffen. Der Ruck hat meine Konzentration gestört, und ich konnte meine Mana-Form gerade noch halten, bis wir ein paar Fuß über dem Boden waren. Wir hatten Glück.«
    »So was nennst du Glück?«
    »Es hätte auch ein Todeshagel sein können, dann würden
wir nicht mehr mit euch reiten. Ich konnte mit den Beinen zuerst landen, aber wir sind zu schnell heruntergekommen.«
    »Dumm gelaufen«, sagte Hirad. »Wie geht es Erienne?«
    »Der Arm ist nicht gebrochen, tut aber weh. Ein Glück, dass wir die nächsten paar Tage nicht kämpfen müssen. Sie hätte Schwierigkeiten, einen Spruch zu wirken.«
    Hirad schwieg einen Augenblick. Er hatte die Situation nicht unter Kontrolle, und das war ihm nicht geheuer. Es gab zu viele Unsicherheitsfaktoren. Zu viele Dinge, die schief gehen konnten.
    »Bist du glücklich mit diesem haarsträubenden Plan, den wir uns gestern Abend ausgedacht haben?«, fragte er.
    Denser zuckte mit den Achseln. »Ich sehe keine andere Möglichkeit. Wenn wir Yron schnappen wollen, dann brauchen wir genaue Informationen über seinen Aufenthaltsort im Kolleg. Sonst können wir einpacken, ehe wir überhaupt begonnen haben.«
    »Aber Aeb …«
    »Ich weiß«, sagte Denser. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er entdeckt wird, und das weiß er auch. Er ist andererseits der Einzige, der mit dem Seelenverband reden und uns geben kann, was wir brauchen. Auch andere Protektoren bringen sich in Gefahr. Ist das nicht eigenartig? Nach all den Jahren finde ich heraus, dass die Protektoren ein Gruppenbewusstsein haben.«
    »Ja, und nach all den Jahren finden wir heraus, dass sie eigentlich sehr verletzlich sind.«
    »Das stimmt, aber bisher hat sich noch keiner von ihnen gegen Xetesk gewandt, und deshalb wurde auch nie eine Strafe für dieses Vergehen festgelegt.« Denser hielt inne und wandte sich an Aeb, der zwischen ihm und dem Unbekannten ritt. »Vielleicht kommen wir damit durch. Da
der Krieg jeden Tag weiter um sich greift, dürfte die Rücknahme der Macht des Gebietens nicht sehr weit oben auf der Tagesordnung stehen.«
    »Hoffentlich hast du Recht.«
    »Die Magier in Xetesk müssen sich über ganz andere Dinge Sorgen machen. Lystern sieht sich mittlerweile gezwungen, an der Seite von Dordover in den Krieg zu ziehen, was das Gleichgewicht zu Xetesks Nachteil verschiebt. Baron Blackthorne wird in wenigen Tagen in Lystern eintreffen und seine Unterstützung anbieten. Rebraal ist mit den Elfen unterwegs und will neben den Kollegien kämpfen. Da draußen wird es ungemütlich.«
    »Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass Dystran wirklich beabsichtigt, was Aeb gesagt hat«, überlegte Hirad. »Das ist doch völlig sinnlos.«
    »Wie ich bereits sagte: keine Elfen, kein Julatsa«, erwiderte Denser. »Aber wir müssen uns auf unsere Aufgabe konzentrieren und dürfen uns nicht in den Krieg hineinziehen lassen. Für uns kommt es vor allem darauf an, Ilkar und Ren zu retten.«
    Hirad kicherte. »Seltsam. Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung?«
    »Du wolltest mich umbringen.«
    »Das tut mir wirklich Leid.«
    »Schon gut«, sagte Denser lächelnd.
    »Ich habe dich gehasst. Wir alle haben dich gehasst. Aber jetzt, ein paar Jahre später, greifst du dein eigenes Kolleg an, um Ilkar zu retten.«
    Wieder ein Achselzucken. »Er gehört zum Raben. Nur darauf kommt es an.«

Sechzehntes Kapitel
    Zielstrebig marschierte Yron durch die Gänge von Xetesk, um sich mit Dystran zu treffen. Erys hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Eine Eskorte von vier Magiern und zwei Protektoren begleitete sie. Yrons Empörung war während des Ritts durch das Gebiet von Xetesk zu seiner Geburtsstadt nicht kleiner geworden, und auch der Befehl, umgehend in Dystrans Audienzsaal in der untersten Ebene des Turms zu erscheinen, hatte seinen Zorn nicht gedämpft.
    Schmutzig wie er nach der Reise war, trat er durch die Tür, die ein Diener ihm öffnete. Der Audienzsaal war klein, aber freundlich eingerichtet. An zwei gegenüberliegenden Wänden brannten Feuer in Kaminen, durch ein großes Bogenfenster vor ihm schien die Sonne herein. Einige Stühle, alle unbesetzt, waren im Raum verteilt. Am

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