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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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»Ich muss davon ausgehen, dass die Schlüsselkonstruktionen nicht verändert worden sind. Und du musst das Gleiche hoffen, denn sonst wird dies der kürzeste Überfall in der Geschichte von Xetesk. Und jetzt lass mich arbeiten. Erienne, du kannst nichts tun, außer dich aus dem Explosionsbereich zurückzuziehen. Bitte.«
    Auum wartete und hätte zu gern gesehen, was Denser wahrnahm. So konnte er nur die geschickten Hände und Finger des Magiers beobachten, die das Mana in die gewünschten Formen brachten, während er lautlos Befehlsworte
murmelte, um die Mana-Form zu verstärken. Winzige Schweißtropfen bildeten sich vor Anstrengung auf Densers Stirn.
    Auum war noch nie recht wohl bei dem Gedanken gewesen, dass es ein Element geben sollte, das auf sie alle so nachhaltig einwirkte, obwohl er es weder sehen noch fühlen konnte. Für ihn war dies eine Unterlassungssünde, die Yniss bei der Schöpfung der Welt begangen hatte. Er sah es als eine Herausforderung, der man sich stellen musste. Er wollte schneller sein, als ein Magier einen Spruch wirken konnte. Für einen TaiGethen war dies die einzige Art, es zu sehen.
    Als er den Paarungsruf eines Motmot hörte, leise und aus der Ferne vom Wind herbeigetragen, drehte Auum sich um. Evunn zog seine Finger quer vor den Augen vorbei und deutete zur Gasse, die zum Kolleg führte. Dann spreizte er drei Finger ab.
    »Er muss sich beeilen«, sagte Auum zu Rebraal. »Wir bekommen Gesellschaft.«
    Er rannte zu seinen Tai. Die Suche erstreckte sich inzwischen auf ein weites Gebiet. Links und rechts hörte er Männer, einige trugen Laternen, einige bewegten sich ohne Licht. Er schob den Kopf um die Ecke des Lagerhauses: Zwei Soldaten, der dritte Mann war dem Aussehen nach ein Magier.
    »Hier können wir kein Blut und keinen Lärm gebrauchen«, flüsterte Auum. »Warum habt ihr sie nicht schon früher gesehen?«
    Die Streife war nur noch zwanzig Schritte entfernt und näherte sich mit übertriebener Vorsicht. Ein Mann hielt eine Laterne weit vor sich.
    »Sie sind aus einem Seitenweg gekommen«, sagte Evunn. »Es tut mir leid.«

    »Du kannst die Stadt nicht so gut kennen wie sie«, erwiderte Auum. »Porrak, deine Tai sichern nach vorne ab. Haltet die Bogen bereit. Wenn möglich, wollen wir den Magier lebend fangen.«
    Porraks Zelle nahm die Bogen vom Rücken und zog sich ein paar Schritte in die Schatten zurück, um Auums Gruppe mehr Platz zu lassen. Ein Dejà-vu-Gefühl überkam ihn, als er wartete, während der Laternenschein heller wurde. Die Tai standen völlig reglos im Schatten des Lagerhauses. Auum wäre es zufrieden gewesen, wenn die Streife einfach vorbeigelaufen wäre, doch ein Blick und ein Ruf, mehr brauchte es nicht, um ganz Xetesk zu alarmieren.
    Die Wächter redeten nicht. Auum hörte ihre gemessenen, vorsichtigen Bewegungen, sie marschierten im Gleichschritt. Als sie höchstens noch zehn Schritte von der Kreuzung entfernt waren, wurden sie langsamer. Auum runzelte die Stirn. Das war keine normale Streife von Rekruten. Abgesehen von der Kleidung hatte er nicht viel von ihnen gesehen, denn die Laterne hatte ihn geblendet. Dies hier waren erfahrene Berufssoldaten. Unvorstellbar, dass diese Männer an der Gasse vorbeigehen würden, ohne wenigstens so weit hineinzuspähen, wie der Schein ihrer Laterne reichte.
    Auum hielt drei Finger hoch. Zuerst beugte er den Mittelfinger, dann den linken und den rechten. Duele und Evunn kannten ihre Ziele und würden nicht zögern, im richtigen Moment anzugreifen. Das Licht der Laterne fiel in die Gasse. Auum winkte Porraks Zelle, sich noch ein Stück zurückzuziehen. Er war bereit, nahm das Messer aus der Scheide und drehte es in der Hand um.
    Dann stand die Patrouille fast vor ihnen. Er hörte die Männer bereits atmen. Einer schnaufte erschrocken, weil er spürte, dass etwas nicht stimmte. Sie hielten inne, einer
schob sich an der Wand des Lagerhauses vorsichtig weiter, die anderen waren vermutlich direkt hinter ihm. Der Plan musste geändert werden. Auum hob einen Finger und deutete auf sich selbst. Dann deutete er auf Duele und Evunn, die ihm in einem Bogen zum Eingang der Gasse folgen sollten. Schließlich ballte er die Hand zur Faust.
    Der Xeteskianer schob sich weiter an der Wand entlang. Auum wartete mit erhobenen Händen, er war bereit für den Kampf und im Gleichgewicht. Beinahe konnte er den Regenwald riechen, und er hörte alle Geräusche so deutlich wie die Zikaden am Abend. Die Lederrüstung seines Gegners kratzte leicht

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