Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg
Rebraal wird mich unterstützen.«
Der Anführer der Al-Arynaar nickte und machte einen Schritt, wurde aber von Auum zur Seite gestoßen.
»Na gut«, sagte Darrick knapp. Wieder schlug jemand gegen die Tür. »Rebraal, komm mit mir auf die andere Seite des Korbes. Wir können es uns nicht erlauben, hier in die Zange genommen zu werden.«
Die Kämpfer stellten sich auf. Hirad warf Auum einen Blick zu und nickte dankbar. Der TaiGethen sprach einige Worte, die Hirad für ein Gebet vor dem Kampf hielt, und zog ein einzelnes Kurzschwert. Unbändig brannte das Feuer in seinen Augen.
»Dass du mir hier unten nicht stirbst, Coldheart«, sagte Denser.
»Ich tu, was ich kann«, versprach Hirad.
Wieder ein Aufschlag, schwerer dieses Mal.
»Das war ein Spruch«, sagte Denser.
»Wie lange brauchen sie noch, bis sie durchbrechen?«
»Ich fürchte, das schaffen sie, bevor wir alle hier verschwunden sind.«
Hirad wartete. Dieses Mal verspürte er nicht den gewohnten Kitzel vor dem Kampf. Er stand dort, weil er seine Gefährten beschützen musste, nicht mehr und nicht weniger. Doch auch dieses Wissen konnte die Schmerzen in seinen Gliedern, das Stechen seiner Wunden und die Erschöpfung nicht beseitigen. Er dachte daran, dass sie unten bleiben und kämpfen mussten, damit die anderen Rabenkrieger
entkommen konnten, falls die Xeteskianer zu früh durchbrachen. Irgendjemand würde sich opfern müssen.
Er packte das Schwert fester und lächelte grimmig. Wenigstens konnte er sich auf diese Weise wieder zu Ilkar gesellen. Eher, als er es erwartet hätte, aber dennoch eine Aussicht, die er begrüßte und nicht fürchtete.
Wärme erfüllte Hirads Geist. Sha-Kaan drang behutsam in seine Gedanken ein.
Ich bin überhaupt nicht erfreut, solche Gedanken aufzufangen, sagte der Große Kaan.
Mir war nicht klar, dass du mich spüren kannst, sagte Hirad.
Am Rande nahm er wahr, dass die Schläge auf das Holz wuchtiger wurden. Schwertkämpfer versuchten, die Balken zu schwächen, damit es Dystran leichter fiel, den Schutzspruch zu durchdringen. Offenbar verfügte Denser selbst in dieser geschwächten Verfassung noch über beachtliche Kräfte.
Allerdings sind es Gedanken, die ich von einem Mann wie dir erwarten würde, Hirad Coldheart, fuhr der Drache fort.
Den Tod zu akzeptieren, war mein Weg, ihn zu meiden, sagte Hirad.
Ich … Sha-Kaan unterbrach sich. Das ist doch sicher ein Scherz, oder?
In gewisser Weise schon. Sha-Kaan, dieser Kontakt kommt mir in diesem Augenblick sehr gelegen. Ich muss dich bitten, uns zu helfen.
Sprich.
Wir wissen, dass eine Al-Drechar ermordet wurde.
Myriell, bestätigte Sha-Kaan.
Eriennes Geist hat dabei Schaden genommen. Sie ist jetzt bewusstlos, und Denser hält die Stürme zurück. Er ist jedoch erschöpft und kann ihr nicht mehr die Hilfe geben,
die sie braucht. Cleress muss uns unterstützen, sie muss unbedingt bei Erienne und in ihrem Geist sein, sonst verlieren wir Erienne.
Ich werde tun, was ich kann. Cleress schläft unter dem Einfluss eines Spruchs, doch sie ist von den Xeteskianern befreit. Wenn sie erwacht, werde ich dort sein.
Danke. Und was dich angeht, so haben wir die Informationen, die wir brauchen. Wenn wir herauskommen, können wir es vollbringen.
Wieder strömten Wärme und Freude durch Hirads Geist. Dann, schwacher Mensch, solltest du unbedingt dafür sorgen, dass du überlebst. Ich werde meinen Drachenmann brauchen, wenn ich heimkehre.
Ich werde tun, was ich kann.
Das weiß ich.
Der Kontakt brach ab, und Hirad kam wieder zu sich. Unablässig hämmerten die Gegner an die Tür, und der ständige Druck zeigte Wirkung. Knarrend und krachend verschwand hinter ihm der Korb, der Denser und Erienne trug, im Schacht. Er konzentrierte sich wieder auf die Tür, die Auum die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte.
Wieder ein Aufprall, und die Illusion zerfiel.
»Kann das denn sein?«, fragte Hirad.
»Anscheinend«, sagte Darrick, der auf der anderen Seite stand.
Hirad betrachtete jetzt eine schlichte und schwere Platte aus dunkler Eiche. Auf der linken Seite klaffte ein Spalt in der Wand, der die Schiebetür aufnehmen konnte. Allerdings hatte Dystran wohl nicht die Absicht, sie auf normale Weise zu öffnen. Sobald der Schutzspruch beseitigt war, konnte er die Tür aufbrechen. Jetzt schon war das Holz verzogen und dem Bersten nahe, und nur Densers Spruch hielt
es noch an Ort und Stelle. Hirad wich drei Schritte zurück, Auum folgte seinem Beispiel. Er begriff, dass es
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