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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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gefährlich werden konnte, wenn sie zu nahe an der Tür standen.
    Das Hämmern der Waffen ging weiter, während Dystran sich anscheinend sammelte. Hinter Hirad kam der Korb klappernd wieder herunter und klatschte auf den Boden. Er war jetzt nass, vom Seil tropften Wasser und Schlamm. Duele und Evunn waren im Nu im Korb. Duele zog einmal fest am Seil, um das Signal zu geben, und schon schwebten sie hinauf. Dieses Mal ging es schneller, weil offenbar auch Denser mit am Seil zog.
    »Kommt schon, kommt schon«, murmelte Hirad. Das Hämmern an der Tür hörte auf. »Jetzt geht es los.«
    Auum packte sein Schwert fester, wandte sich halb ab und machte sich auf die Explosion der Tür gefasst. Dystrans Kraftkegel schlug gegen die Platte und drang tief ins Mana-Geflecht des Schutzspruchs ein. Blaues Licht züngelte über die Fläche, ein Luftstrom wehte ihnen entgegen, und die Tür kippte langsam in den Raum.
    Hirad fragte sich einen Moment, warum das Holz nicht gesplittert war, dann stürzte Myx an ihm vorbei, warf sich gegen die Tür und rammte sie in die Öffnung zurück.
    »Helft mir«, sagte er.
    Auch Hirad und Auum lehnten sich gegen die Holzplatte. Sie war warm. Die Gegner auf der anderen Seite pressten mit aller Kraft, waren aber durch den schmalen Gang behindert.
    »Rebraal«, rief Hirad, »wenn der Korb runterkommt, bist du der Nächste.«
    »Nein …«
    »Doch«, fauchte Hirad, dessen Arme unter einem erneuten Aufprall zitterten. »Du kletterst schneller als wir. Darrick, du folgst ihm. Das Seil hält euch beide.«

    »Verstanden.«
    Hirad hörte die widerwillige Antwort, doch im Gegensatz zu Rebraal war Darrick klar, wer hier unten das Kommando hatte.
    Der Druck auf die Tür nahm zu. Draußen waren Rufe zu hören, die weitere Männer nach vorn befahlen. Unaufhaltsam bewegte sich die Platte. Myx drehte sich um, stemmte die Beine auf den Steinboden und presste die Schultern flach gegen das Holz. Auum und Hirad drückten links und rechts neben ihm. Hirad blickte zum Gesicht des Protektors hoch, sah den Schweiß auf seiner Stirn und wusste, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb, ehe ihn die Kräfte verließen.
    Der Korb kam krachend herunter und knackte bedenklich beim Aufprall.
    »Rebraal, los!«, rief Hirad.
    Der Elf sprang, packte das Seil und kletterte. Darrick sah ihm nach. Das Gesicht des ehemaligen Generals war kreidebleich, er hatte eine Menge Blut verloren.
    »Verliere nicht das Bewusstsein, ehe du oben bist«, sagte er.
    Darricks Gesicht war wie versteinert. »Das schaffe ich«, sagte er.
    »Noch drei«, sagte Hirad. »Das wird spannend.«
    Auf einmal ließ der Druck auf die Platte nach, und sie glitt mit einem Knall in die alte Position zurück. Hirad wäre es lieber gewesen, wenn der Druck geblieben wäre. In der einsetzenden Stille war Dystrans Stimme unnatürlich laut.
    »Lasst mich durch, ihr Idioten, ich erledige das jetzt.«
    »Nicht gut«, murmelte Hirad.
    »Wir haben keine Zeit mehr«, sagte Myx.
    »Richtig«, sagte Hirad. »Auum, du gehst hoch.« Der TaiGethen sah ihn an. »Ein Spruch kommt. Geh jetzt.«

    Auum nickte, er hatte verstanden und zollte Hirad seinen Respekt. Dann steckte er das Schwert in die Scheide und sprang zum Seil hoch.
    »Jetzt du, Hirad«, sagte Myx.
    »Das Seil wird keine vier Leute halten.«
    »Dir bleibt nichts anderes übrig.«
    »Du kommst mit. Ich lasse dich nicht hier zurück.«
    Myx erwiderte seinen Blick. »Ich werde nicht nachgeben. Geh jetzt. Sol versteht es. Wir sind eins.«
    »Sie werden dich umbringen.«
    »Wir sind eins!«
    Hirad zögerte, doch Myx hatte sich schon abgewandt. Es war falsch, es war nicht nötig. Er betrachtete das Seil, das sich spannte und zuckte, bis zum Zerreißen belastet von den kletternden Männern. Hirad stieg auf den Rand des Korbes.
    »Der Rabe wird dir helfen«, sagte er. »Du musst mitkommen.«
    »Nein.«
    Hirad schnitt unter sich das Seil durch, steckte das Messer ein und stieg hoch, so schnell er konnte.
    »Zieht!«, rief er. »Darrick, sie sollen ziehen! Myx, komm schon, du schaffst es.«
    Unter Hirad färbte sich die Kammer blau, ein Luftstoß fegte den Schacht hinauf und ließ ihn hin und her pendeln. Myx flog durch den Raum wie eine achtlos weggeworfene Puppe, Splitter der Eichenplatte prasselten wie ein Regenschauer auf ihn ein. Darauf folgten aufgeregte Rufe der Soldaten, die sich unter dem Schacht sammelten und Armbrüste anlegten.
    »Oh, verdammt«, sagte Hirad. »Zieht mich hoch, zieht!«
    Bolzen zischten herauf und prallten

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