Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg
Ausbruch stattfinden, und es besteht kein Zweifel daran, dass wir Mühe haben werden, ihn zu vereiteln, wenn unsere Informationen über die Stärke ihrer Reserve zutreffen.
Euch ist sicher bekannt, dass Baron Blackthorne auf unserer Seite in den Kampf eingegriffen und siebzig Schwertkämpfer und acht Magier mitgebracht hat. Dies ist fast seine gesamte ausgebildete Wache. Er ist das Risiko eingegangen, sein Land von Baron Gresse bewachen zu lassen, dessen kleine Miliz schon jetzt beinahe über den gesamten Süden verteilt ist. Warum tun sie das? Weil die Wirtschaft des gesamten Landes Tag um Tag leidet, solange dieser Krieg andauert.
Sie sind mit ihren Ängsten nicht allein. Havern schickt Männer, ebenso Orytte und Rache. Viele andere Barone können natürlich keine Truppen entbehren. Aber wie ich
schon sagte, die Verstärkung des Osttors ist möglicherweise sinnlos. Vielleicht wäre es besser, gleich nach Norden zu reiten, nach Julatsa.«
»Verzeihung«, sagte Vuldaroq mit erhobenem Finger, »aber das klingt, als wärt Ihr mit dieser Entwicklung nicht unbedingt einverstanden.«
Heryst füllte sein Wasserglas. »Es macht die Dinge komplizierter. Blackthorne war bereit, seine Männer Izacks Kommando zu unterstellen. Er hat nicht die Absicht, allzu lange selbst im Feld zu bleiben, sondern zieht es vor, seine diplomatischen Fähigkeiten im Herzen des Landes einzusetzen. Wie Ihr wisst, ist er zusammen mit Gresse eine Ausnahmeerscheinung. Beide Barone arbeiten für das Wohl des Ganzen und nicht nur aus reinem Eigeninteresse. Viele, die sich aufs Schlachtfeld begeben, verfolgen jedoch durchaus eigennützige Pläne.«
»Ihr könnt aber nicht bestreiten, dass es aus unserer Sicht in jedem Falle zu begrüßen ist, wenn wir frische Truppen bekommen, die uns helfen, Xetesk niederzuringen.«
»Seid Ihr davon wirklich überzeugt, Vuldaroq? Ich schlage vor, dass Ihr Euch mit der Vergangenheit derjenigen beschäftigt, die uns angeblich zu Hilfe kommen. Wir sind hier angetreten, um das magische Gleichgewicht wiederherzustellen, indem wir den gegenwärtigen Kreis der Sieben absetzen. Dort draußen gibt es jedoch vermögende Barone, die eher darauf aus sind, die Kollegien zu unterwerfen. Wir müssen aufpassen, dass wir in diesem Krieg die führende Kraft bleiben.«
Vuldaroq lächelte nachsichtig. Manchmal machte Heryst sich unnötiges Kopfzerbrechen. Andererseits wäre es wenig sinnvoll, ohne Not sein Misstrauen zu wecken.
»Ich war in meinen Gesprächen mit den Baronen oder Lords stets offen«, sagte er. »Alle Kräfte, die ich in Dienst
nehme, dienen ausschließlich unter meinen Kommandanten. Ihr müsst Euch wegen ihres Verhaltens keine Sorgen machen. Wir verfolgen alle das gleiche Ziel.«
»Tun wir das wirklich?« Heryst lächelte humorlos.
»Wer von uns wollte denn nicht, dass Frieden in Balaia einkehrt?«
»Vuldaroq, dies steht außer Zweifel. Es ist jedoch die Art des Friedens, über die ich mir Gedanken mache.«
»Dann müssen wir dafür sorgen, dass es ein Friede wird, der uns allen Gerechtigkeit widerfahren lässt.« Vuldaroq reagierte zunehmend gereizt. »Wir kommen aber von der Aufgabe ab, die wir uns heute gestellt haben. Ihr erwähntet das Osttor, bevor Ihr mir erklärt habt, wie Ihr unsere Lage seht.«
»In der Tat«, sagte Heryst. »Wenn ich jetzt nicht genug Männer habe, um das Gleichgewicht zu halten, dann ist es sowieso schon zu spät, um Verstärkungen nachzuführen. Es gibt jedoch Hoffnung. Die Elfen habe ich vielleicht verloren, aber ich habe Blackthornes Männer und Magier bekommen, und Xetesk hat die Protektoren verloren. Uns bleibt nichts anderes übrig, als dort zu kämpfen und so viele Xeteskianer wie möglich zu binden.
Wir haben keine Männer mehr, die wir rechtzeitig einsetzen könnten. Ich bin sogar der Ansicht, dass wir die ganze Zeit über niemals genügend Kräfte hatten, um Xetesks Verteidigung ernstlich zu gefährden, obwohl wir mit aller Kraft gekämpft haben.
Ihr habt die Truppen der Barone erwähnt, die Eure Reihen verstärken. Wie ich schon sagte, bekam auch ich Unterstützung von Verbänden, die sehr überlegt eingesetzt werden müssen. Allerdings gilt es nun, taktische Entscheidungen zu treffen. Die wichtigste ist diese: Nehmen wir an, dass die Xeteskianer durchbrechen werden, egal was wir tun. Wollen wir
sie lieber gleich herauslassen und auf offenem Feld angreifen? Wir hätten noch genug Zeit, um dies zu organisieren, und die Pläne sind bereits fertig.
Die Frage ist jedoch,
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