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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ob wir einen solchen Kampf siegreich überstehen könnten. Können wir sie auf offenem Feld wirklich besiegen? Und wenn wir es können, wo bauen wir unsere Kampflinien auf? Wer soll das Oberkommando haben? Dies ist noch nicht alles, Vuldaroq, aber als Anfang soll es ausreichen.«
    Vuldaroq war gleichermaßen beeindruckt wie gereizt. Seine Kommandanten hatten diese Fragen gar nicht erst aufgeworfen, obwohl sie ganz naheliegende Schwierigkeiten betrafen.
    »Seid Ihr sicher, dass keiner Eurer Leute Kontakt zu Darrick hatte?«, fragte er.
    »Ich denke nicht«, sagte Heryst. »Und mir ist die Vorstellung zuwider, er sei der Einzige, der vernünftige taktische Vorschläge machen kann. Viele meiner Kommandanten haben in der Vergangenheit unter Darrick gedient. Er hat sein Wissen weitergegeben. Ich will nicht bestreiten, dass wir ihn gut gebrauchen könnten, aber er hat seine Entscheidung getroffen, mit der er leben oder für die er sterben muss.«
    »Welche Vorschläge haben nun Eure Kommandanten hinsichtlich unserer nächsten Aktionen?«
    »Unser erstes Ziel muss es sein, den Elfen so viel Zeit wie möglich zu verschaffen, um Julatsa zu erreichen. Sie bereiten den Aufbruch vor und wollen morgen früh abziehen. Wir hoffen, die Xeteskianer innerhalb der Stadtmauern festzusetzen. Wir dürfen es nicht riskieren, dass Xetesk uns auf freiem Feld schlägt. Wenn ihnen das gelingt, haben wir ihnen nichts mehr entgegenzusetzen.«
    Vuldaroq dachte darüber nach. Es war die vernünftigste
Lösung, zugleich aber auch diejenige, mit der Xetesk rechnen würde.
    »Da fehlt das Überraschungsmoment, um Xetesks Pläne zu vereiteln.«
    »Umgekehrt lässt es auch ihnen wenig Raum, uns zu überraschen. Selbst wenn sie beispielsweise nach Osten ausbrechen, werden immer noch beachtliche Kräfte ihren Weg blockieren.«
    »Habt Ihr auch die Überreste der Armee der Schwarzen Schwingen berücksichtigt?«, fragte Vuldaroq. »Soweit ich weiß, lagern sie in beachtlicher Zahl in der Nähe.«
    »Sie sind ein führerloser Pöbel«, erwiderte Heryst. »Selik ist tot, und meine Spione berichten, dass Devun vermisst wird. Mit jedem Tag kehren mehr und mehr von ihnen nach Hause zurück. Wir sollten dies ermutigen. Sie sind auch zahlenmäßig nicht sehr stark. Ein paar hundert sind noch da, darunter viele, die kein Zuhause mehr haben. Für uns sind sie jedoch bedeutungslos.«
    Heryst schob eine Ledertasche über den Tisch. »Hier sind unsere ausführlichen Empfehlungen und eine Lagemeldung der jeweiligen Stärke an allen Fronten. Besprecht Euch mit Euren Beratern. Meine Adjutanten stehen bereit, um alle Fragen zu beantworten, und ich kann über die Kommunion jederzeit Izack erreichen, falls es nötig sein sollte. Allerdings müssen wir die anstehenden Fragen umgehend klären.«
    Vuldaroq nickte. »Ich komme binnen einer Stunde wieder zu Euch. Unterdessen könnt Ihr dort am Feuer ausruhen. Ich habe einen besonders guten Weinbrand, den Ihr kosten könnt.«
    »Danke, Vuldaroq.«
    Der übergewichtige Erzmagier stemmte sich aus dem Stuhl hoch. Es gab vieles zu bedenken. Heryst hatte einen vernünftigen Plan vorgelegt, der dem ganzen Land nützen
würde. Vuldaroq war jedoch nicht sicher, ob er sich wirklich darauf beschränken wollte, einer unter vielen im Gleichgewicht der Kräfte zu sein. Dies war die Gelegenheit. Die Frage war nur, ob er sie sich rasch genug zunutze machen konnte.
     
    Sha-Kaan war zu seinem Lieblingsplatz auf den oberen Hängen von Herendeneth zurückgekehrt. Von dort aus konnte er die Terrassen und das Haus beobachten. Ruhe herrschte jetzt auf der Insel. Die Protektoren reparierten bereits die Schäden, die durch Kampf und Überschwemmung verursacht worden waren. Cleress war wach und half Erienne, soweit ihre Kräfte reichten, und Diera und Jonas waren in Sicherheit. Außer der Al-Drechar gab es keinen lebenden Magier mehr auf der Insel.
    Diera kam zu ihm, ihren Jungen, der aus Leibeskräften strampelte, unter den Arm geklemmt. Sha-Kaan konnte gerade eben seine frustrierten Schreie im warmen Wind hören. Sorge erfüllte ihn. Wie leicht es den Menschen fiel, sich fortzupflanzen. Ganz anders als den Drachen. Auf Beshara stand die Zeit der Geburt bevor. Er sollte dort sein und seine Brut in der gefährlichsten Zeit beschützen.
    Er wusste, was er tun musste. Auch Diera wusste es, und deshalb kam sie jetzt zu ihm. Er wartete, bis sie ganz nahe war und ihren Sohn abgesetzt hatte. Normalerweise starrte der Kleine Sha-Kaan an, bis er sicher war, den

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