Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
jungen General hier.«
    Darrick schaufelte sich Brühe in den Mund, als sollte er nie wieder etwas zu essen bekommen. Neben ihm lag ein Stück angebissenes Brot auf dem Boden, vor seinem linken Stiefel dampfte ein Becher des köstlichen Kräutertees der Elfen. Sein Gesicht war noch bleich, und er hatte dunkle Ringe unter den Augen. Er zitterte ein wenig.
    »Kannst du reiten, Darrick?«, fragte ihn der Unbekannte.
    Darrick nickte. »Wir wollen ja nicht den ganzen Weg galoppieren, hoffe ich.«
    »Wir werden uns bemühen. Vielleicht können wir auch Sha-Kaan überreden, dich mitzunehmen«, sagte Denser. »Wann kommt er eigentlich an?«
    Hirad zuckte mit den Achseln. »Du kennst ja seinen Zustand. Er kann nicht sehr schnell fliegen. Wenn wir so schnell reiten, wie wir können, dann müssten wir ungefähr gleichzeitig in Julatsa eintreffen.«
    »Das passt gut, denn vielleicht brauche ich Hilfe, wenn ich das Tor öffne. Vorausgesetzt, das Mana ist dort stark genug.«
    »Gut«, sagte Hirad. »Sind wir dann alle bereit?«
    Er machte einige Schritte in Richtung Xetesk. Sie hatten eine Stelle gefunden, von der aus sie durch die Bäume die Schlacht beobachten konnten. Was er gerade sah, war zweifellos die Aufstellung vor einem größeren Gefecht, das jederzeit ausbrechen konnte. Schon jetzt gingen vereinzelte Sprüche auf den vereinten Schilden nieder, während sich die Truppen sammelten und formierten.

    Plötzlich wehte eine Bö durch die Bäume, zerrte an den Zweigen und riss Blätter und Blüten von den Pflanzen. Denser blickte zu Erienne, die von Thraun bewacht auf dem Boden lag. Sie runzelte kurz die Stirn, dann entspannte sie sich wieder.
    »Thraun?«, fragte er.
    Er schüttelte den Kopf. »Das war sie nicht. Aber sie fühlt es.«
    »Denser, was, zur Hölle, ist das?«
    Thraun eilte zu Hirad, und der Unbekannte und Darrick folgten seinem Beispiel. Niemand musste fragen, was Hirad gemeint hatte.
    Im teilweise bewölkten Himmel klafften zwei längliche Löcher, die sich leicht bewegten wie Tang in der Dünung. Kein Zweifel, dass es sich um eine magische Waffe handelte. Eines der Löcher schwebte über dem Osttor, das zweite im Norden. Aus der Ferne konnte man nicht erkennen, wie groß sie waren, doch es mussten mehrere hundert Fuß sein.
    Beide waren vom Dunkelblau der xeteskianischen Magie eingerahmt, im Innern brodelte die Dunkelheit, und gelegentlich zuckten daraus trübe rote Blitze hervor. Wieder wehte eine Bö herüber, und nun war auch ein Donnern zu hören, als die Luft von Balaia mit der ungebändigten Kraft des interdimensionalen Raumes in Berührung kam. Mit einem Krachen, das laut übers Schlachtfeld hallte, flammten die blauen Säume blendend hell auf und zogen die Löcher weiter auseinander. Die Schwärze vertiefte sich.
    Unten auf dem Schlachtfeld hörten die Kämpfe auf, kaum dass sie richtig begonnen hatten. Vorsichtige Lysternier zogen sich bereits zurück, weil sie sich vor dem fürchteten, was sie da sahen. Doch die paar Schritte konnten sie nicht retten.

    »Bei den Göttern, sie haben keine Chance«, sagte Denser.
    Er drehte sich um und rannte zu seinem Pferd. Hirad und der Unbekannte wollten ihn aufhalten, doch er drehte sich im Laufen nur kurz um.
    »Kommt schon! Sie müssen das Schlachtfeld räumen. Der Rabe, los jetzt! Steigt auf und kommt!«
    »Nein, Denser!«, rief Hirad. »Du kannst dich nicht zeigen, sie werden dich schnappen.«
    Denser machte kehrt, kam zurückgerannt und packte den Barbaren am Kragen. Er deutete über seine Schulter. »Siehst du die Leute da unten? Sie werden sterben. Sehr bald schon. Vielleicht können wir ein paar retten. Versteck dich nur, wenn du willst.«
    Hirad brummte vor sich hin, doch seine Miene hellte sich zusehends auf. »Deshalb mag ich dich«, sagte er. »Unbekannter, wir reiten mit ihm. Thraun, Darrick, setzt die Elfen in Bewegung. Los jetzt.«
    Ringsum entstand Lärm. Magier riefen, die gemeinsamen Schilde müssten verstärkt werden, Soldaten verlangten nach Befehlen. Auf dem Schlachtfeld zogen sich die Xeteskianer rasch zurück, und die Verbündeten unternahmen einen halbherzigen Vorstoß, der aber rasch zum Erliegen kam, als sich der Riss am Himmel über ihnen abermals verbreiterte und das Donnern lauter wurde. Die blauen Ränder zischten und zuckten.
    Denser rannte zur behelfsmäßigen Pferdekoppel im Lager der Elfen, zog die Zügel seines Pferds vom Pfahl und stieg auf.
    »Los doch!« Er versetzte seinem Pferd einen Tritt, und es rannte los und sprang

Weitere Kostenlose Bücher