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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Bereich vor den Toren, wo die Lysternier gestanden hatten. Überlebende rannten davon, Tote brachen zusammen, er sah Männer mit verbrannten Gesichtern blind umhertappen. Andere waren längst zu Asche zerfallen, die der Wind, der nach den Blitzen kam, verstreute.
    Blauer Sturm. Das waren die Worte, die er in Laryons Verteiler gelesen hatte. Jetzt wusste er, was sie zu bedeuten hatten. Dystran steckte hinter alledem, und Denser war überzeugt, dass es am Nordtor nicht anders aussah. Xetesk hatte seinen Gegnern einen vernichtenden Schlag beigebracht. Hirads Rufe sagten ihm, dass es sogar noch schlimmer wurde.
    Der Spruch endete, mit einem mächtigen Knall schlossen
sich die Risse wieder. Der Blaue Sturm war vorbei, und am Morgenhimmel blieb nur ein leichtes Glühen zurück. Rauch und Staub wehten wie Nebel übers Schlachtfeld, und es stank nach einem Blutbad.
    Trotz des Nebels konnte man jedoch sehen, was als Nächstes geschah. Die Tore hatten sich geöffnet. Xeteskianer stürmten heraus, um sich ihren vorgeschobenen Truppen anzuschließen und sie zu verstärken. Im Osten und Norden griffen sie in einer Phalanx an, die auch das Lager erfassen würde. Magier flogen über die Mauern hinweg, ebenso sicher vor feindlichen Sprüchen wie die Hausgeister, die sie begleiteten. Dutzende Dämonen flatterten in alle Richtungen davon, der Wind wehte ihr schnatterndes Gelächter herüber. Unüberhörbar die Vorfreude auf ihr Vernichtungswerk.
    »Denser, wir müssen hier verschwinden.«
    Der Unbekannte und Hirad hatten zwei fliehende Männer auf ihre Pferde gezogen. Die Glücklichen wurden jetzt heruntergestoßen, der Unbekannte trabte herbei und gab Denser die Zügel seines Pferds, damit der Magier wieder aufsteigen konnte.
    »Wir müssen zu den Elfen aufschließen«, sagte der Unbekannte. »Hier können wir nichts mehr tun.«
    Die lysternischen Kräfte am Osttor waren so gut wie aufgerieben. Die drei Rabenkrieger ritten scharf durch die umherirrenden Überlebenden und die anderen, die ihnen aus dem Lager zu Hilfe kommen wollten. Die Lysternier waren geschlagen und flohen in den Schutz der Bäume und weiter. Denser betete, dass sie sich neu formieren konnten.
    Der Unbekannte führte sie am Fuß des Abhangs entlang, der die Grenze des in Unordnung geratenen lysternischen Lagers bildete. Der Befehlsstand war verwaist, als sie vorbeigaloppierten, nur ein paar hundert Schritte vor den Xeteskianern,
die zu Fuß vorstießen. Die feindlichen Reiter blieben vorerst hinter den Linien.
    Über allem kreisten die Hausgeister und stürzten sich auf jeden Feind, den sie fanden, zerquetschten Schädel mit ihren unmenschlich starken Händen, verbissen sich im Fleisch und fügten den Opfern mit den Schwänzen schreckliche Schnittwunden zu.
    Kurz bevor die sie Mauern von Xetesk erreichten, führte der Unbekannte die Rabenkrieger nach Nordosten. Vom Nordtor hallte der Schlachtenlärm herüber, Rauch und Staub hingen in der Luft und wehten übers Torhaus. Denser hörte das Donnern einer Kavallerieattacke.
    Als sie um die Ecke bogen, konnten sie die Lage überblicken. Die vereinten dordovanischen und lysternischen Kräfte waren verstreut, vernichtet oder im Rückzug begriffen. Jegliche Ordnung war dahin, und die xeteskianischen Truppen trieben sie rasch weiter nach Norden, hetzten die verwundeten, langsamen und schockierten Gegner. Immer mehr Hausgeister kamen herangeflogen, Magier folgten ihnen und lenkten das Kampfgeschehen aus der Luft, doch sie trafen wenigstens auf etwas Widerstand.
    Izack und seine Kavallerie schützten in ihrer Mitte die Magier, die Schilde aufbauten und die Reiter unterstützten. Sie erwiesen sich als Helden in der Niederlage. Unablässig griff Izack an und brach den xeteskianischen Ausfall, nahm sich schwächere Bereiche der leicht desorganisierten Reihen vor, zog sich zurück, ehe der Feind ihn in die Zange nehmen konnte. Einer seiner berittenen Magier schoss eine konzentrierte Feuerkugel ab, die einen Hausgeist mitten in die Brust traf. Der Dämon schrie und fiel wie ein Stein, und neben ihm stürzte sein Meister ab, die Hände an den Kopf gepresst.
    Denser hätte Mitgefühl empfinden sollen, denn auch er hatte die Schmerzen erlebt, die mit dem Verlust eines Hausgeistes
einhergingen. Doch er empfand nichts als Freude über den kleinen Sieg gegen das Kolleg, das er so lange als seine Heimat betrachtet hatte.
    Auch Izack konnte den Ansturm nicht beliebig lange aufhalten. Hinter den Soldaten und Reitern kamen Wagen, Karren und

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