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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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zuerst an meine Familie denke. Letzten Endes liegt es bei uns, für alle den Sieg zu erringen. Ich weiß, dass wir Hilfe bekommen werden, aber wir stehen mal wieder im Brennpunkt. Ich weiß nicht, ob du unser Scharmützel mit den Dämonen genau beobachtet hast, aber wir sind eingerostet. Es ist leider eine Tatsache, General, dass wir zu alt für so etwas werden. Ein Kampf und eine kurze Strecke rennen, und schon haben alle außer Hirad Zerrungen und Schmerzen. Und er hätte sich beinahe selbst umgebracht, als er etwas versucht hat, das er lieber gelassen hätte.«
    Darrick nickte. »Ist mir auch aufgefallen. Tja, wir können an Bord des Schiffs ein wenig trainieren und mit den Streitkolben üben, die Blackthorne uns gegeben hat.«
    »Das wird nicht reichen.«
    »Jedes bisschen hilft uns weiter. Glaube mir, sobald wir zu tun bekommen, sind wir schnell wieder in Form.«
    »Immer vorausgesetzt, wir bleiben lange genug am Leben«, sagte der Unbekannte.
    Darrick öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, dann hielt er inne und runzelte die Stirn. »Versteh mich nicht falsch, aber solche Bemerkungen sehen dir überhaupt nicht ähnlich.«
    »Nein, wohl nicht. Andererseits stand ich auch noch nie vor der Aufgabe, einen Feind anzugreifen, gegen den ich selbst mit einem Heer im Rücken noch unterliegen könnte. Bei den ertrinkenden Göttern, Darrick, wir sind noch nicht einmal ein Dutzend. Wie stehen unsere Chancen?«
    »Wenn wir allein sind, haben wir keine. Deshalb bitten wir die Drachen um Hilfe und rufen den Rest von Balaia zum Kampf. Deshalb trainiert Erienne so hart. Unbekannter, du kannst es dir nicht erlauben, so zu denken.«
    »Was meinst du denn, warum ich es nur ausspreche, wenn niemand außer dir, den Protektoren und unseren Ruderern es hören kann? Und die Letzteren verstehen sowieso kein Wort.«
    »Machst du dir Sorgen, was Hirad denken könnte, wenn er weiß, wie du dich äußerst?«
    »Natürlich«, fauchte der Unbekannte. »Hör mal, es wird wirklich schwierig. Es wird schlimmer als alles, was wir bisher erlebt haben. Ich war träge beim Kampf gegen die Dämonen. Wirklich langsam.« Der Unbekannte schüttelte wieder den Kopf. »Ich habe in den letzten zwei Jahren nichts getan, außer halbherzig mit Ark zu üben. Was erwartest du? Mir kommt es darauf an, dass du uns beobachtest, uns alle. Du hast immer noch den Blick des Berufssoldaten, den wirst du nie verlieren. Du musst es mir sagen, wenn du unser Verhalten in irgendeinem Punkt ungeschickt findest. Hirad wird es eher von mir als von dir annehmen, und einen Streit können wir uns nicht erlauben. Achte besonders auf Erienne. Sie erträgt den Druck nicht sehr gut, und wir haben gerade erst begonnen.« Er seufzte und sah in Darricks Augen das Verstehen dämmern. »Wenn sie versagt …«
    »Sie hat den Raben hinter sich«, sagte Darrick.
    »Eines Tages wird auch das nicht mehr genug sein.«
    »He, dann wollen wir dafür sorgen, dass es nicht dieses Mal passiert, was?«
    Der Unbekannte entspannte sich ein wenig. »Ja, dafür wollen wir sorgen.«

     
    Baron Blackthorne schlenderte zur Grenze des Kaltraums und rief nach Ferouc. Er war an Verzögerungen gewöhnt, und der heutige Tag bildete keine Ausnahme. Ruhig und gefasst blieb er stehen, bis der Meisterdämon auftauchte.
    Die Morgendämmerung war kühl gewesen, und die Morgensonne konnte das Land nicht erwärmen. Blackthorne war beinahe froh, dass er auf dem Gelände keine Weinreben hatte. Bei dieser Witterung wären sie schnell eingegangen. Er bedauerte den Verlust seiner Weingüter, und der Schuldige schwebte nun vor ihm und hielt sich mit flatternden, hauchdünnen Schwingen in der Luft. Seine Haut war von einem gelassenen Dunkelblau und blieb unbewegt. Das sollte sich bald ändern.
    Blackthorne hatte alle seine Kommandanten mitgenommen, damit sie ihm halfen, Feroucs Reaktionen einzuschätzen. Es war ein Glücksspiel, aber wie Hirad mehr als einmal betont hatte, war dies eine Zeit, in der man etwas riskieren musste.
    »Ist es nicht ein schöner Morgen?« Blackthorne zog seinen Mantel als Schutz gegen den kalten Wind enger um sich.
    »Jeder Tag macht uns stärker«, erwiderte Ferouc. »Du hast nicht mehr viel Zeit, durch dein armseliges Königreich zu stolzieren.«
    »Ah, wirklich? Du hast bisher keine echte Enttäuschung erlebt, abgesehen davon, dass es dir nicht gelingt, meine Stadt einzunehmen, nicht wahr? Wie fühlt es sich an, einen katastrophalen Rückschlag hinnehmen zu müssen?«
    Ferouc schien

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