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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Schulter Erienne den Kopf gelegt hatte. In ihren Augen spiegelte sich Blackthornes Schmerz, als wäre es ihr eigener. Darrick, dessen Miene grimmige Entschlossenheit verriet, und natürlich jenen unerschütterlichen Kampfgeist, der ihn zu einem so herausragenden Anführer gemacht hatte. Der Geist, den auch Blackthorne immer an den Tag legte, wenn er unter seinen Leuten war. Und schließlich auch der Unbekannte, der den Baron vielleicht besser als jeder andere verstand. Er nickte Hirad zu.
    »Erzähle es ihnen«, sagte er, und ein kleines Lächeln spielte um seine Lippen. »Du weißt schon. Mit deinen eigenen Worten.«
    Hirad wusste genau, was er sagen wollte. Er war nicht sicher, wie es herauskommen würde, aber er war überzeugt, seinen Standpunkt deutlich machen zu können.
    »Der einzige Grund dafür, dass wir hier sind, ist der, dass Männer wie Ihr niemals aufgeben und niemals aufhören, für das zu kämpfen, woran sie glauben. Ihr erinnert uns an uns selbst, und das bedeutet, dass wir siegen können – aber nur, weil Ihr hinter uns steht und ebenfalls kämpft. Baron, von den Rabenkriegern abgesehen, seid Ihr der tapferste Mann, den ich kenne, und jetzt brauchen wir Eure Hilfe. Jeder Dämon, den Ihr tötet, erleichtert uns unsere Aufgabe. Jeder Dämon, den Ihr hier binden könnt, ist einer weniger,
der im Norden zuschlagen kann. So helft Ihr den Kollegien zu überleben. Denn überleben müssen sie. Alles, was Ihr bisher getan habt, war richtig. Ihr habt hier Menschen, die Euch lieben und bereit sind, für Euch zu sterben. Ihr wisst so gut wie ich, wie wertvoll das ist. Es gibt noch andere, die so sind wie Ihr. Auch in Korina und anderen Herzogtümern gibt es sicherlich Widerstand. Baron Gresse ist gewiss noch am Leben – er dürfte diese Invasion als persönliche Beleidigung auffassen. Aber alle müssen genau wie der Rabe daran glauben, dass diese Ungeheuer vernichtet werden können. Wenn Ihr diese Hoffnung auch nur einen Moment lang verliert, dann sind wir alle verloren. Schaut Euch hier am Tisch um, Baron. Seht Ihr auch nur einen, der daran zweifelt, dass wir letzten Endes siegen werden? Dies ist unser Land, und niemand wird es uns wegnehmen.«
    Blackthorne sah sich um, betrachtete nacheinander alle Gesichter, und Hirad konnte beobachten, wie sich Blackthornes eigenes Gesicht dabei veränderte. Hirad war kein Aufschneider, so viel war klar.
    »Wenn Ihr es sagt, klingt es so einfach«, erwiderte der Baron.
    »Einfache Sachen liegen ihm eben«, warf Denser ein.
    Sie platzten vor Lachen laut heraus. Hirad zeigte mit dem Finger auf den Xeteskianer.
    »Das war fast so gut wie Ilkar.«
    »Ist mir eine Ehre.«
    »War auch so gemeint.«
    Der Unbekannte bat mit erhobener Hand um Ruhe.
    »Also gut«, sagte er. »Kommen wir zur Sache. Baron, wir wären nicht hier, wenn wir nicht glauben würden, dass wir das Ruder herumwerfen können. Ich habe meine Familie zurückgelassen, die ich unbedingt wiedersehen will.«

    »Natürlich«, stimmte Blackthorne zu. »Was kann ich für Euch tun?«
    »Darrick will später einen Blick in Eure Waffenschmiede werfen. Im Augenblick sind es aber vor allem zwei Dinge. Zuerst einmal dies: Ihr kämpft jetzt seit zwei Jahren gegen die Dämonen und hattet reichlich Gelegenheit, sie zu beobachten. Alles, was Ihr uns mitteilen könnt, ganz egal wie nebensächlich, könnte helfen. Vielleicht wissen auch andere etwas Nützliches. Sagt es auch Euren Kriegern, Magiern und allen anderen. Jedem, der uns irgendwelche Informationen liefern kann.«
    »Kein Problem. Luke, könntest du dich bitte darum kümmern?«
    Luke nickte. »Jetzt sofort?«
    »Die Zeit ist knapp«, sagte der Unbekannte.
    Blackthorne sah Luke lächelnd nach. Trotz der schwierigen Lage schritt der junge Mann aufrecht, selbstbewusst und voller Kraft aus.
    »Ich weiß nicht, was ich ohne ihn tun würde. Er hilft mir, alles am Laufen zu halten.«
    »Er ist der Grund dafür, dass Ihr nicht aufgeben dürft«, sagte Hirad.
    »Ich weiß. Ihr sagtet, es seien zwei Dinge?«
    »Ja. Die Dämonen haben leider recht damit, dass wir in der Falle sitzen. Wir brauchen einen Ausgang.« Der Unbekannte war wenigstens so anständig, ein verlegenes Gesicht zu machen.
    »Dabei kann ich Euch helfen. Wie Ihr wisst, haben wir weitläufige Kellerräume, die wir inzwischen noch ein wenig erweitert haben.« Er gestattete sich ein Lächeln. »Wir haben ein Tunnelsystem angelegt, das zu Ausgängen außerhalb unserer Kalträume führt. Ich vermute, das haben auch

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