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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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des Elfenvolks. Mögen wir alle lange leben und auf diese Zeiten zurückblicken können, wenn wir alt und gebrechlich sind.«
    Sie tranken. Hirads Schuldgefühle wegen Erienne und angesichts dessen, was einzugestehen er sie gezwungen hatte, legten sich nicht, auch wenn die Stimmung deutlich besser wurde.
    »Nun«, sagte Blackthorne schließlich. »Was war der dritte Punkt?«
    »Das ist eine schwierige Angelegenheit«, begann der Unbekannte. »Es geht um etwas, über das Ihr gründlich nachdenken sollt. Vielleicht kommt es nie so weit, aber
wenn, dann werdet Ihr eine Botschaft erhalten, so viel kann ich Euch versprechen.«
    »Fahrt fort.«
    »Ihr sollt etwas tun. Ihr müsst Vorbereitungen treffen, Blackthorne zu verlassen und mit allen, die Ihr retten könnt, nach Xetesk im Norden zu reisen.«
    Blackthornes Glas hielt auf halbem Wege zu den Lippen inne. »Bei den ertrinkenden Göttern, Unbekannter, warum denn das?«
    »Wenn wir es nicht schaffen, könnte dies die einzige Chance für Euch alle sein, den Dämonen den letzten, tödlichen Schlag zu versetzen. Ihr werdet jetzt gleich sagen, dass Ihr aus den anderen Widerstandsnestern nichts gehört habt. Aber gewiss sind doch nicht alle Eure Späher spurlos verschwunden, oder?«
    Blackthorne lächelte. »Es gibt immer Methoden, Informationen zu gewinnen. Ich sage Euch, was ich weiß.«

Zwanzigstes Kapitel
    Der Unbekannte Krieger sah den drei Protektoren zu, die sich im Laufschritt an der Westseite der Bucht von Gyernath bewegten. Der Elfenmagier Vituul war bei ihnen. Vor ihnen lag eine Reise, die man als das geringfügig kleinere von zwei Übeln bezeichnen konnte. Sie mussten den Kontakt mit den Wesmen meiden und einen der Gebirgspässe nördlich von Understone benutzen, um wenige Wegstunden vor den Mauern von Xetesk wieder herauszukommen.
    Ule, Ryn und Qex hatten sich von ihren Brüdern Ark und Kas und natürlich auch von Sol verabschiedet, zu dem sie alle aufschauten, seit sie frei waren. Der Unbekannte wusste, was sie empfanden, und hielt es wie sie für unwahrscheinlich, dass sie sich noch einmal alle wiedersehen würden. Bis der Rabe Xetesk erreichte, würden sie einige Gefährten verlieren.
    »Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben«, sagte der Unbekannte, als das Beiboot durch die Bucht zurück zur Calaianische Sonne fuhr. »Wenn Blackthornes Informationen auch nur halbwegs zutreffen, dann steht es um Balaia erheblich schlechter, als wir sowieso schon befürchtet haben.«
    »Sie werden uns nicht enttäuschen«, sagte Ark.
    »Verdammt, aber wir sind so schwach.« Der Unbekannte kratzte sich am rasierten Schädel. »Ich wünschte, es gäbe noch einen anderen Weg.«
    »Du kannst es auch aus einem anderen Blickwinkel sehen«, warf Darrick ein, der die letzten Befehle gegeben und sich vergewissert hatte, dass sie ganz genau wussten, was sie Dystran übermitteln sollten, falls der Herr vom Berge überhaupt noch lebte. »Wir sind zu weit gegangen, um jetzt noch umzukehren. Wir können es uns nicht erlauben, noch einmal zu Dingen zurückzukehren, die bereits entschieden sind. Jede nachträgliche Änderung könnte sich als Katastrophe erweisen. Selbst wenn sie es nicht bis Xetesk schaffen, müssen wir darauf vertrauen, dass es uns gelingt, auch wenn dadurch wertvolle Vorbereitungszeit verloren geht.«
    »Ich weiß es ja, du hast recht«, sagte der Unbekannte. »Aber es gibt keine Planungen für den Notfall und keine Rückendeckung.«
    »Ungefähr so wie damals, als es um Dawnthief ging? Oder als der Himmelsriss geschlossen wurde?« Darricks dichte braune Locken flatterten im Seewind.
    Der Unbekannte zog die Augenbrauen hoch. »So komisch es klingt, aber damals schien es anders zu sein. Trotz aller Risiken habe ich niemals ernsthaft daran gezweifelt, dass wir siegen würden.«
    »Und jetzt zweifelst du?«
    »Ja«, räumte er ein. »Aus irgendeinem Grund scheint für Balaia mehr auf dem Spiel zu stehen. Ich weiß, das ist dumm, aber so kommt es mir vor. Schließlich drohten auch früher stets Zerstörung oder Unterjochung, wenn wir gescheitert wären.«
    »Aber nicht für alle anderen Dimensionen«, widersprach Darrick. »Nicht für die Toten, nicht einmal für die
Drachen. Außerdem ist es jetzt für dich eine persönliche Angelegenheit, Unbekannter. Du hast eine Familie außerhalb des Raben, und das ändert alles.«
    Der Unbekannte schüttelte den Kopf. »Das ist bei Weitem nicht alles. Ich mache mir auch Sorgen um die Elfen und Protektoren, selbst wenn ich natürlich

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