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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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klaren Himmel emporstieg und eine kühle Brise das Schiff in die Bucht trieb.
    »Wie Ihr wisst, habe ich angenommen, dass Blackthorne noch lebt, doch wirkliche Beweise dafür haben wir nicht«, sagte der Unbekannte.
    »Wir werden es bald erfahren«, meinte Hirad.
    Sie suchten den noch eine Meile entfernten Strand ab, ob sich dort Dämonen herumtrieben, rechneten aber im Grunde nicht damit. Nach allem, was sie über die Dämonen wussten, hielten diese sich mit Vorliebe in der Nähe von Bevölkerungszentren auf. Genau wie Raubtiere, die ihrer Beute nahe bleiben wollten.

    »Jevin hat uns berichtet, Blackthorne sei gesund und munter«, sagte Darrick.
    »Ja, aber diese Nachricht ist alt. Eine Jahreszeit oder mehr ist seitdem vergangen.« Der Unbekannte schüttelte den Kopf. »Das macht mir Sorgen. Bei den brennenden Göttern, er hat kein Kolleg und sicher nicht viele Magier. Da wäre es ja fast ein Wunder, wenn er bisher überlebt hat.«
    »Genau deshalb sind wir ja hier«, warf Hirad ein.
    »Wenn er noch lebt, wird er uns sehr nützlich sein. Ich denke dabei nicht nur an die Waffen, die er uns zur Verfügung stellen kann, sondern an zwei Jahre Erfahrung im alltäglichen Kampf gegen die Dämonen. Es gibt sicher einige Dinge, die er uns sagen kann. Ihre Schwachpunkte«, sagte Rebraal.
    »Ich weiß nicht, ob die Dämonen, von der Magie abgesehen, überhaupt Schwachpunkte haben«, wandte Denser ein.
    »Jeder hat seinen schwachen Punkt«, erwiderte Auum leise. »Und ich werde den ihren finden.«
    »Wollen wir’s hoffen«, sagte Denser.
    »Ist es nicht schön hier?«, unterbrach Erienne. »Ich habe so oft davon geträumt, wieder hierherzukommen, und es ist genau wie in meinen Erinnerungen.«
    »Abgesehen von der Besetzung durch die Dämonen«, sagte Hirad.
    »Das meinte ich nicht«, widersprach Erienne. »Siehst und fühlst du es denn nicht?« Sie schüttelte den Kopf, als sie Hirads verständnisloses Gesicht sah. »Du hast keine Seele.«
    »Das wird helfen«, sagte Hirad. »Da finden die Dämonen wenigstens kein Ziel.«
    »Bei den Göttern, Hirad, du treibst mich zum Wahnsinn.« Erienne hatte Mühe, nicht zu lächeln. »Du bist hier
zu Hause. Hierher gehören wir. Nicht auf eine Insel, ganz egal, wie warm sie ist und welche Erinnerungen sie in uns weckt.« Sie sah Denser an. »Wir dürfen Balaia nicht sterben lassen. Es ist viel zu schön, und es gehört uns.«
    »Unsere Heimat«, bestätigte Thraun. »Wo das Rudel läuft.«
    Hirad blickte wieder zur Küste. Die sanften grünen Hügel hinter dem Kiesstrand. Die dunklen Blackthorne-Berge, die an einer Seite die Bucht begrenzten. Die Rufe der Seevögel. Die Gerüche von Land und Meer, die sich mischten.
    »Dafür liebe ich dich, Erienne«, sagte er. »Du kannst es einem wirklich vor Augen führen.«
    Erienne küsste ihn sanft auf die Wange und kraulte seinen Nacken. »Hauptsache, du passt auf mich auf, großer Mann.«
    »Ich hoffe, es stört euch nicht«, sagte Denser, »aber mir wird gleich übel.«
    »Na gut«, sagte der Unbekannte. »Auch wenn dir übel wird, es ist wahr. Wir sind seit fast sieben Tagen an Bord. Wir haben trainiert und uns so gut wie möglich in Form gebracht. Wir sind wirklich nicht mehr das, was wir vor zehn oder zwanzig Jahren mal waren, aber wir sind immer noch besser als alle anderen. Jetzt geht es los. Wir sind hier, um unser Land zurückzuerobern, wissen aber nicht genau, womit wir es zu tun bekommen, wie stark sie sind, und ob wir überhaupt siegen können. Wir wissen aber, wer wir sind. Worauf wir auch stoßen, wir müssen an unseren Sieg glauben. Alles klar? Tut mir leid, Hirad, ich habe dir die Worte aus dem Mund genommen.«
    Hirad kicherte. »Du musst noch etwas an der Darbietung feilen, aber im Grunde war es gar nicht so schlecht. Wie nahe wollen wir übrigens heran?«

    »So nahe, wie Jevin es wagt. Der Mannschaft können sie nichts anhaben, aber uns können sie erwischen. Wir sollten nicht länger als unbedingt nötig in den Beibooten sitzen«, sagte Darrick. »Wir haben magische Verstärkung, aber es wäre gut, wenn wir erst kurz vor Erreichen der Stadt Magie einsetzen müssen.«
    »Bei den brennenden Göttern, es würde helfen, wenn Blackthorne wüsste, dass wir kommen.«
    »Wir sagen es ihm«, schaltete sich Thraun ein.
    »Wie denn? Wir sind uns doch einig, keinen fliegenden Magier loszuschicken. Das ist zu gefährlich.«
    »Sie achten nur auf Menschen, Hirad«, sagte Thraun. »Nicht auf einen einsamen Wolf.«
     
    Ferouc kreiste

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