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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Barbar kam zum Raben zurück. Bisher hatte niemand auf sie geachtet, aber das würde sich bald ändern. Über ihnen schwebten die Meister und dirigierten die Schlacht. Der Lärm nahm sogar noch zu, die Mauern ächzten unter den Schlägen der Karron. Auf einmal gab ein fünfzig Schritt breiter Abschnitt nach und fiel mitsamt der Brustwehr in sich zusammen.
    Die Karron stürmten herein. Oder vielmehr, sie begannen in der Gestalt von Karron. Anscheinend unbehindert vom Mangel an Mana im Kaltraum, marschierten sie herbei und wurden mit jedem Schritt größer. Sieben oder acht Fuß maßen sie auf einmal, und das Wachstum nahm kein Ende. Neue Muskeln bauten sich auf, die Hämmer und Stacheln verlängerten sich, neue Waffen entwickelten sich. Auf halber Höhe ihrer Oberkörper sprossen unter den Armen weitere Gliedmaßen, biegsam, lang und mit scharfen Spitzen und Scheren. Wahre Ungeheuer, denen sich die Wesmen trotzig und mutig singend stellten. Unerschütterlich im Angesicht einer tödlichen Gefahr.
    »Bei den brennenden Göttern«, keuchte der Unbekannte.
    »Glaubt ihr wirklich, wir hätten jetzt noch Zeit für ein Schwätzchen?«, fragte Hirad. »Darrick ist gestorben, damit wir hierher gelangen konnten. Lasst uns nicht vergeuden, was er uns geschenkt hat.«

    »Das ist richtig«, stimmte der Unbekannte zu. »Rebraal, Auum, wir brauchen ihren obersten Schamanen. Und suche Eilaan. Der Rabe, wir gehen zu Tessaya. Wir treffen uns dann an den Quartieren, wo ihr Schrein steht. Los jetzt.«
    Der Rabe eilte zum Kampfgetümmel hinab. Sie formierten sich wie gewohnt als Fünfstern, aber nun kämpfte Thraun an Hirads rechter Seite, da Darrick nicht mehr da war. Der Unbekannte und Ark besetzten rechts vorn die Spitze. Hinter ihnen hatten auch Denser und Erienne die Klingen gezogen. Al-Arynaar verstärkten ihre Flanken und boten ihnen etwas Schutz.
    »Tessaya!«, rief Hirad. »Wir müssen mit Tessaya reden!«
    An vorderster Front, wo die verstärkten Karron die Wesmen attackierten, flatterte das Banner der Paleonstämme im Wind. Einige Krieger drehten sich zum Raben um. Befehle wurden gerufen, und vor ihnen öffnete sich widerstrebend eine Gasse.
    Seelenfresser landeten vor dem Raben, Drohnen sammelten sich droben und schossen herab.
    »Der Rabe, in Bewegung bleiben!«, rief der Unbekannte.
    »Kein Problem«, bestätigte Hirad.
    Die Klinge mit beiden Händen haltend, rannte er weiter. Der erste Seelenfresser wurde von zahlreichen Äxten der Wesmen zerhackt, aber weitere folgten sofort nach. Als Hirad nach oben blickte, sah er mindestens drei.
    »Oben, Unbekannter!«
    Hirad machte noch einen Schritt, drehte sich auf der Hacke um sich selbst und ließ das Schwert über dem Kopf kreisen. Die Klinge traf die Füße eines Seelenfressers und durchtrennte Krallen und Knochen. Der Dämon kreischte
und wollte wieder aufsteigen, verlor jedoch an Höhe und sank weiter herab. Thrauns Klinge zerfetzte seinen linken Flügel, und er stürzte zu Boden.
    Links hatte der Unbekannte auf Hirads Warnung reagiert, drosch mit dem Streitkolben auf einen Seelenfresser ein und schnitt ihm mit dem Schwert den Schwanz ab. Das Wesen verlor das Gleichgewicht und stürzte, worauf Ark ihm den Schädel einschlug. Der dritte Dämon flog in einem flachen Bogen und wollte die Magier angreifen. Hirad überließ es Thraun, den ersten Gegner zu erledigen, und beeilte sich.
    »Erienne, runter!«
    Sie ging in die Hocke. Hirads Klinge fegte über sie hinweg und schnitt den Rumpf des Seelenfressers bis zur Wirbelsäule auf. Sein Blut spritzte heraus, der Seelenfresser flatterte noch einige Male und stürzte zwischen die Wesmen.
    »Der Rabe, weiter!« Der Befehl des Unbekannten stellte die Ordnung wieder her.
    Drohnen regneten förmlich auf sie herab. Sie waren hartnäckiger als zuvor, stellten aber im Grunde keine große Gefahr dar. Hirad hielt das Schwert oben und nach vorn gerichtet und achtete vor allem auf Seelenfresser. Die freie Hand hielt er sich vors Gesicht, um die Drohnen abzuwehren, die ihm die Augen auskratzen wollten. Die Reihen der Al-Arynaar und Wesmen schlossen sich um sie. Das Banner der Paleonstämme war jetzt nicht mehr weit entfernt.
    Nur wenige Schritte voraus waren die neuen Karron an der lang gestreckten Front weit vorgedrungen. Mit erschreckender Geschwindigkeit rannten sie gegen die tapfere Abwehr der Wesmen an. Lord Tessayas Stimme übertönte den Lärm und gab den Kämpfern Kraft. Äxte
hoben sich und kamen herab, Krieger schrien. Karron

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