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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Wesmen werden siegen.«
    Tessaya dachte noch einmal nach. Über ihnen auf dem Dach kämpften die Al-Arynaar gegen die Seelenfresser, die ihre Beute schlagen wollten. Eine Dämonenfaust schlug ein Loch ins Dach, dass die Dachziegel und der Putz nur so davonflogen.
    Hirad zeigte auf die Decke. »Die Dämonen wissen, dass wir eine Gefahr darstellen. Ihnen mag nicht klar sein, was wir vorhaben, aber sie wollen unsere Seelen haben. Solange wir leben, können sie nicht siegen, weil der Wille unseres Landes nicht gebrochen werden kann.«
    Tessaya kicherte. »Eure Überheblichkeit kommt der meinen gleich«, sagte er. »Aber Ihr bittet mich, einem Vorhaben zuzustimmen, in dem ich keinen Vorteil erkenne. Ich stimme Euch zu, dass die Dämonen Euch für gefährlich halten. Gerade deshalb solltet Ihr an meiner Seite kämpfen und den Feinden und Verbündeten zeigen, dass unser Mut ungebrochen ist.«

    »Nicht dieses Mal«, widersprach der Unbekannte. »Der Rabe muss einen anderen Weg einschlagen. Ihr glaubt nicht, dass er nützlich ist. Dann müsst Ihr das Kolleg bewachen und die Magie am Leben halten.«
    Dieses Mal lachte Tessaya lauthals. »Das retten, was ich verachte. Dass ich hier stehe und gezwungen bin, in einen solchen Vorschlag einzuwilligen.« Er wurde wieder ernst. »Ihr glaubt also wirklich, dies sei unsere einzige Hoffnung?«
    Hirad nickte. »Wir werden nicht allein sein. Zwar haben wir kein Heer der Wesmen hinter uns, was ich sehr begrüßt hätte, aber es gibt Verbündete, die durch die Dimensionen reisen und uns beschützen werden. Die Drachen, Lord Tessaya. Ihr kennt ihre Macht und seid nur dreien begegnet. Dieses Mal kann ich tausende rufen.«
    »Ein mächtiger Verbündeter. Vielleicht sollten sie hier bei uns kämpfen.«
    »Das tun sie nicht, weil ihnen klar ist, was wir vollbringen müssen. Ihr Kampf wird nicht hier ausgefochten.«
    Tessaya wandte sich von Hirad ab und richtete seine nächste Frage an die vier Elfen. »Was meint Ihr?«
    Auum neigte den Kopf. »Es gibt nur eine Lösung. Ich reise mit ihnen.«
    Schließlich fiel sein Blick auf Dystran. »Und Ihr, Mylord Dystran. Wie steht Ihr zu dieser Tollheit?«
    Dystran lächelte. »Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass der Rabe sich selten irrt und immer siegt. Ich kann nicht behaupten, die Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten zu verstehen, so faszinierend ich dies auch finde. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt untersucht werden. Jetzt aber liegt mir vor allem daran, dass ich überhaupt noch lange genug lebe, um eine Welt zu genießen, in der es keine Dämonen mehr gibt. Wenn der Rabe
glaubt, es müsse geschehen, dann werde ich ihn nicht davon abhalten.«
    Tessaya nickte. »Nun gut. Reist mit der Hilfe meines Schamanen, wohin ihr wollt. Ihr habt meinen Segen, und meine Hoffnungen reisen mit Euch, auch wenn ich glaube, dass Ihr dem Tod entgegengeht. Es ist eine vergeudete Gelegenheit. Ich hätte Euch gern an meiner Seite kämpfen sehen.«
    »Wir hätten es gern getan«, sagte Hirad. Die Erleichterung über Tessayas Zustimmung wärmte ihn.
    »Wenn Ihr zurückkehrt, mag dazu vielleicht noch Zeit sein«, fuhr Tessaya fort.
    »Nein.« Zum ersten Mal meldete sich Thraun zu Wort und erinnerte alle daran, was ihre Entscheidung bedeutete. »Wir wissen, dass Euer Schamane uns in die Dimension der Dämonen schicken kann. Er kann uns jedoch nicht zurückholen.«
    Es gab eine Pause. Keiner sah den anderen an, aber ihre Entschlossenheit war ungebrochen.
    »Der Rabe?«, fragte Hirad. »Unbekannter, du hast eine Familie.«
    »Genau deshalb bin ich hier«, sagte der Unbekannte.
    »Keiner von uns wird zurückkehren«, bekräftigte Denser. »Das letzte Abenteuer des Raben.«
    »Wir gehen hin«, fügte Hirad ohne jede Furcht hinzu, »und kehren nicht zurück.«
    »Dann erstreckt sich meine Trauer um den Verlust von General Darrick auch auf Euch. Mögen die Geister Euch alle willkommen heißen.« Tessaya nahm seine Axt wieder an sich. »Ich muss nun eine Schlacht gewinnen, weil sonst, wie ich es verstehe, Euer Opfer sinnlos wäre. Und das wäre unverzeihlich.«

Achtzehntes Kapitel
    Der Angriff kam so abrupt zum Stehen, dass es eine Weile dauerte, bis irgendjemand etwas sagte. Die Verteidiger waren derart stark bedrängt worden, dass sie es kaum fassen konnten, als die Attacken nachließen.
    »Ruhig, ruhig«, mahnte Heryst.
    Er ließ sein tropfendes Schwert sinken. Seine Arme und Beine zitterten vor Erschöpfung, seine Brust hob und senkte sich schwer. Abermals

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