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Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Titel: Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Whalen Turner
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größten Aussichten hatte, mich umzustimmen. Ich bemerkte, dass ich nicht das Bedürfnis hatte, ihn sterben zu sehen.
    Ich rief die Wachen herein, die neben meiner Tür warteten, und schickte sie mit ihm davon, damit sie ihn irgendwo einschließen konnten.
    »Sorgt dafür, dass er zu essen bekommt«, rief ich ihnen nach, »und dann und wann an die frische Luft gebracht wird.« Bei meinen Worten kämpfte Nomenus kurz gegen ihre Arme an. Als er über die Schulter zu mir zurückblickte, sah ich die Furcht auf seinem Gesicht. Er sagte allerdings nichts, sondern starrte mich nur an, während sie ihn abführten.
    Wenn Akretenesh mich wirklich besiegte und mich im Anschluss daran nicht sofort tötete, würde ich mir in meinem Marionettentheater von Ion Nomenus aufwarten lassen. Wenigstens wusste ich, dass er ein Lügner war; ich würde Gewissheit haben.
    In den dunklen Morgenstunden nahm ich mir das Vorrecht eines Königs: Ich schlief. Ich hörte noch nicht einmal den Lärm, als die Eddisier und Attolier eintrafen, die der Magus mir auf mein Verlangen geschickt hatte. Ich hatte über fünfhundert Mann unter den Baronen und ihrem Gefolge. Ich hatte mich nicht geirrt: Es waren wirklich Waffen versteckt gewesen. Jeder einzelne Baron und seine Männer waren bewaffnet, aber sie waren keine Armee, und insgesamt waren wir weniger als zweitausend Mann gegen zehntausend.
    Als der Himmel hell wurde, klopfte mein Vater an meine Tür. Ich wusch mir das Gesicht und kleidete mich an, wobei ich Nomenus bereits vermisste; dann ging ich die Treppe hinunter, um mir etwas zu essen zu suchen, bevor der Tag begann.
    Als die Sonne aufgegangen war, waren wir schon ein gutes Stück die schmale Straße nach Oneia entlanggezogen. Ich hatte vor, mich erst nach mehr als zwei Dritteln der Strecke zum Meer an einer bestimmten Stelle zum Kampf zu wenden. Die Straße folgte einem Wasserlauf, und die Hügel waren einen Großteil des Weges über zu steil, als dass man sie ohne besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit hätte erklimmen können, aber das schmale Tal öffnete sich näher an der Küste. Die Hügelflanken beiderseits der Straße wurden nun niedriger und weniger steil. Ich wusste – und hoffte, dass die Meder es nicht wussten –, dass unmittelbar hinter den Kuppen jener Hügel eine flache Stelle lag. Dahinter stiegen – von der Straße aus nicht zu sehen – die Hügelflanken viel höher empor. Ich stellte meine Attolier genau hinter der Kuppe des niedrigeren Hügels auf und schickte meine Barone und Eddisier auf den oberen Hängen in Deckung.
    Als die Meder anrückten und ihre Waffen in der Sonne funkelten, die den Meeresnebel weggebrannt hatte, legten die Attolier ihre Armbrüste an und schossen mit tödlicher Zielgenauigkeit nach unten.
    Die Armee marschierte in Zehnerreihen, die sich Wange an Wange drängten, den schmalen Hohlweg hinauf. Auf einen gebrüllten Befehl hin rückte ein Block vor und ordnete sich unterwegs neu zu einer Phalanx von zwanzig mal zwanzig Mann, die den Hügel im Laufschritt emporstürmten. Die Schüsse der Attolier ließen sie kein bisschen langsamer werden.
    Die Attolier auf dem Hügel bildeten ihre eigenen Formationen und stürmten bergab. Das hielt die ersten Meder auf, aber als noch weitere Phalangen heraufkamen, drängten sie voran. Ich war auf dem oberen Hügel hinter Takima-Büschen in Deckung gegangen, konnte aber alles sehr gut sehen. Der Lärm war ohrenbetäubend. Ich konnte mich aus der Schlacht bei Brimedius nicht an ein solches Getöse erinnern. Das Hämmern aufeinanderprallender Waffen war so laut, dass ich bald den Eindruck hatte, es nicht mehr zu hören, und auch sonst nichts mehr.
    Die Attolier konnten die Hügelflanke nicht halten. Schritt für Schritt wurden sie zurückgedrängt. Plötzlich lösten sie ihre Formation auf und zogen sich zurück. Die Meder folgten ihnen, ließen sich aus ihren Phalangen locken und hatten die Münder zu unhörbarem Geschrei aufgerissen.
    Sie erreichten die Hügelkuppe, und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Zu spät sahen sie sich nach ihren Nebenmännern um – aber die waren außer Reichweite. Auf meinen Befehl griffen die Eddisier von oben an. Ihr Schwung trug sie durch die ungeordneten Feinde und über die Kuppe des niedrigeren Hügels. Die geschwächten Meder-Phalangen lösten sich auf, wie Laub im Sturm von den Bäumen gerissen wird. Die Eddisier stürmten weiter den Hügel hinab auf die Armee unten zu, die sich immer noch in dichtgedrängter Marschordnung

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