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Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Titel: Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Whalen Turner
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demselben Abscheu musterten, den sie meinem nichtswürdigen früheren Freund entgegenbrachten.
    Das Lager unter uns war das eines Sklavenhändlers. Da Sklaven heutzutage nicht oft den Besitzer wechseln, reiste der Sklavenhändler von Ort zu Ort und kaufte die Sklaven einzeln auf. Meine Eltern erinnerten sich noch an Zeiten, in denen es einen regelmäßigen Sklavenmarkt in den meisten Städten einer gewissen Größe gegeben hatte. Heutzutage verkaufen Familien ihre Sklaven nur noch, wenn sie das Geld dringend brauchen, und die Nachbarn blicken auf sie herab, als sei es mit der Familie so weit gekommen, dass sie ihre eigenen Kinder verkauft. Natürlich gibt es neue Sklaven, Leute, die ihre Schulden nicht bezahlen können, und andere Verbrecher, aber auf Letnos finden nur ein paar Mal im Jahr Sklavenmärkte statt, und Sklavenhändler müssen weit reisen, um Ware aufzutreiben.
    Der Händler war der untersetzte Mann, der die Befehle gab. Ich erfuhr, dass er Basrus hieß und unten neben der Straße eine Schar von fünfzehn oder zwanzig Sklaven hatte. Die übrigen Männer um mich waren irgendwelche Soldaten. In den nächsten paar Minuten verschwanden sie, wahrscheinlich in irgendeine Villa, wo sie verborgen sein würden, und ich blieb mit drei Männern und dem immer noch schniefenden Hyazinth zurück.
    »Ihr könnt nicht von der Insel herunterkommen«, sagte ich zu Basrus. »Einige der Diener sind sicher bis zu den benachbarten Landbesitzern gelangt. Sie können nicht alle mit euch verbündet sein«, erklärte ich und starrte Hyazinth böse an. »Der Gouverneur der Insel wird die Soldaten, die in der Stadt in Garnison liegen, und die Flotte in Alarmbereitschaft versetzen. Ihr werdet nicht an den Kriegsgaleeren vorbeikommen. Du kannst zwar deine Männer verstecken, weil niemand weiß, wer sie sind – aber mich nicht. Sie werden von Haus zu Haus ziehen und jeden Schrank und jeden Keller absuchen. Sie werden jede Höhle durchstöbern, die auch nur groß genug ist, ein Kaninchen zu verstecken.«
    »Oh, aber du wirst nicht in einem Keller stecken, mein löwenherziger Jüngling, und auch nicht in einer Höhle. Du wirst im Freien sein. Haltet seine Arme fest.« Er streifte sich schwere Lederhandschuhe über. Die anderen Männer, die bei uns waren, hatten meine Arme gepackt und zogen sie mir auf den Rücken.
    »Was tut ihr?«, fragte Hyazinth. Er war wirklich dumm. Noch dümmer, als ich gedacht hatte. Ich starrte ihn überrascht an und spürte den wohlgezielten ersten Schlag noch nicht einmal, als er mich ins Gesicht traf.

Kapitel 3

    Ich kam langsam zu mir; alles tat mir so weh, dass ich zuerst nicht einmal wusste, was genau schmerzte. Ich führte die Hände an mein Gesicht. Das war es, was mir wehtat: der Kopf. Das Gesicht. Mein ganzer Kopf fühlte sich an, als sei er auf das Doppelte seiner natürlichen Größe angewachsen. Ich konnte zwischen geschwollenen Augenlidern hindurch nicht mehr als verschwommene Helligkeit sehen. Irgendjemand rieb mich mit einem Lappen ab, fuhr mir über den Hals und die Schultern. Auch meine Schultern taten weh, oder vielmehr mein ganzer Rücken, aber das war ein stechender Schmerz, nicht der unglaubliche Kopfschmerz, der es mir schwer machte, meine Gedanken zu irgendeiner vernünftigen Folge zu verknüpfen.
    »Lieg still, bis wir die Farbe abgewaschen haben, Löwe«, sagte eine Stimme über meinem Kopf. »Wir sind beinahe fertig mit dir. Gleich kannst du dich ausruhen.« Er hielt, was er versprach: Bald hörte er zu wischen auf, zog mich auf die Beine und stützte mich beim Gehen. Wir stiegen den Abhang hinunter. Ich konnte immer noch nichts sehen, aber ich konnte spüren, wie der Boden unter meinen Füßen abfiel. Die verschwommene Helligkeit, die ich durch die Augenlider erkennen konnte, verblasste, als wir in den Schatten gelangten, und meine Füße verfingen sich in Decken. Er setzte mir einen Becher an die geschwollenen Lippen, und ich trank und schmeckte Lethium und Wein.
    »Runter«, sagte er, und ich sackte auf die Knie und dann auf die Seite und lag da, während unzusammenhängende Gedanken sich sinnlos verknüpften und wieder voneinander lösten, bis ich einschlief und mir statt der Gedanken Träume durch den leeren Kopf trieben.
    Am nächsten Morgen erwachte ich mit Kopfschmerzen – gewaltigen, ermüdenden Schmerzen, die sich ebenso sehr außerhalb meines Kopfes wie darin zu befinden schienen – und mit geschwollenem Gesicht. Ich erinnerte mich vage daran, wie Hyazinth mir unter

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