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Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Titel: Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Whalen Turner
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Tränen weitere Entschuldigungen ins Ohr geflüstert hatte, aber er war fort, als ich die Augen so weit öffnete, wie die Schwellung es mir gestattete, und mich umsah. Hyazinth mochte ein Traum gewesen sein. Ich lag unter einer gestreiften Stoffbahn, die auf einer Seite wie ein Zelt zu Boden hing. Als ich mich aufsetzte, spannte sich die Haut auf meinem Rücken und brannte wie Feuer. Ich konnte meinen Kopf anscheinend nicht weit genug drehen, um über die Schulter zu blicken, aber auf meinem Oberarm konnte ich einen roten Peitschenstriemen erkennen. Ich blinzelte wie betäubt und fragte mich einen Moment lang, was ich nur getan haben konnte, um Malatesta so zu erzürnen. Meine Zunge blieb schmerzhaft an etwas Scharfem hängen; einer meiner Zähne wackelte und wurde nur noch von einem schmalen Stück Fleisch gehalten.
    Der Sklavenhändler hockte sich neben mich. »Mein Löwe, du fragst dich sicher, was genau wir vorhaben. Du hattest recht, dass wir dich nicht ohne Weiteres von der Insel bringen können, aber wir haben vor, es zu versuchen. Selbst deine eigene Mutter – verzeih, möge sie sicher reisen! – würde dich nicht wiedererkennen.«
    Ich hob die Hand, die bisher mein Gesicht erkundet hatte, zur Oberseite meines Kopfes und stellte fest, dass mein Haar kurz geschnitten und zottig war.
    »Es ist jetzt dunkler«, sagte Basrus. »Du wirst niemandem unter meinen Sklaven auffallen. Bis auf meinen Stellvertreter Gorgias und mich weiß niemand hier, wer du bist. Soweit meine übrigen Männer und die Sklaven wissen, bist du ein sehr schwieriger Sklave, der einen anderen Sklaven im Kampf getötet hat und nun auf dem Weg auf die Galeeren ist.«
    »Und wenn ich jedermann zurufe, dass ich der Erbe von Sounis bin?«, fragte ich so klar und deutlich, wie es meine geschwollenen Lippen erlaubten.
    »Das ist die Frage, nicht wahr?« Er hielt einen Knebel mit Lederriemen hoch.
    Es war nicht so schrecklich, wie es klingt. Sie luden mich auf den Karren, wo ich den ersten Tag über lag, um meine Mutter und meine Schwestern trauerte, meine Fehler auflistete und Terve ungerechterweise zum Vorwurf machte, dass er mich nicht vorgewarnt hatte, dass die Villa in Brand gesteckt werden könnte. Ich hasste Hyazinth, den Sklavenhändler samt all seinen Männern und vor allem, mit vernichtendem Zorn, mich selbst.
    Wir wurden mehrfach von Soldaten der Inselwache aufgehalten, und jedes Mal, wenn sie die Papiere der Sklavenhändler durchsahen, war offensichtlich, dass alles in Ordnung war. Basrus hob sogar hervor, dass er mich zuletzt erworben hätte, und keiner der Soldaten sah den Unruhestifter, der verkauft worden war, weil er sich geprügelt hatte, zweimal an. Beim ersten Mal schüttelte ich den Kopf so heftig, wie der Schmerz es erlaubte, aber das ließ die Wachsoldaten nur vermuten, dass ich bestritt, in so schlechtem Ruf zu stehen. Danach gab ich es auf, weil es keinen Zweck hatte.
    Während ich auf die Stadt Letnos zuruckelte und -holperte, wurde mein Onkel durch die Nachricht aus der Stadt Sounis hervorgelockt, dass Kämpfe zwischen zwei Baronen an der Küste ausgebrochen wären. Die beiden – Comeneus und sein Nachbar – waren schon so oft aneinandergeraten, dass es kein Wunder war, dass der König sofort mit einer Centurie aus der Garnison von Sounis losritt. Er sollte direkt vor der Stadt auf der Landstraße ermordet werden, und ich sollte als Marionettenherrscher an seine Stelle gesetzt werden.
    Der Mordversuch war für die Rebellen ein katastrophaler Fehlschlag. Mein Onkel kämpfte sich den Weg frei und verhinderte, dass seine Männer sich zerstreuten. Er vermutete zu Recht, dass die Tore von Sounis ihm verschlossen sein würden, und statt zur Stadt zurückzureiten, um Hilfe zu holen, wandte er sich querfeldein, so dass er seinen Möchtegernmördern entkam. Mit einer Handvoll Männer brach er nach Norden auf und schlug sich bis zu den Baronen durch, die ihm treu ergeben waren.
    Am zweiten Tag ging es mir so gut, dass ich laufen konnte. Gorgias bot mir auf Befehl des Sklavenhändlers an, auf den Knebel zu verzichten, wenn ich ihm mein Wort gab, still zu sein. Ich versuchte erfolglos, ihm ins Gesicht zu spucken. Ich schrie auch wie ein Kaninchen am Spieß, als er mir den Knebel in den Mund schob. Gorgias musterte mich verwirrt, als ich beinahe in die Knie brach und mich dann wieder aufrappelte; ich fühlte mich völlig unheldenhaft. Die Hände waren mir auf den Rücken gefesselt, und ich war aus dem Gleichgewicht. Der Knebel, der

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