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Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Titel: Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Whalen Turner
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Gesellschaft noch die irgendeines anderen wollte. Das scheint jedoch nicht sehr ernst genommen worden zu sein, denn kaum, dass ich die Tür geschlossen hatte, ging sie schon wieder auf. Du bist hereingekommen. Du hast einen Blick auf mich geworfen. Und dann hast du gelacht.

Kapitel 13

    Die Königin von Eddis widersprach. »Ich habe nicht gelacht«, sagte sie.
    »Oh doch«, erwiderte Sounis. »Du lachst ja noch immer. Und warum haben diese Wachen dich nicht abgewiesen?«
    Eddis musterte ihn. Basrus’ Fäuste hatten sein Gesicht sehr verändert. Er war auch größer und schwerer als bei ihrer letzten Begegnung. Seine Schultern waren von seiner Arbeit auf Hanaktos’ Feldern breit geworden, und sie konnte sich unschwer vorstellen, wie er einen Mann mit einem einzigen Schlag niederstreckte. Sie glaubte nicht, dass ihm bewusst war, wie grimmig sein Äußeres nun wirkte; obwohl sein Lächeln sich verändert hatte, errötete er noch immer leicht. Sie wusste nicht, wie sie die Erleichterung in Worte fassen sollte, die sie darüber empfand, dass er in Sicherheit war, und so entschlüpften ihr ihre Gefühle als neuerliches Lachen. Immer noch lächelnd, nahm sie die Attolier in Schutz: »Sie sind Gardisten«, sagte sie. »Sie könnten einer Königin nichts abschlagen.«
    Sounis erwiderte ihr Lächeln und räumte ein: »Nein, und ich kann es auch nicht. Du hast mich um die Geschichte von den Ereignissen, die mich hergeführt haben, gebeten, und ich habe sie dir gegeben, wie jeder dir – da bin ich mir sicher! – alles geben würde, worum du bittest. Es tut mir nur leid, dass alles, was mein Gesicht dir bieten kann, Erheiterung ist«, schloss er.
    Eddis hob die Hand, um ihre eigene, schiefe Nase zu berühren. »Wenn ich gelacht habe«, sagte sie, »dann nur bei dem Gedanken, dass wir jetzt gut zusammenpassen, du und ich.« Ernster fragte sie ihn: »Dein Onkel Sounis hat von unseren Briefen erfahren. Das war der Grund für deine Verbannung nach Letnos?«
    »Ein unvollendeter Brief wurde aus meinem Schreibtisch gestohlen und ihm überbracht«, erklärte Sounis. »Er ließ meine Gemächer durchsuchen und deinen nächsten Brief abfangen. Er, mein Vater und der Magus brachten den Abend mit einem Wortgefecht zu, und am nächsten Morgen wurde ich fortgeschickt.«
    »Also hast du den Brief nicht bekommen? Du hast ihn nicht gelesen?«
    »Nein.«
    »Du hast mir in deinem letzten Brief einen Antrag gemacht. Vielleicht war er nur hypothetisch?«
    »Das war er nicht.«
    Eddis tadelte ihn sanft: »Die ganze Zeit über, die du auf Hanaktos’ Feldern verbracht hast, hast du an viele Dinge und viele Menschen gedacht, aber anscheinend niemals an die Königin von Eddis.«
    Die Röte stieg Sounis in die Wangen, aber er sah nicht beiseite. Er hatte jeden Tag an sie gedacht. »Als ich auf den Feldern gearbeitet habe, war mir bewusst, wie unbegründet meine Hoffnungen waren«, sagte er. »Ich war ein erbärmlicher Erbe von Sounis, als ich den Antrag machte, und danach noch weniger.«
    »Inwiefern weniger?«, fragte Eddis.
    Sounis sah auf ihre Hand hinab, die in seiner lag. Er hielt sie weiter locker fest, stand auf und trat zurück, bis ihre Hand seinem Griff entglitt. Dann ging er zur gegenüberliegenden Seite des Raums hinüber. Ohne sich umzusehen, sagte er: »Gens Gesichtsausdruck! Hält er mich für einen Narren? Glaubt er, dass ich nach Attolia statt nach Melenze gekommen bin, weil ich naiv bin? Dachte er, ich würde ihn um Soldaten und Gold für einen Krieg bitten, als wäre es ein persönlicher Gefallen? Ich bin auf Knien hergekommen, um ihm Sounis anzubieten, und er sieht mich an, als wäre ich mein Onkel, und reißt es mir aus den Händen.«
    Eddis fragte: »Hat der Magus unterwegs nicht davon gesprochen?«
    Sounis schüttelte den Kopf. »Er hat versucht, mich zu warnen, und ich habe mich geweigert zuzuhören.« Er schüttelte wieder den Kopf, diesmal vor Fassungslosigkeit. »Eugenides hat einmal sein Leben riskiert, um mich zu retten. Warum sollte ich bezweifeln, dass er mein Freund ist?«
    »Er ist der König von Attolia«, sagte Eddis.
    »Und kein Partikel von deinem Dieb ist mehr übrig?«
    Eddis suchte nach Worten. »Er hat beim Tode seines Großvaters einen Eid geschworen, Dieb zu sein. Aber dieser Eid ist ein Geheimnis der Diebe, und kein lebender Mensch außer Eugenides weiß, was er verlangt.«
    »Also muss ich nun mein Land in die Hand von Feinden geben? Der Magus hält mich zweifelsohne für einen Narren.«
    »Das kann ich

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