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Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition)

Titel: Die Legenden von Attolia 4: Die Verschwörer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Whalen Turner
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bringt dich auf den Gedanken, dass du damit durchkommen wirst?«, fragte er den jungen Mann, der dreinblickte, als könnte er kein Wässerchen trüben.
    »Ich bin Sounis«, antwortete sein Freund und streckte ihm die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.
    Eng umschlungen gingen die Könige von Sounis und Attolia zum Palast zurück. Der Magus, der ihnen in einigem Abstand folgte, sah vergnügt zu und freute sich schon darauf, Eddis die Nachricht zu überbringen.
    »Übrigens war das ein Kompliment«, sagte Eugenides.
    »Was?«
    »Das, was Procivitus gesagt hat. Er hätte nicht vorgeschlagen, dass du noch einmal mit den Grundübungen anfängst, wenn er nicht dächte, dass du es wert bist, ausgebildet zu werden.«
    »Das war mir nicht bewusst.«
    »Ich weiß, du Trottel! Wir haben eigentlich keine Zeit für die Grundübungen, aber wenn du möchtest, würde er dich mit Freuden ausbilden, solange du hier bist.«
    Sounis zögerte. »Ich glaube, das könnte mich umbringen.«
    Attolis lachte. »Ich sage ihm, dass du ihn morgen früh erwartest.«
    Nachdem sie ein wenig weiterspaziert waren, schlüpfte Attolis unter Sounis Arm hervor. »Es wäre vielleicht förderlich, ein wenig Unklarheit zu säen. Es besteht wirklich nur sehr wenig Hoffnung, dass ich Melheret denselben Streich zweimal spielen kann, aber wärst du so gut, von hier aus allein weiterzugehen?«
    Sie trennten sich, und der Magus und Sounis kehrten, geführt von Attolis’ Kammerherrn Hilarion, in ihre Gemächer zurück.

Kapitel 15

    »Sophos, du schläfst mit einem Messer unter dem Kopfkissen? Ich bin verletzt!«
    »Tut mir leid«, sagte Sophos blinzelnd; er fürchtete, mit seinem ins Blaue geführten Stoß getroffen zu haben.
    »Ich habe doch nur gescherzt. Wärst du so gut, völlig wach zu werden?«
    »Gen, es ist mitten in der Nacht!«
    »Ich weiß«, sagte der König von Attolia.
    Sounis versuchte, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Er saß aufrecht im Bett. Der Himmel war noch vollkommen dunkel, und er konnte noch nicht lange geschlafen haben. Er vermutete, dass er gerade erst eingenickt war. Er hielt, wie ihm auffiel, das blanke Messer immer noch in der Hand, und er tastete unter seinem Kopfkissen nach der Scheide.
    »Vertraust du meinen Palastwachen nicht?«
    »Doch, natürlich«, sagte Sounis und versuchte, sich irgendeinen anderen Grund als Misstrauen dafür einfallen zu lassen, mit einem Messer unter dem Kissen zu schlafen. Er hörte Eugenides lachen.
    »Meine Königin und ich schlafen mit zwei zueinander passenden unter unseren Kissen, und auch mit Pistolen in Taschen an den Bettpfosten. Sei nicht verlegen.«
    »Gen, was tust du mitten in der Nacht in meinem Schlafzimmer?«, fragte Sounis.
    »Den Verstand verlieren«, sagte Eugenides prompt. »Zumindest bin ich nahe daran, den Verstand zu verlieren.« Sounis konnte ihn in der Dunkelheit gerade eben wahrnehmen, als er sich auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Zimmers fallen ließ. »Wenn ich mich den verderblichen Aufmerksamkeiten meiner Kammerherren, der Rivalität zwischen meinem Palastarzt und dem aus Eddis und dem Bedürfnis, manche Mitglieder meines Hofs die Treppe hinunterzustoßen, nicht entziehen kann, wird aus mir wahrhaftig noch ein sehr schlechter König. Komm mit mir nach draußen, Sophos.«
    »Der Magus«, sagte Sounis; er nahm an, dass sein Minister damit wohl nicht einverstanden sein würde.
    »Er wird gar nicht bemerken, dass du fort bist, das verspreche ich dir.«
    Sounis folgte Gen durch Attolias Palast, wie er ihm einst durch die weit düstereren Gänge ihrer Festung am Fluss Seperchia gefolgt war. Diesmal waren sie keine Gefangenen auf der Flucht, aber Sounis musste sich das mehrfach ins Gedächtnis rufen, weil ihr Vorgehen mehr als nur ein wenig an eine Flucht erinnerte.
    Gen umging sämtliche Wachposten. Er traf genau in dem Moment an Kreuzungen von Fluren ein, wenn die Soldaten sich von ihnen entfernten, und huschte in nur wenigen Fuß Abstand hinter ihnen vorbei. Er führte Sounis durch Dienergänge und enge Treppenhäuser, die hinter Türen ohne Griff versteckt waren, die sich so makellos in die Wandverkleidung einfügten, dass Sounis sich nicht sicher war, ob er sie hätte wiederfinden können, obwohl er nun wusste, wo sie sich befanden. Er verlief sich vollkommen.
    Sie gelangten auf einen kleinen Hof unmittelbar an der Außenmauer des Palasts; dort gab es ein Tor und den unvermeidlichen Gardisten, und Sounis geriet doch noch ins Wanken. Der Gardist stand genau in der Mitte

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