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Die Leibwächterin (German Edition)

Die Leibwächterin (German Edition)

Titel: Die Leibwächterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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wiederzusehen.» Ich hob die Waffe und hielt sie so, dass Paskewitsch selbst im Halbdunkel sehen konnte, wie sich mein Finger um den Abzug krümmte. Die Stola kam ins Rutschen, ich schob sie mit dem Fuß beiseite.
    «Nein! Erbarmen!»
    «Jetzt erzählst du mir haargenau, was du über Wasiljew und Hiidenniemi weißt und wie du herausgefunden hast, dass es Wasiljew war, derAnita Nuutinen hat umbringen lassen. Ist es nicht besser, reinen Gewissens zur Hölle zu fahren?»
    «Ich wollte wissen, wer mich als Sündenbock hingestellt hatte! Für denjenigen, der es auf Anita abgesehen hatte, war ich natürlich genau der Richtige. Von unserer Beziehung wussten ziemlich viele, sogar ein finnischer Polizist. Anitas Bodyguard hatte ihm den Tipp gegeben.»
    «Welcher Polizist? Hat die finnische Polizei dich vernommen?»
    Wie ich nun erfuhr, war Laitio über den Beschluss der Moskauer Miliz, den Fall zu den Akten zu legen, so aufgebracht gewesen, dass er sich höchstpersönlich mit Paskewitsch in Verbindung gesetzt und gedroht hatte, er werde nicht ruhen, bis er Beweise für dessen Schuld gefunden habe. Was würden Laitios Vorgesetzter, der Leiter der Polizeiabteilung und die Innenministerin wohl von diesem eigenmächtigen Vorgehen halten? Laitio würde seinen Job bei der Zentralkripo schneller verlieren, als eine Katze aus der heißen Sauna flitzte. Und im Gegensatz zur Katze würde er sich bei der Gelegenheit kräftig das Fell verbrennen.
    «Natürlich hat man zugelassen, dass Syrjänen Hiidenniemi kauft. Er hat doch großzügig die Parteikassen aufgefüllt. Anita hat sich darauf offenbar nicht verstanden. Sie hätte mich konsultieren sollen.»
    «Ist Nuutinens Bodyguard von dir oder Trankow telefonisch bedroht worden?»
    «Natürlich nicht! Woher weißt du überhaupt von diesen angeblichen Drohanrufen?»
    «Auch ich habe Beziehungen … zur Polizei. Laitio ist ein guter Freund von mir. Aber ich werde nicht einmal meinem Lieblingspolizisten erzählen, dass du unschuldig bist. Soll er dir ruhig im Nacken sitzen. Übrigens würde ich an deiner Stelle auch Trankows Treiben mal unter die Lupe nehmen.»
    «Warum?»
    «Die Polizei hat ihn mit Nuutinens Bodyguard gesehen. Vielleicht sind die beiden Wasiljews Handlanger.»
    Ich neigte dazu, Paskewitsch zu glauben, dass die Drohanrufe nicht auf sein Konto gingen, aber Trankow war definitiv hinter mir her gewesen. Spielte er in zwei Mannschaften gleichzeitig, spionierte er Paskewitsch im Auftrag eines noch einflussreicheren Bosses aus?
    «Kann ich selbst Juri nicht mehr vertrauen? Ach was, du lügst! Du willst mich dazu bringen, meine treuesten Männer zu verdächtigen.» Als ich keine Antwort gab, änderte Paskewitsch seine Taktik. «Mir schlafen die Hände ein», jammerte er. Offenbar hatte ich die Lederbänder so fest gebunden, dass das Blut nicht richtig zirkulierte. Das Kaminfeuer war fast erloschen, von einer der Kerzen tropfte Wachs auf den Fußboden. Paskewitsch schielte sehnsüchtig nach seinem Whiskyglas.
    «Gib mir wenigstens etwas zu trinken. Immerhin habe ich heute Geburtstag.»
    «Da!» Ich griff nach dem Glas und schleuderte Paskewitsch den Whisky ins Gesicht. Ich war stinksauer. Selbst wenn ich wahrheitsgemäß erzählte, wer ich war und für wen ich arbeitete, würde ich mich keinesfalls darauf verlassen können, dass Paskewitsch seinerseits aufrichtig war. Vielleicht war es das Beste, mich auf Helena zu konzentrieren und den guten Walentin buchstäblich im eigenen Saft schmoren zu lassen.
    Paskewitsch bot einen jämmerlichen Anblick, als er die Augen zukniff und versuchte, die brennende Flüssigkeit aufzulecken, die ihm über Wangen und Kinn lief.
    «Anita und ich haben uns beide geirrt», schluchzte er. «Anita glaubte, ich wäre einer von Wasiljews Leuten, und ich hatte denselben Verdacht gegen sie.»
    «Woher weißt du das?»
    «Ich habe mich mit ihr getroffen … am Abend vor ihrem Tod. Und man hat uns gesehen. Sicher einer von Wasiljews Spionen – vielleicht war es Juri! Deshalb haben sie Anita getötet. Damals habe ich noch nicht begriffen, wer hinter alldem steckt. Ich hätte damit rechnen müssen, dass Wasiljew auch mich erledigt.»
    Ich warf die enge Uniformmütze weg. Mein Kopf war der einzige Körperteil, an dem ich schwitzte, im Übrigen fror ich. Ich wollte das widerliche Sex-Outfit loswerden. Vielleicht führte Paskewitsch mich an der Nase herum, womöglich wusste er genau, wer ich war, und wollte lediglich Zeit herausschinden. In diesem Fall wäre

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