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Die Leibwächterin (German Edition)

Die Leibwächterin (German Edition)

Titel: Die Leibwächterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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sein.» Ich blinzelte und versuchte, mein Gesicht hinter einem Rauchvorhang zu verbergen.
    «Die Liebe … Die ist schon etwas Seltsames. Sie macht das Leben nicht leichter, im Gegenteil, aber sie ist verdammt schön, wenn sie einen trifft!», stellte Laitio fest. Ein schwarzer Wagen hielt vor ihm an, und eine rothaarige Polizistin in Uniform stieg aus, um Laitio den Schlag zu öffnen.
    «Soll ich dich irgendwo absetzen? Ich kann selbst noch nicht fahren, muss mich von einer Praktikantin kutschieren lassen.»
    «Nein danke, ich gehe zu Fuß», sagte ich, denn ich hatte keine Ahnung, wohin ich wollte.

    Nachdem ich meinen Dienst bei Helena quittiert hatte, fuhr ich für einige Tage nach Hevonpersii. Es kam mir vor, als sei dies der einzige Ort, wo ich Ruhe finden würde. Mit Torrbacka verbanden sich zu viele Erinnerungen. Es war, als ob David dort immer noch durch den Wald wanderte und mich im Gasthof von Kopparnäs erwartete. Ich hatte den Hakkarainens mein Kommen angekündigt, und Matti hatte angeboten, mich an der Busstation in Outokumpu oder Kaavi abzuholen, aber ich hatte gesagt, ich würde mir lieber ein Auto mieten. Bis Kuopio fuhr ich mit dem Zug. Unterwegs merkte ich, dass meine Monatsblutung eingesetzt hatte. Ich wusste nicht, ob ich erleichtert oder enttäuscht war, vermutlich beides zugleich. Selbst ohne Eltern aufgewachsen, wollte ich niemanden aus freien Stücken zur Vaterlosigkeit verurteilen, aber andererseits hätte ich gern Davids Kind in mir getragen. Ich hatte das Gefühl, mit dem Blut, das aus mir floss, die letzte Verbindung zu David zu verlieren.
    Ab Kuopio fuhr ich in einem gemieteten Peugeot weiter. Es lag noch kein Schnee, doch die Temperatur war bereits unter den Gefrierpunkt gesunken, und auf den Pfützen sowie an den Rändern der Seen und Teiche hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet. Da es schon gegen drei Uhr zu dunkeln begann, empfand ich die Laterne, die Matti Hakkarainen an den Schlagbaum gehängt hatte, als tröstlich. Auch im Haus brannte Licht, die Stube war warm, und auf dem Tisch stand ein Teller mit Karelischen Piroggen, sorgfältig in zwei Geschirrtücher eingeschlagen. Der Kühlschrank war eingeschaltet, er enthielt Eibutter, hausgebrautes Bier und zwei geräucherte Maränen.
    Ich aß eine der Piroggen und packte meine Sachen aus. Dann ging ich nach draußen. Ich hatte eine Grabkerze und einen Strauß weiße Rosen gekauft. Der Pfad, der zu dem Felsbrocken neben dem Rosenstrauch führte, war teilweise zugewachsen, aber ich fand ihn trotzdem. Der Strauch trug keine Blüten mehr, und auch die Blumen, die ich mitgebracht hatte, würden im Nu erfrieren. Der Boden war bereits bereift, er hätte eine schützende Schneedecke gebraucht. Ich stellte die Rosen in Wasser; die Blechdose, die als Vase diente, würde nicht zerspringen, selbst wenn das Wasser über Nacht gefror. Dann zündete ich die Kerze an und überlegte, ob ich etwas singen sollte. Kurze Bruchstücke aus verschiedenen Liedern schossen mir durch den Kopf, «Fünf Minuten Ewigkeit», «Es war nur ein Halbstunden-Glück», «Du, wenn du mich ansiehst wie ein Luchs». Ich kniete mich neben die Kerze und lauschte dem dünnen Eis, das zu klingen begann, als der Frost über den See und die Insel kroch. Als die nächste Wolke genau über mir stand, begann es, langsam zu schneien.

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    24
    Das Tor der Fluggastkontrolle gab Alarm. Da ein weiblicher Fluggast das Signal ausgelöst hatte, war ich an der Reihe. Ich trat auf die Frau zu und bat sie, die Arme auszubreiten.
    «Das waren sicher meine Schuhe», sagte sie fröhlich. «Die piepen immer.»
    Warum hast du sie dann nicht gleich aufs Band gelegt, du Idiotin, wütete ich in Gedanken, setzte aber die Kontrolle fort, ohne eine Miene zu verziehen, und bat die Frau schließlich, die Schuhe auszuziehen und noch einmal durch das Tor zu gehen. Diesmal gab es kein Signal.
    Die Arbeit bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Helsinki-Vantaa war langweilig und gerade deshalb genau das Richtige für mich. Ich sehnte mich nicht nach Action. Die kleinen Alltagsdramen genügten mir: wenn ein Teenager eine Viertelliterflasche Shampoo im Rucksack hatte und die ganze Familie deshalb in erbitterten Streit ausbrach oder wenn wir bei einer vornehmen Dame die mit Perlen verzierte Schere, ein Familienerbstück, konfiszieren mussten, weil man sie den Sicherheitsvorschriften nach nicht ins Flugzeug mitnehmen durfte. Ich hatte die Regeln auswendig gelernt und hielt an ihnen

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