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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die Hände den Boden berühren konnten, gaben
die Gelenke der Beine nach, und es war zu schwierig, auf den Kniescheiben
herumzugehen. Irgend etwas geschah, während ich da herumrutschte. Dröhnende
Laute drangen von der anderen Seite des Firmaments herüber, und ich fand, daß
»Gelächter« der passende Ausdruck dafür sein könnte.
    Ich blickte an dem Körper
herab, den ich nun bewohnte und sah, daß er nackt war, was, wie ich instinktiv
wußte, seine Ordnung hatte. Da ich der erste meiner Art war — der Mann — ,
mußte ich natürlich mit dem Nichts anfangen und mich von da aus
weiterentwickeln.
    Dann war da noch etwas, Mein
Instinkt sagte mir, daß ich irgend etwas vergessen hatte. Natürlich! Ich lachte
laut auf vor Erleichterung, als es mir einfiel. Ein Mann allein war ein
negativer Begriff. Was ich brauchte, war ein verbündetes Wesen, und flüchtig
wünschte ich mir, mir stände ein Harris-Berater zur Verfügung. Aber das war
lächerlich! Ein Harris-Berater — was immer das war — hatte keinen Platz in
meinem großen Entwurf. Ein Mann brauchte einen Genossen. Nicht einen anderen
Mann, aber eine Schöpfung, die den Mann ergänzte. »Frau« wollte ich das Wesen
nennen.
    Ich schirmte meine Augen mit
der Hand vor dem hellen Licht des regungslosen Balls ab, der hoch am Firmament
hing, und bemühte mich, mit meinem Willen die »Frau« herbeizuzitieren.
Vielleicht war das der schwierigste Teil meiner Schöpfung, denn ich hatte nicht
sofort Erfolg. Ich sammelte alle meine unglaublichen Willenskräfte in mir zu
einem triumphalen Ausbruch und schrie laut: »Frau — komm!«
    Erneut kam Gelächter angerollt.
Diesmal sehr nahe, und dann spürte ich, wie das ergänzende Wesen irgendwo ganz
dicht bei mir stand.
    »Hier bin ich, Al.« Die Stimme
hatte ein volles Timbre, ihr melodischer Klang schien in meinen Ohren
unvergleichlich herrlich zu sein.
    »Nicht Al«, sagte ich stolz.
»Ich bin der >Mann<.«
    »Gut, Mann«, sagte die schöne
Altstimme. »Und ich bin eine Frau. Worauf warten wir also?«
    Ich drehte mich langsam um, und
mir stockte der Atem beim ersten Anblick dessen, was zweifellos meine größte Schöpfung
war. Die »Frau« stand da und blickte mich mit einem leichten Lächeln auf den
Lippen an. In weniger als einem Augenblick hatte ich all die richtigen Worte
für ihr verschiedenes Zubehör gefunden, vor allem für das, was »Frau« von
»Mann« unterscheidet. Mein zweiter Prototyp war dem ersten weit überlegen.
»Frau« nackt war schön, ohne die häßlichen Vorsprünge, die »Mann«
charakterisierten.
    Sie hatte langes, fließendes
goldenes Haar, das um die glatten Schultern wirbelte, und tiefblaue Augen, so
prachtvoll, daß ich wußte, irgendwann in der Zukunft würde ich zu ihren Ehren
ein riesiges Ebenbild von ihnen schaffen, und es würde »Meer« genannt werden.
Ihr Körper hatte eine zartgoldene Farbe, abgesehen von zwei raffiniert
abstechenden horizontalen Streifen. Die üppigen Brüste standen in einem steilen
Winkel von ihrem Oberkörper ab und bebten sachte, sobald sie sich bewegte. An
ihren Spitzen kam noch ein weiterer Farbton hinzu — ein feines Korallenrot hob
sich gegen das übrige Schneeweiß ab. Das »Meer« würde zu Ehren ihrer Augen
tiefblau sein, aber auf dem Grund des »Meeres« wollte ich Korallen gleich denen
auf ihren Brustspitzen entstehen lassen.
    Ich hob ihre Brüste vorsichtig
mit den gewölbten Händen an, und sie waren wunderbar glatt und warm und
zugleich fest und elastisch. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verstärkte sich, als
sie die Arme um meinen Hals legte und ihren Busen gegen meine Brust preßte.
Ihre Lippen drückten sich auf die meinen, und ihre warme Feuchtigkeit erregte
mich. Langsam ließ ich meine Hände ihren glatten Rücken hinabgleiten und dann
weiter über die runden, aufregend gleichartigen Hügel ihrer Hinterbacken, die
ich heftig zusammenpreßte . Es war seltsam, wie sie zu
mir sprachen, gänzlich ohne Worte.
    Das neue Gefühl von
»Leidenschaft« regte sich heftig in mir, während wir Zunge an Zunge miteinander
rangen und ihre Flanken sich hart an den meinen rieben. Wir sanken auf den
Boden, in eine wilde Umarmung verstrickt. Meine Hände erforschten erregt jeden
Teil des Körpers meiner Schöpfung, und sie stöhnte laut. Einen flüchtigen
Augenblick lang fragte ich mich, was das stete Klicken zu bedeuten hatte, das
ich hörte, dann wurde mir klar, daß ich unbewußt »Zeit« gestartet hatte. Unsere
Körper wanden sich in zunehmender Wildheit, und —

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