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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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habe seine Geschäfte wesentlich schneller
abgewickelt als erwartet, und er käme im Lauf des Nachmittags ins Büro zurück.«
Sie nippte an ihrem Drink. »Wenn mir etwas einfallen würde, das ihn bewegen
könnte, sich mit Kendrick in Verbindung zu setzen—«
    »Das wäre großartig«, sagte
ich. »Aber was?«
    »Ich weiß es nicht — noch
nicht.« Um ihr Kinn lag ein entschlossener Ausdruck. »Aber ich werde mir was
ausdenken.«
    »Selbst wenn du ihn dazu
bringst, Kendrick anzurufen«, sagte ich in bedauerndem Ton, »wird Marco kaum so
dumm sein, das Gespräch über deine Vermittlung laufen zu lassen.«
    »Einer der Vorteile einer
irregeleiteten Jugend«, murmelte sie, »ist, daß man Dinge lernt, von denen sich
eine ehrliche, durchschnittliche Empfangssekretärin nichts träumen läßt. In
seinem Telefon mit der direkten Leitung nach außen steckt eine winzig kleine
Wanze, und ganz zufällig fängt im selben Augenblick, in dem er eine Nummer
wählt, ein kleines Tonbandaufnahmegerät in der Schublade meines Schreibtischs
zu arbeiten an.« Ihr Lächeln hatte etwas Engelhaftes. »Natürlich ist es nur in
meiner Schublade, solange ich am Schreibtisch sitze. Mein Boß hat ein ekelhaft
mißtrauisches Gemüt und durchsucht meinen Schreibtisch durchschnittlich zweimal
die Woche.«
    »Du hast es natürlich
kontrolliert«, sagte ich demütig.
    »Ja.« Sie nickte. »Wenn der
große Augenblick also kommt und alles klappt, wie kann ich dich dann
erreichen?«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit.«
Ich unterdrückte ein Gähnen; »Die Wohnung. Das verschafft mir einen
unbezahlbaren Grund, mich hinzulegen und gar nichts zu tun, bis ich von dir
höre.«
    »Du bist eine Mischung aus Lausejunge
und Schweinehund«, sagte sie in bewunderndem Ton.
    »Das ist heute schon das zweitemal , daß ich so bezeichnet werde«, gestand ich. »Es
muß etwas daran sein.«
    »Deshalb brauchst du nicht so
verdammt selbstzufrieden zu sein.« Sie warf einen Blick auf die winzige,
diamantenbesetzte Uhr an ihrem Handgelenk. »Ich muß ins Büro zurück. Wenn mir
bis zu dem Zeitpunkt, an dem Marco eintrifft, nichts eingefallen ist, wird es
zu spät sein.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich werde
keinen Finger rühren, bis ich was von dir höre. Und...« Ich starrte sie
verdutzt an.
    »Ich weiß, meine Schönheit
verblüfft dich von Zeit zu Zeit«, sagte sie ungeduldig. »Aber jetzt ist dazu
nicht der richtige Augenblick.«
    »Es war nur ein plötzlicher
genialer Einfall«, sagte ich bescheiden. »Ich habe dein Problem bereits
gelöst.«
    »Heraus damit«, sagte sie.
    »Erzähle Marco, daß ich heute
früh im Büro gewesen sei, Angst und Schrecken verbreitet und nach Kendrick
gesucht habe, um ihn wegen Mordes zu verhaften. Tu so, als hätte ich dir eine
Todesangst eingejagt, wie ein Zyklon im Büro gewütet und dich mit allem
möglichen bedroht, wenn du mich nicht in dem Augenblick anriefest, in dem
Kendrick hereinkommt.«
    »Glaubst du, das kauft er mir
ab?« Ihre Stimme klang leicht erregt.
    »Du wirst gleich merken, ob er
es dir glaubt oder nicht, Honey«, sagte ich zuversichtlich. »Wenn er den
doppelten Mord bezweifelt, bedeutet das, daß er nichts von Celestine Jacksons
Ermordung durch Kendrick weiß, und er wird auf schnellstem Weg Näheres, alles
Einschlägige, erfahren wollen.«
    Sie nickte heftig. »Du hast
recht, das war ein genialer Einfall. Und ich gehe jetzt besser, bevor Marco ins
Büro kommt und sich womöglich wieder trollt, während ich nicht dort bin.«
    »Eine kleine Frage, bevor du
gehst.«
    »Aber wirklich nur klein,
Schätzchen.«
    »Läßt es schon nach?«
    »Nachlassen?« Sie sah mich von
der Seite her an. »Was?«
    »Die Schmerzen.« Ich räusperte
mich sachte. »Ich meine, ich möchte keine Pläne für heute
abend machen, wenn das Ganze unmöglich ist.«
    »Ich höre die Worte«, sagte sie
mit beherrschter Stimme, »setze sie zusammen, und was kommt dabei heraus? Gar
nichts.«
    »Es war nur eine allgemeine
Nachfrage nach deiner Gesundheit«, murmelte ich. »Du weißt schon. Diese
verkleideten Zigeunergeiger und so weiter.«
    »Oh!« In ihren saphirblauen
Augen schimmerte es verständnisvoll auf. »Da berührst du ein delikates Thema,
Al Wheeler, weißt du das? Ich glaube, die delikateste Antwort, die ich dir
darauf geben kann, ist die — mein Sitar mag weh tun, aber niemals soo weh!«
     
     
     

10
     
    »Büro des Sheriffs«, sagte eine
gelangweilte Stimme.
    »Ich möchte gern mit Miß
Annabelle Jackson sprechen«, sagte ich mit

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