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Die Leiche im rosa Nachthemd

Die Leiche im rosa Nachthemd

Titel: Die Leiche im rosa Nachthemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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damit zum Key West. Bertha winkte unserem Mitarbeiter. »Der
Mann, den ich beschattet habe, hat das Hotel verlassen. Ich habe mich an Ihre
Anweisungen gehalten und ihn laufenlassen.«
    »Okay — bleiben Sie am Ball.
Wenn eine Frau Mitte Fünfzig herauskommt, mit silberblondem Haar, schwarzen
Augen und etwa eineinhalb Zentner schwer, gehen Sie ihr nach. Schicken Sie
Ihren Partner zum Hinterausgang.«
    Der Mann nickte.
    »Ich habe keinen Wagen«, wandte
sein Partner ein.
    »Nehmen Sie unseren
Firmenwagen«, sagte ich. »Parken Sie in Sichtweite der Hintertür.«
    Dann nahm ich Bertha ins
Schlepptau. »Wir wollen hineingehen und uns ein Taxi bestellen.«
    Bertha sah mich einen
Augenblick zögernd an. Dann wuchtete sie sich aus der Firmenkutsche, ich nahm
ihren Arm, und wir gingen auf das Hotel zu.
    »Am besten probierst du es erst
mal allein — so mit der Masche >Feine Lady<, und erkundigst dich bei dem Portier
danach, welche Dienststunden die Telefonistinnen haben. Laß dir ihre Namen und
Anschriften geben.«
    »Ob der da mitmacht...«,
zweifelte sie.
    »Du mußt es nur geschickt
anstellen. Es geht um deinen Neffen. Er hat sich in ein Mädchen verliebt, das
Telefonistin im Key West Apartment Hotel ist. Für die interessierst du
dich. Wenn sie ein nettes Ding ist, bist du bereit, den beiden deinen Segen zu
geben und deinen Neffen nicht zu enterben. Wenn sie’s aber nur aufs Geld
abgesehen hat, soll sie sich vor dir in acht nehmen. Laß deine Brillanten vor
seiner Nase aufblitzen. Ich brauche die Adressen.«
    »Was hast du vor?« fragte sie.
    »Ich glaube, ich habe eine
Idee. Aber sie ist noch nicht ganz ausgegoren.«
    Bertha Cool seufzte
zentnerschwer. »Als ich die Detektei noch allein betrieb, hatte ich wenigstens
ab und zu meine Nachtruhe. Jetzt könnte ich kein Auge zutun — selbst wenn ich
die Gelegenheit und das Bett dazu hätte.«
    »Du kommst nur dann aus dieser
Patsche heraus, wenn du genau das tust, was ich sage.«
    »Dadurch bin ich ja gerade in
diese Patsche hineingeraten...«
    »Ganz wie du willst«, sagte ich
und drehte ihr den Rücken zu.
    Sie blieb einen Augenblick
wütend auf dem Bürgersteig stehen. Dann wandte sie sich wortlos um und segelte
majestätisch in die Hotelhalle. Ich ging wie zufällig an der Tür vorbei und
schaute hinein. Sie stand am Empfang und spielte mit einem Füller. Die
Brillantringe sprühten Funken.
    Ihre vornehme Herablassung
schien Eindruck zu machen. Hoffentlich, dachte ich, rutscht ihr nicht plötzlich
irgendeine ihrer unfeinen Bemerkungen heraus.
    Nach einer Weile fuhr ein Taxi
vor. Bertha sprach weiter. Der Taxifahrer meldete sich beim Empfang, und gleich
darauf kam Bertha Cool heraus.
    Mit vereinten Kräften halfen
der Taxifahrer und ich ihr in die Taxe.
    »Wohin?« fragte der Fahrer.
    »Immer geradeaus«, befahl ich.
»Fahren Sie langsam.«
    Ich stieg ein. Der Fahrer
klappte das Freizeichen herunter und fuhr los.
    »Hast du sie?« fragte ich.
    »Ja. Es war ganz einfach.«
    »Wer hat tagsüber Dienst?«
    »Sie heißt Frieda Tarbing und
wohnt Cromwell Drive 119. Sie tritt ihren Dienst um sieben Uhr morgens an und
bleibt bis drei Uhr nachmittags. Ein patentes Mädchen mit viel Sex-Appeal. Ihre
Ablösung ist eine trübe Tasse, aber sehr tüchtig. Frieda Tarbing ist nicht so
gut, aber dafür hübscher. Der Nachtportier glaubt bestimmt, daß ich bei ihr an
der richtigen Adresse bin. Die andere, meint er, kann er sich unmöglich
verliebt vorstellen.«
    »Na, da wären wir zumindest
schon einen Schritt weiter«, sagte ich. Ich klopfte an die Trennscheibe und
sagte zu dem Fahrer: »Cromwell Drive 199.«
    Bertha lehnte sich in die
Polster zurück. »Hoffentlich hast du dir das auch gut überlegt«, meinte sie.
    »Das kann ich auch nur hoffen.«
    Bertha funkelte mich halb
wütend, halb verzweifelt an. »Wenn wir da auch wieder reinrasseln, Kleiner,
drehe ich dir den Hals um.« Ich schwieg.
    In den verlassenen Straßen kam
das Taxi schnell vorwärts. Unser Ziel war ein Mietshaus mit vielen
Klingelknöpfen an der Haustür. Ich fand den Namen Tarbing und klingelte.
    »Hereinbringen mußt du uns«,
sagte ich zu Bertha. »Sag ihr, daß du sie sprechen mußt und daß es sich für sie
lohnt. Einen Mann läßt sie zu dieser Nachtzeit nicht herein...« Der
Lautsprecher fing an zu pfeifen, und dann fragte eine ganz freundliche Stimme:
»Was wünschen Sie?«
    »Hier ist Mrs. Cool«, sagte
Bertha. »Ich habe geschäftlich mit Ihnen zu reden. Das bedeutet einen kleinen
Nebenverdienst. Es

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