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Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Die leise Stimme des Todes (German Edition)

Titel: Die leise Stimme des Todes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kenlock
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nicht gleich gehen? Nichts sprach dagegen. Es war an der Zeit, das Leben zu genießen. Zuerst allerdings musste er seinen Partner über die neue Lage in Kenntnis setzen.
    Als er den Hörer abhob, fiel sein Blick auf die am Boden liegenden Disketten. Ja, fast hätten es Keller und diese Ärztin geschafft, aber eben nur fast. Er ließ den Hörer wieder auf die Ladestation sinken und zerstampfte das Plastik unter seinen Füßen. Immer noch beunruhigt und zitternd, aber doch aus einem Grund, den er selbst nicht nennen konnte, zufrieden, hob er den umgestürzten Bürostuhl auf, wählte die Nummer seines Geschäftspartners und wartete darauf, dass abgehoben wurde.
    „Ja?“, meldete sich die Stimme. Gaster konnte hören, dass der andere noch nicht geschlafen hatte. Wahrscheinlich hatte er auf seinen Anruf gewartet.
    „Ich bin es.“
    „Und?“
    „Keller und die Tallet waren hier.“
    „Wo?“
    „In meinem Büro.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte ein Schweigen wie aus einer hundert Jahre alten Gruft.
    „Was ist geschehen?“, fragte sein Partner schließlich.
    „Sie sind hier eingebrochen. Wie sie das geschafft haben, weiß ich nicht. Ich habe sie dabei überrascht, als sie meine Dateien kopierten.“
    „Sind sie tot?“
    „Nein. Sie konnten entkommen.“
    „Aber ...“
    „Sie waren bewaffnet. Es gab ein Feuergefecht. Ich kann von Glück sagen, noch am Leben zu sein.“
    „Haben sie ...?“
    „Nein, Sie haben keine Beweise. Ich bin noch rechtzeitig gekommen. Trotzdem, die Sache ist zu heiß geworden. Ich verschwinde, und du solltest besser auch abhauen.“
    „Was ist mit dem Geld?“
    „Was soll damit sein? Es liegt sicher verwahrt auf unserem Konto in Liechtenstein.“
    „Sollten wir es nicht holen?“
    Gaster ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Wahrscheinlich hatte sein Partner recht. Man konnte nie wissen, was noch auf einen zukam. Es war besser, das Konto leerzuräumen, bevor die Polizei darauf stieß.
    „Okay, aber jetzt ist Samstag morgen, da haben wir keine Möglichkeit an das Geld zu kommen. Montag in aller früh, fliege ich nach Vaduz.“
    „Wann höre ich wieder von Dir?“
    „Sobald ich das Geld an einen sicheren Ort gebracht habe.“
    Gaster legte den Hörer auf.
     
     
    21. Kapitel
     
     
    Mark erwachte, ohne zu wissen, wo er sich befand. Verständnislos glotzte er durch die vom Regen verschmierten Scheiben des Polos hinaus auf graue, vorbeihuschende Schatten. In seinem Mund klebte ein metallischer Geschmack, und im Augenblick wünschte er sich nichts sehnlicher, als etwas zu trinken. Er wandte den Kopf und entdeckte Katherine, die konzentriert hinter dem Steuer saß. Mark beobachtete sie eine Weile und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
    „Hallo“, sagte er schließlich.
    „Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ Er sah ein Lächeln aufblitzen.
    „Was ist geschehen?“
    „Du hast das Bewusstsein verloren.“
    „Was ist mit ...?“
    „Gaster? Keine Ahnung. Niemand verfolgt uns.“
    „Wo fährst du hin?“
    „Wir sind kurz vor München. Ich bringe dich in ein Krankenhaus.“
    „Nein!“
    „Was soll das heißen?“
    „Kommt nicht in Frage. Ich gehe in kein Krankenhaus.“
    „Bist du verrückt? Deine Wunde ist wieder aufgebrochen. Ich habe zwar auf einem Rastplatz nicht weit von der Klinik entfernt, den Verband gewechselt, aber die Infektionsgefahr ist einfach zu groß. Die Wunde muss ordentlich versorgt werden.“
    „Du hast den Verband gewechselt?“, fragte Mark ungläubig. „Aber wie ...?“ Er blickte sein Bein hinunter und sah, dass sie ihm die Hose zerschnitten hatte. „Verdammt, du ruinierst meine ganze Garderobe.“
    „Tut’s weh?“
    „Geht so. Im Augenblick merke ich nicht viel, sondern fühle mich einfach schwach, aber in ein Krankenhaus gehe ich trotzdem nicht.“
    „Und warum nicht? Willst du verbluten oder eine Infektion riskieren?“
    „Denk doch mal nach, du fährst mich mit einer Schussverletzung ins Krankenhaus, wie sollen wir den Ärzten erklären, woher ich die Verletzung habe? Mir selbst ins Bein geschossen? Die rufen die Bullen, bevor wir P-O-L-I-Z-E-I buchstabiert haben. Und dann? Dann stellt sich heraus, dass wir in eine Klinik eingebrochen sind. Ich habe mich mit gefälschten Unterlagen in einen Kongress geschmuggelt, Computer manipuliert, elektronische Zahlenschlösser ausgeschaltet und mir einen Schusswechsel mit dem Klinikleiter geliefert.
    Wie soll ich das erklären? Wir haben keinen Beweis für unseren

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