Die Lennox-Falle - Roman
Computers, setzte sich und gab seinen Code ein. »Schick’s mir rüber, Jackman, okay?«
»Transfer läuft«, antwortete Rowe. »Jetzt bist du dran.«
»Geht in Ordnung.« Joel Greenberg drehte seinen Sessel herum und wandte sich den drei Eindringlingen zu. »Wenn ich seine Daten wiederhole, kommen sie auf dem Drucker unter dem Schirm in der Mitte heraus.«
Karin riß die Ausdrucke, die Seite für Seite aus dem Schlitz kamen, heraus und studierte sie. Zwanzig Minuten verstrichen. Als schließlich alle Ausdrucke da waren, sah sie sie sich noch einmal an und versah einige Angaben mit Rotstiftkreisen. Schließlich sagte mit leiser eindringlicher Stimme: »Ich hab’s gefunden. Die beiden Male, wo ich zur Transportabteilung zurückgegangen bin. Ich erinnere mich jetzt ganz deutlich … können Sie jetzt die
Namen des D und R-Personals auf der linken Seite des Mittelgangs anzeigen?« Sie reichte Greenberg die Ausdrucke mit ihren Vermerken.
»Aber sicher«, erklärte der Doktor der Informatik mit dem Pferdeschwanz. »Bereit, Jack?«
»Nur zu, Numero Due.«
»Arschloch.«
Die Namen erschienen auf dem Bildschirm zehn Sekunden bevor die Ausdrucke aus dem Schlitz kamen. »Das wird Ihnen nicht gefallen, Mrs. de Vries«, sagte Rowe. »Von den sechs Tagen, die Sie angegeben haben, waren das dreimal Sie.«
»Das ist doch verrückt!«
»Ich zeige Ihnen Ihre Eingaben noch einmal, sehen Sie mal, ob Sie sich erinnern können.«
Die Formation wurde ausgedruckt. »Ja, das bin ich!« rief Karin starr auf den großen Bildschirm blickend, als die ersten Buchstaben auftauchten. »Aber ich war nicht da.«
»Der große Vogel lügt nicht, Ma’am«, sagte Greenberg. »Der wüßte nicht, wie man das anstellt.«
»Probieren Sie es mit den anderen, mit deren Inputs«, bat Lennox.
Wieder erschienen die grünen Buchstaben auf dem Bildschirm, wieder von verschiedenen Büros, und wieder waren die Daten, die Karin erkannt hatte, von zwei anderen.
»Was soll ich da jetzt noch sagen? Ich kann doch unmöglich gleichzeitig in drei Büros gewesen sein. Jemand hat Ihren Wundercomputer manipuliert.«
»Das würde eine so komplizierte Zahl von Codes und außerdem Einschiebungen und Streichungen erfordern, daß das nur jemand könnte, der mindestens so gut ist wie Joel und ich«, sagte Jack Rowe.
»Ich sage das höchst ungern, Mrs. de Vries, aber die Informationen, die wir über Sie aus Brüssel erhalten haben, sagen ganz deutlich aus, daß Sie in diesem Bereich recht gut Bescheid wissen.«
»Warum sollte ich mich selbst belasten?«
»Das dürfen Sie mich nicht fragen.«
»Nehmen Sie sich unser ganzes Spitzenpersonal vor, und mir ist völlig egal, wenn die ganze Nacht dabei draufgeht«, sagte
Drew. »Ich möchte jeden einzelnen Lebenslauf sehen, beim großen Boss angefangen.«
Die Minuten verstrichen, und ein Ausdruck nach dem anderen wurde von allen studiert. Das ging zweieinhalb Stunden lang so. »Ach du dickes Ei!« rief Greenberg und beugte sich etwas vor. »Jetzt haben wir vielleicht jemanden.«
»Wer ist es denn?« fragte Witkowski mit kalter Stimme.
»Das wird Ihnen nicht gefallen, keinem von Ihnen. Mir gefällt es auch nicht.«
»Wer ist es?«
»Lesen Sie selbst«, sagte Joel und bog den Kopf etwas zur Seite.
»Oh, mein Gott«, rief Karin aus und wandte sich dann wieder vom Bildschirm ab. »Janine Clunes!«
»Die Frau des Botschafters«, sagte der Colonel. »Janine Clunes Courtland, seine zweite Frau, um genau zu sein. Sie arbeitet unter ihrem Mädchennamen in D und R.«
»Wie hat sie sich dafür qualifiziert?« fragte Lennox.
»Das kann ich Ihnen in ein paar Sekunden zeigen«, erwiderte Rowe.
»Sparen Sie sich die Mühe«, sagte Witkowski. »Ich hab die Daten noch ziemlich gut im Kopf. Es kommt ja schließlich nicht oft vor, daß die Sicherheitsabteilung den Auftrag erhält, die Freigabeprozedur für die Frau eines Botschafters durchzuführen. Janine Clunes, Absolventin der University of Chicago, hat dort im Rechenzentrum gearbeitet, promoviert und habilitiert in Informatik, bevor sie Courtland nach seiner Scheidung vor etwa anderthalb Jahren geheiratet hat.«
»Sie ist brillant«, fügte Karin hinzu. »Und außerdem ist sie eine der nettesten Frauen in D und R. Sie wird von allen geradezu vergöttert, weil sie nie ihre Stellung ausnützt; im Gegenteil, sie deckt dauernd Kolleginnen, die zu spät kommen oder ihre Arbeit nicht rechtzeitig abliefern können. Sie bietet stets ihre Hilfe an.«
»Eine gute Seele also«,
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