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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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wenn es nur drei Tage waren, du hast mir so gefehlt!« rief Janine Clunitz Courtland.
    »Und du mir auch, meine Liebe. Aber ich werde es wiedergutmachen.« Sie küßten sich gierig, und Courtland konnte das Gift in ihrem Mund schmecken.«Bitte, mein Liebling. Wir können doch nicht … die beiden Marines dort vorne!«
    »Ich kann. Ich könnte dir die Hosen runterreißen und herrliche Sachen mit dir anstellen.«
    »Später, Liebste, später. Vergiß nicht, ich bin schließlich Botschafter.«
    »Und ich bin eine der weltweit besten Informatikerinnen, und ich sage, zum Teufel mit beidem!« Dr. Janine Courtland griff nach dem schlaffen Glied ihres Mannes.
    Die Limousine raste die Avenue Gabriel hinunter zum Vordereingang der Botschaft; das war der schnellste Weg zu den
Aufzügen, die sie in ihre privaten Wohnräume tragen würden. Der schwere Wagen hielt an, und zwei weitere Marines traten vor, um dem Botschafter und seiner Frau behilflich zu sein.
    Plötzlich rasten scheinbar aus dem Nichts drei unauffällige Fahrzeuge ohne Nummernschilder heran und umringten die Limousine, als Courtland und seine Frau gerade ausstiegen. Türen flogen auf, und mehrere Gestalten in schwarzen Strumpfmasken sprangen heraus, ihre Maschinenpistolen ratterten ohne Unterbrechung. Fast im gleichen Augenblick fielen aus zwei Wagen, die offenbar dem Botschaftsfahrzeug gefolgt waren, Schüsse. Die Passanten auf der Avenue Gabriel suchten Deckung. Vier maskierte Terroristen und ein Marine brachen zusammen; Botschafter Courtland ging zu Boden, von einem Schuß ins rechte Bein und einem andern in die Schulter getroffen. Und das Sonnenkind Janine Clunitz war tot, ihr Schädel war zerschmettert, und aus ihrer Brust floß Blut. Einige der maskierten Killer - wer wußte schon, wieviele es waren? - rasten davon, um hinter der nächsten Straßenecke ihre Masken abzuwerfen und sich unerkannt unter die abendlichen Passanten zu mischen.
    » Merde, merde, merde! « schrie Claude Moreau und rannte hinter einem der Deuxième-Fahrzeuge hervor, die den Amerikanern nachgefahren waren. »Wir haben alles getan und nichts erreicht! Schaffen Sie die Leichen weg und sagen Sie zu niemandem etwas. Das ist eine Schande! … Kümmern Sie sich um den Botschafter. Er lebt. Schnell!«
    Einer der ersten Amerikaner, die aus dem Botschaftsgebäude geeilt kamen, war Stanley Witkowski. Er rannte auf Moreau zu, packte ihn an den Schultern, während ringsum das Heulen der Polizeisirenen immer lauter wurde, und schrie: »Jetzt hören Sie mir zu, Frenchie! Sie werden genau das tun und sagen, was ich Ihnen jetzt vorschreibe, sonst erkläre ich Ihnen und dem Deuxième den Krieg! Ist das klar?«
    »Stanley«, sagte der Chef des Deuxième bedrückt, »ich bin jämmerlich gescheitert. Tun Sie, was Sie wollen.«
    »Nein, Sie sind nicht gescheitert, Sie Idiot, weil es einfach nicht möglich war, das hier unter Kontrolle zu halten! Diese verdammten Killer waren bereit, hier und heute zu sterben, und vier von ihnen haben das auch geschafft! Gegen Fanatiker wie die ist
jeder machtlos, weil denen ihr Leben scheißegal ist. Ihre fanatische Besessenheit können wir nicht übertrumpfen, aber im Denken können wir sie schlagen. Und Sie wissen das besser als sonst einer!«
    »Was wollen Sie damit sagen, Colonel?«
    »Kommen Sie mit mir rein, und ich reiße Ihnen den verklemmten Arsch auf, wenn Sie nicht das tun, was ich will.«
    »Darf ich fragen, in welchem Bereich?«
    »Sicher dürfen Sie das. Sie werden jetzt lügen, wie Sie noch nie gelogen haben, werden Ihre Regierung, die Presse und jeden Hurensohn, der Ihnen zuhören will, nach Strich und Faden belügen.«
    »Ich soll mir also mein Grab noch tiefer schaufeln?«
    »Nein, ich biete Ihnen die einzige Chance, da wieder rauszukommen.«

29
    D oktor Hans Traupmann steuerte sein kleines Motorboot an den bescheidenen Landesteg des Häuschens am Fluß. Er hatte die Scheinwerfer ausgeschaltet, weil der helle Sommermond am Himmel stand und sich in den Wellen spiegelte. Günter Jäger war, wie seine wenigen Freunde im Bundestag wußten, ein sparsamer Mensch. Es ging das Gerücht, daß er für das umgebaute Bootshaus am Rheinufer nur eine minimale Miete zahlte. Das Anwesen, das früher einmal hier gestanden hatte, war in Erwartung einer in naher Zukunft zu errichtenden Villa abgerissen worden. Doch was hier in Wahrheit entstehen würde, war mehr als nur eine Villa, geplant war vielmehr eine großartige Festung mit den modernsten Einrichtungen der Technik,

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