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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gibt es keinen Pardon. Verstehen Sie?«
    »Voll und ganz, Monsieur.«
    »Das reicht mir, Mrs. de Vries. Willkommen auf unserer Seite.«
    »Dann will ich jetzt mit Ihnen trinken, Monsieur. Es gibt also doch ein ›Später‹.«
     
    Die amerikanische F-16 landete auf dem Flughafen von Altheim. Der Pilot, ein von der CIA überprüfter Airforce-Colonel, erbat sofortige Startfreigabe, sobald sein »Paket« an Bord war. Harry Lennox wurde quer über die Piste gefahren, und jemand half ihm in das zweite Cockpit zu klettern; dann wurde die Kabinenhaube zugeklappt, und wenige Minuten später befand sich die Maschine bereits wieder auf dem Rückflug nach England. Kurz nach seiner Ankunft dort wurde der völlig erschöpfte Agent von einer Eskorte zur amerikanischen Botschaft am Grosvenor Square gebracht, wo ihn drei hochrangige Funktionäre der Central Intelligence Agency, des britischen MI-6 und des Service d’Etranger in Empfang nahmen.
    »Hey, ist ja prima, daß Sie wieder da sind, Harry!« sagte der Amerikaner.
    »Famos, alter Junge«, sagte der Engländer.
    Und der Franzose fügte » Magnifique! « hinzu.
    »Vielen Dank, Gentlemen, aber können wir meine Befragung nicht ein wenig aufschieben, bis ich ein paar Stunden geschlafen habe?«
    »Das Tal«, drängte der Amerikaner, »wo zum Teufel ist es? Das kann nicht warten, Harry.«
    »Das Tal ist jetzt nicht mehr wichtig. Damit ist Schluß, die Feuer sind vor zwei Tagen gelegt worden. Alles ist dort zerstört, und alle sind abgezogen.«
    »Was soll das heißen?« fragte der Amerikaner. »Das Tal ist der Schlüssel zu allem.«
    »Mein Kollege hat völlig recht, alter Junge«, pflichtete der Engländer ihm bei.
    » Absolument «, sagte der Mann vom Deuxième. »Wir müssen es zerstören.«
    »Jetzt mal langsam, langsam! « konterte Harry und musterte das Geheimdienst-Tribunal, dem er sich gegenübersah, müde. »Kann schon sein, daß es der Schlüssel ist, aber es gibt dort kein Schloß mehr. Aber das hat nichts zu besagen.« Zum Erstaunen aller Anwesenden fing Lennox an, das Futter seines Jacketts aufzureißen;
dann zog er die Hose aus, drehte sie um und riß ebenfalls das Innenfutter heraus. In Hemd und Unterhose dastehend, holte er langsam und bedächtig Dutzende fein beschriebener Papierfetzen heraus und breitete sie auf dem Konferenztisch aus.
    »Ich habe alles mitgebracht, was wir brauchen. Namen, Positionen, Zuständigkeiten und Abteilungen. Den ganzen Laden, wie mein Bruder sagen würde. Übrigens ich wäre sehr dankbar -«
    »Ist schon erledigt«, unterbrach ihn der CIA-Stationsleiter, der seine Bitte vorhergeahnt hatte. »Sorenson bei Cons-Op hat ihm gesagt, daß Sie raus sind. Er ist in Paris.«
    »Vielen Dank … Wenn es hier ein paar absolut verläßliche Schreibkräfte gibt, dann sollten Sie das alles abtippen lassen, aber stückweise; niemand sollte wissen, was die anderen machen. Was die verschlüsselten Stücke angeht, so werde ich die später selbst zusammenfügen.«
    »Was ist das?« fragte der Engländer und starrte auf die vielen Papierfetzen.
    »Eine einflußreiche Armee, die hinter der Bruderschaft steht, mächtige Männer und Frauen in jedem unserer Länder, die die Neonazis entweder aus Habgier oder aus sonstigen Gründen unterstützen, deren Motive man nur ihren kranken Gehirnen zuschreiben kann. Ich warne Sie. Sie werden da einige Überraschungen finden, sowohl in unseren Regierungsstellen als auch in der privaten Wirtschaft … Und wenn jetzt jemand ein anständiges Hotel für mich ausfindig machen und mir etwas zum Anziehen kaufen könnte, würde ich gern ein oder zwei Tage durchschlafen.«
     
    Harry lag im Bett. Er hatte mit seinem Bruder gesprochen. Sie würden sich gegen Ende der Woche in Paris treffen oder jedenfalls, sobald Harry Bericht erstattet und die aus Deutschland mitgebrachten Informationen dechiffriert haben würde. Hinsichtlich seiner Pläne für die unmittelbare Zukunft äußerte sich der ältere Bruder nicht und brauchte das auch nicht, weil Drew auch so Bescheid wußte. Nur folgendes sagte er ihm:
    »Jetzt, wo du wieder zurück bist, können wir wirklich Tempo zulegen. Wir haben die Daten eines Wagens, den zwei von diesen
Drecksäcken gefahren haben … Übrigens, du kannst mich in meinem Büro oder im Hotel Meurice an der Rue du Rivoli erreichen.«
    »Was ist mit deiner Wohnung? Haben Sie dich wegen schlechten Benehmens rausgeschmissen?«
    »Nein, aber sie ist unbewohnbar, weil andere Leute sich schlecht benommen

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