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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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zusammen sehen.«
    »Das macht jetzt nichts mehr. Ich habe mit dem Colonel gesprochen. Er hat nichts dagegen. ›Kein Problem, Kleines‹, hat er gesagt.«
    »Wie schön für mich … In einer Stunde also, okay?«
    »Ich werde uns einen Tisch bestellen. Die kennen mich.« Karin de Vries ging hinaus und schloß die Tür viel leiser als beim letzten Mal.
    Lennox’ Telefon klingelte. Es war Botschafter Courtland. »Ja, Sir. Was gibt es?«

    »Kreitz ist gerade gegangen, Drew. Es ist wirklich schade, daß Sie nicht hiergeblieben sind und sich noch angehört haben, was er zu sagen hatte. Ihr Bruder hat nicht nur in ein Hornissennest gestochen, sondern er hat es in die Luft gesprengt.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Kreitz hätte das vor Ihnen ohnehin nicht sagen können, aus Sicherheitsgründen. Es hat eine so hohe Geheimhaltungsstufe, daß selbstich mir zuerst eine Freigabe besorgen mußte, um es zu bestätigen.«
    »Sie?«
    »Angesichts der Tatsache, daß Kreitz mir gegenüber Farbe bekannt hat und Harry ja schließlich Ihr Bruder ist und morgen hierher kommt, dachten die Abwehrheinis wahrscheinlich, daß es wenig Sinn hätte, mich weiter im dunkeln tappen zu lassen.«
    »Was hat Harry denn gemacht, hat er Hitler und Martin Bormann in einer südamerikanischen Schwulenbar aufgestöbert?«
    »Ich wünschte, es wäre etwas so Unwichtiges. Ihr Bruder hat von seinem Einsatz in Deutschland Listen mitgebracht, Namen von einflußreichen Leuten, die die Neonazis unterstützen. Leute in wichtigen Positionen in der deutschen Industrie und der Bonner Regierung und desgleichen in den USA, Frankreich und England.«
    »Mein tüchtiger Bruder Harry!« rief Lennox. »Er gibt sich wirklich nie mit halben Sachen ab, was? Verdammt, ich bin richtig stolz auf den alten Knaben.«
    »Sie haben nicht richtig verstanden, Drew. Einige - nein, ich sollte eher sagen, eine ganze Menge der Leute auf dieser Liste - bekleiden ausgesprochene Spitzenpositionen, es sind alles Männer und Frauen von allerbestem Ruf und höchster Prominenz. Es ist wirklich unglaublich.«
    »Wenn Harry diese Liste gebracht hat, dann können Sie sich darauf verlassen, daß sie echt ist. Niemand auf der ganzen Welt wäre imstande, meinen Bruder umzudrehen.«
    »Ja, das hat man mir auch gesagt.«
    »Wo liegt dann das Problem? Knöpfen Sie sich die Mistkerle vor! Wenn jemand ein Maulwurf ist, dann ist das nicht nur eine Frage von Wochen oder Monaten, ja nicht einmal von Jahren. Ebenso gut könnten es Jahrzehnte sein, der Traum eines jeden
Strategen in jeder Geheimdienstorganisation, die Sie sich vorstellen können.«
    »Es fällt schwer, sich das vorzustellen -«
    »Dann stellen Sie es sich eben nicht vor. Machen Sie sich an die Arbeit!«
    »Heinrich Kreitz sagt, vier Leute auf der Bonner Liste kämen unter keinen Umständen in Frage, drei Männer und eine Frau.«
    »Seit wann ist Kreitz denn allwissend? Ist er der liebe Gott?«
    »Sie haben alle vier jüdisches Blut in den Adern; sie haben Angehörige in den KZ’s verloren.«
    »Woher weiß er das denn?«
    »Sie sind jetzt alle um die Sechzig, aber alle vier haben bei ihm studiert. Er hat ganz persönlich sein Leben für sie riskiert und sie gedeckt.«
    »Möglicherweise hat man ihn beschwindelt. Ich habe den Mann jetzt zweimal zu Gesicht bekommen, und er macht auf mich den Eindruck, daß es gar nicht so schwer ist, ihn zu beschwindeln.«
    »Er ist eben ein echter Akademiker. Solche Leute sind häufig zugleich redselig und zurückhaltend, aber auch wenn er diese beiden Schwächen hat, heißt das noch lange nicht, daß er nicht auch ein brillanter Kopf wäre. Er ist ein Mann mit einer hervorragenden Auffassungsgabe und ungeheuer erfahren.«
    »Letzteres könnte man von Harry auch sagen. Es ist einfach unvorstellbar, daß er irgendwelche falschen Informationen liefert.«
    »Wie man mir sagt, stehen auf der Washingtoner Liste auch ein paar völlig undenkbare Namen. Absolut unglaublich, hat Sorenson gesagt.«
    »Das hat man von Lindbergh auch gesagt; der Spirit of St. Louis stand auf Görings Seite, bis er herausfand, zu was für Gemeinheiten die Nazis fähig waren.«
    »Ich glaube nicht, daß dieser Vergleich jetzt angebracht ist.«
    »Wahrscheinlich nicht. Ich wollte das nur verdeutlichen.«
    »Was ist, wenn Ihr Bruder recht hat? Und wenn auch nur die Hälfte stimmt oder ein Viertel - oder sogar noch weniger?«
    »Er hat die Namen mitgebracht, Mr. Ambassador. Das hat bis jetzt keiner geschafft, und deshalb schlage ich

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