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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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nach Vineyard zu kommen, hat behauptet, sie sei ganz verzweifelt.«
    »Sagen Sie das den Cops, Mr. Segal. Weiß dein Anwalt, daß du dich gerade so schön belastest?«
    »Die Cops oder mein Anwalt interessieren mich nicht. Ich bin hier, um dich um Verzeihung zu bitten. Ich hatte nie vor, mich sexuell mit ihr einzulassen -«
    »Sag den nächsten Satz nicht, Jed, laß mir ein kleines Stück Glaubwürdigkeit von dir übrig. Luigi, ich glaube, er ist drauf und dran, mir zu erzählen, daß sie ihn vergewaltigt hat. Erspar mir diesen Müll. Hat Isabella >veranlaßt<, daß du mit ihr ins Bett gegangen bist, Jed - hat sie dich wirklich gezwungen, sie zu vögeln? Bitte.«
    Jed schlug angewidert mit der Hand gegen das Autodach. »Du kannst immer nur Witze machen, Alex. Du willst mir einfach keine Chance geben, dir zu sagen, was passiert ist, dir zu sagen, was ich für dich empfinde. Warum, glaubst du, bin ich hier, warum bin ich so hinter dir her?«
    »Willst du wissen, was ich wirklich glaube? Ich glaube, du bist hier, weil du tief in der Scheiße steckst, und wenn du dich an mich ranschmeißt, hoffst du, kann ich Chapman überzeugen, daß du nicht der Mörder bist. Du hast in meinen Armen gelegen und mich belogen, Jed. Du hast mich geliebt, nachdem du Isabella in meinem eigenen Bett geliebt hast...«
    »Das war doch keine Liebe mit Isabella, das war -«

    »Oh, Verzeihung, Jed. Du hast mich geliebt, nachdem du Isabella gevögelt oder gef-«
    »Alex, gib mir eine Chance, es wiedergutzumachen.«
    »Ich kann dir nicht helfen, Jed. Ich will dir nicht helfen, und ich werde dir nicht helfen. Ich weiß nicht, ob du Isabella getötet hast oder nicht, aber todsicher hast du etwas in mir getötet. Da nützt keine Erste Hilfe, keine Wiederbelebung - es ist tot, und ich will es nicht wieder zum Leben erwecken. Luigi, ich steige bei der Ampel aus. Keine Anrufe mehr, Jed, keine Nachrichten. Nichts.«
    Ich war noch einen Block von dem Restaurant entfernt, als ich ausstieg und die Tür hinter mir zuwarf. Ich ging in den Drugstore an der Ecke und kaufte mir ein extrastarkes Kopfschmerzmittel. Während ich die Plastikversiegelung abriß und den Wattepfropfen aus der Flasche zog, vernahm ich das Radio aus dem Regal hinter dem Verkäufer. David Ruffins Sandpapierstimme sang mit den Temptations den Klassiker Ain’t Too Proud to Beg, in dem ein Mann sein Sweet Darlin’ anflehte, ihn nicht zu verlassen. Ich schluckte schwer und würgte die drei Pillen meine trockene Kehle hinunter, in der Hoffnung, sie würden etwas gegen meine hämmernden Kopfschmerzen bewirken können.
     
    »Come stai, Signorina Cooper?« begrüßte Giuliano mich, als ich das Primola betrat und die Bar nach Joan Stafford absuchte. »Gut, Giuliano, mir geht’s gut. Ist meine Freundin schon hier?«
    »Natürlich, sie sitzt bereits am Tisch. Folgen Sie mir, bitte.« Als ich hinter ihm um die Ecke bog, sah Joan mich kommen und erhob sich, um mich zu umarmen. »Kein Wunder, daß er mit einer Leinwandgöttin ins Bett gestiegen ist. Vielleicht muß dir erst eine gute Freundin sagen, wie furchtbar du aussiehst.«
    »Tausend Dank, Joanie. Du hörst dich schon wie Mike Chapman an. Ich glaube, ich krieg’ einen Komplex.«
    »Wie wär’s mit einem Nervenheiltag? Nimm doch morgen frei, dann gehen wir zu Elizabeth Arden oder Georgette Klinger - auf meine Rechnung. Gesichtsmaske, Massage, Pediküre, Maniküre -, einfach mal ein freier Tag für Frauen. Es wird dir guttun.«
    »Vielleicht am Wochenende. Battaglia paßt wie ein Luchs auf mich auf. Ich muß ihm zeigen, daß ich meine Arbeit schaffe.«

    »Hör mal, Jed hat mich heute nachmittag dreimal angerufen. Ich glaube, er ist in der Stadt rumgefahren und hat nach dir Ausschau gehallen - ich hatte keine Ahnung, was ich ihm sagen sollte.«
    »Er hat mich schon gefunden. Als ich aus meiner Ballettstunde kam.«
    Der Oberkellner brachte uns die Drinks. »Wie immer, ja?«
    »Ja. Joan, er wird dich auch weiterhin anrufen, da bin ich sicher. Er will mich wiedersehen, mir alles erklären, noch einmal von vorn anfangen. Vergiß es. Das brauch’ ich nicht auch noch. Außerdem darfst du nichts von dem glauben, was er sagt. Natürlich hat er ein paarmal versucht, mich im Büro anzurufen, aber er hat Laura nie erklärt, daß er draußen auf mich warten würde. Und dann sagte er mir, er hätte Nachrichten auf mein Band zu Hause gesprochen - dabei hat heute nicht mal meine Mutter angerufen. Er ist ein Lügner. Er hat Angst, und du kannst ihm nicht

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