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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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der gleichen Formel schloß wie der Brief, den Isabella erhalten hatte: »Alles Gute, Cordelia Jeffers, Fellow, Royal Academy of Medicine«.
    Mir rasten tausend Gedanken durch den Kopf. Ich war wütend, weil ich den Brief und den Umschlag berührt und dabei vielleicht Fingerabdrücke verwischt hatte; ich wollte, Mike oder David oder sonst jemand, der den Fall kannte, würde neben mir sitzen, während ich den Text las; ich überlegte, ob ich nicht direkt in Battaglias Büro gehen und ihm sagen sollte, das Ganze würde mir über den Kopf wachsen - und doch konnte ich nicht aufhören weiterzulesen.
     
    Teuerste Alexandra,
    ich habe hin und her überlegt, ob ich diesen Brief an Ihr Büro oder zu Ihrer noblen Wohnung schicken sollte, aber ich war mir nicht sicher, ob Sie ihn zu Hause unter den Dutzenden von gelben Rosen bemerken würden, für die unser gemeinsamer Freund auch weiterhin sein Geld verschwendet.
    Manchmal, mein kluges Mädchen, überrascht mich das, was Sie tun. Haben Sie es denn nicht als erniedrigend, ja als ausgesprochen demütigend empfunden, ihn mit dieser allzeitbereiten Schlampe, dieser Cleopatra-artigen Hure, mit der Sie sich törichterweise angefreundet haben, ins Bett springen zu lassen? Und doch haben Sie sich weiterhin so verzweifelt nach seiner Gesellschaft gesehnt, daß Sie mit ihm in seiner Limousine gefahren sind und ihm gestattet haben, sich wieder bei Ihnen einzuschmeicheln. Verweigern Sie ihm die Hilfe, die er verlangt, er braucht sie nicht.

    Wie sie vor Ihnen werden auch Sie feststellen müssen, daß die Frau, die er wirklich liebt, Ihnen weder an körperlicher Schönheit, sozialem Status, materiellen Gütern noch an professioneller Anerkennung auf ihrem Gebiet ebenbürtig ist.
    Wie Sie wissen, tun Frauen im Namen der Liebe verrückte Dinge, und noch verrücktere, wenn sie das Gefühl haben, daß der geliebte Mann ihnen entgleitet, sich widersprüchlich verhält.
    Hat nicht der unsterbliche Barde gesagt: »Einer mag lächeln und lächeln und doch ein Schurke sein«? Denken Sie daran, und geben Sie der Versuchung nicht nach.
    Alles Gute,
    Cordelia Jeffers
    Fellow, Royal Academy of Medicine
     
    Ich las dies dreimal und versuchte, es zu verstehen. Woher wußte diese Frau, diese Person, die Dinge, von denen sie in ihrem Brief sprach? Die gelben Rosen, meine kurze Fahrt in Jeds Limousine, sein Flehen um Hilfe in diesen letzten paar Tagen, seine Affäre mit Isabella. Ich glaubte nicht an Hellseherei, aber wie konnte es mir entgangen sein, daß jemand mir folgte, wohin auch immer ich ging? Das war doch eigentlich unmöglich.
    Dann war da dieser Absatz, der identisch war mit einem Absatz in Isabellas Brief und sich auf die Frau bezog, die Jed wirklich liebte. Wieder wurde ich daraus überhaupt nicht schlau.
    Wer war die Geliebte, der Jed entglitt? Wegen wem geriet er in einen Widerstreit der Gefühle? War es vielleicht seine Ex-Frau, die über die Entfremdung verbittert war? Ich hatte dies Chapman gegenüber nicht einmal angedeutet. Ich wußte nichts weiter über sie, als daß sie wie viele andere Frauen in ihrer Ehe unglücklich gewesen, nach der Scheidung aber noch unglücklicher war. Warum hatte ich mich nicht mehr nach ihr erkundigt?
    Ich rief bei der Wache an der Sicherheitsschleuse an und fragte den Beamten, ob er sich an jemanden erinnere, der vor einiger Zeit bei ihm einen Briefumschlag hinterlassen habe. Er wies mich darauf hin, daß um vier Schichtwechsel gewesen war. Als er seinen Dienst angetreten habe, seien bei ihm nur Sendungen vom Polizeipräsidium abgegeben worden. Ich müsse mich morgen früh bei der Tagesschicht erkundigen. Mike Chapman und David
Mitchell mußten sofort von diesem Brief erfahren. Ich rief in Davids Praxis an und erreichte nur den Anrufbeantworter. Ich sprach auf Band, davon ausgehend, daß er es bald abhören werde, schließlich wollte er irgendwann innerhalb der nächsten zwei Stunden Jed empfangen, und hinterließ ihm, daß ich eine Kopie des Briefes faxen würde, bevor ich mein Büro verließe.
    Ich versuchte Mike zu erreichen, aber er war noch nicht im Morddezernat, also legte ich auf und ging den Gang hinunter, um das Faxgerät vor Rods Konferenzzimmer zu benutzen. Als ich zu meinem Schreibtisch zurückkehrte, hörte ich das Telefon schon von weitem läuten, und ich rannte hin, um abzuheben.
    »Wir haben den Scheißkerl geschnappt, Coop. Wir können loslegen.«
    »Mercer! Wie habt ihr das geschafft?«
    »Offenbar hat er sich, kurz bevor er das

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