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Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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Verpflichtung, nicht als vollwertige Person.
    Mitch schlägt schon wieder zu.
    Entschlossen, seinem Ego nicht mit ihrer Aufmerksamkeit zu schmeicheln, konzentrierte sie sich auf etwas anderes. »Na, Chris, womit beschäftigen Sie sich denn hier so zum Spaß, abgesehen von Gewebeproben?«
    »Was haben Sie gegen Gewebeproben?«, fragte er grinsend.
    Tru stöhnte. »Das ist krank, Harvard.«
    »Cornell, schon vergessen? Nicht Harvard.« Er schluckte eine Gabel voll Nudeln. »Ich habe herumprobiert, was funktioniert und was nicht. Ich dachte, eine Definition könnte uns ganz nützlich sein.«
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte Ange. Sie ließ den Blick zwischen Chris und Penny hin und her wandern. Immer wieder zu Penny. Diese Frau würde alles – wie Jenna glaubte, wirklich alles – für ihr Kind tun.
    »Nichts, was Computertechnologie verwendet, funktioniert. Das hat Mason uns ja schon gesagt, und es hat sich als zutreffend erwiesen. Handys, Autoelektronik, das Display der dummen Mikrowelle da – alles, was einen Chip enthält, ist kaputt. Ich schätze, Chips sind einfach zu kompliziert, um radikale Umweltveränderungen zu überleben. Einfache Maschinen funktionieren problemlos – die, die nur auf Elektrizität oder Treibstoff angewiesen sind. Der Wandel wirkt sich nicht auf die grundlegenden chemischen und physikalischen Gesetze aus. Getriebe greifen im Moment, und Feuer brennt – he, das reimt sich.«
    Tru machte eine Bewegung, als würde er onanieren. »Schwach.«
    »Aber es ist alles von Treibstoff abhängig«, sagte Jenna gepresst. »Oder von einer Energiequelle wie dem Wasserkraftwerk.«
    »Genau.« Chris schob seinen leeren Teller weg. »Wie wär’s mit einem Tischquiz? Natürlich nicht zu verwechseln mit Tischtennis, obwohl es sein könnte, dass wir hier ein paar Noppengummischläger herumliegen haben.«
    »Noppengummi? Das klingt ja richtig pervers«, sagte Tru.
    Mason stieß ein Geräusch aus, das Jenna für einen Ausdruck von Ekel hielt. Er schien ihren Gastgeber nicht sehr zu mögen. Kein großes Wunder.
    Aber Ange ließ sich in ihrer Sympathie nicht von Masons Abneigung beirren. »Wie spielt man das?«
    »Na ja, wir sitzen hier für einen langen Winter zusammen fest, also könnten wir doch genauso gut anfangen, einander besser kennenzulernen, oder?« Er spielte an einem Bügel seiner Brille herum. »Wir laufen um den Tisch herum, nacheinander, und machen jeweils zwei Aussagen – eine wahre, eine gelogene. Die Person links von uns muss raten, welche wahr ist, und der, der die meisten richtigen Antworten hat, gewinnt.«
    »Gewinnt was?«, murmelte Tru. »Einen Bunsenbrenner?«
    »Nachtisch.« Chris stand auf und wühlte in den Schränken herum, bis er einen Schokoladenriegel daraus hervorzog. »Irgendjemand muss den hier Ewigkeiten aufgespart haben, also kann ich nicht einschätzen, wie frisch er ist. Aber das hier kommt mir wie eine besondere Gelegenheit vor, mit dem Schnee und allem.«
    Jenna zuckte die Schultern. »Ich mache mit.«
    »Ich bin dabei«, sagte Ange.
    Tru lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, ganz der unverschämte Teenager. »Was ist mit dir, Papi?«
    Mason zog eine Augenbraue hoch. »Sehe ich wie jemand aus, der mit anderen um Süßigkeiten konkurriert?«
    »Nein«, sagte Jenna leise. »Du siehst aus wie ein übellauniger Sch…« Sie sah Penny, die etwas weniger verängstigt als sonst wirkte, betont schief an. »Spielverderber. Halt den Mund, und spiel mit.«
    Sie sahen einander in die Augen und rangen um … irgendetwas, verloren sich in ihrem Kampf, bis es sich anfühlte, als wäre der Raum bis auf sie leer. Reine Hitze durchschoss Jenna. Sie hätte vielleicht etwas Peinliches getan, wenn Tru ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich gezogen hätte, indem er mit dem Stuhl kippelte und die Stuhlbeine laut aufprallen ließ.
    Mason stand auf. »Dann spielt doch, wenn ihr wollt.«
    Aber die Kinder teilen sich die Schokolade . Befriedigt darüber, ihr gegenüber das letzte Wort gehabt zu haben, selbst wenn er es nicht ausgesprochen hatte, marschierte er davon, ohne sich noch einmal umzusehen.

18
    Die lange Abenddämmerung überzog den Schnee mit Streifen blauer Schatten. Mason grinste angesichts des heftigen Winds, der sich zu einem dritten Schneesturm zusammenbraute. Das Essen würde knapp werden, ganz abgesehen davon, dass es betäubend monoton sein würde, aber sie waren so sicher wie in Abrahams Schoß. Die Dämonenhunderudel würden sich in der eisigen Kälte zurückhalten und

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