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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Absicht er hatte«, gab Waverly zurück. »Es geht nur um das, was er konkret getan hat: Im Alleingang hat er ein langwieriges diplomatisches Prozedere zum Erliegen gebracht. Jetzt stehen die Icheloe wieder kurz vor dem Ausbruch eines neuen Bürgerkrieges, und wir sind schuld daran.«
    »So schlimm muss es gar nicht kommen«, sagte Abumwe. »Zumindest haben wir das Geheimnis um das Verschwinden des Königs gelöst, was der Auslöser für den Bürgerkrieg war. Der Krieg fing an, weil die eine Fraktion der anderen vorgeworfen hat, den König entführt und getötet zu haben. Jetzt wissen wir, dass so etwas niemals geschehen ist.«
    »Aber das alles spielt überhaupt keine Rolle«, sagte Waverly. »Sie wissen genauso gut wie ich, dass das Verschwinden des Königs nur ein willkommener Vorwand für die zwei Fraktionen war, um mit Gewehren und Messern aufeinander loszugehen. Wenn der König nicht verschwunden wäre, hätten sie irgendeinen anderen Grund gefunden, sich gegenseitig umzubringen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist es das Wichtigste, dass sie diese Kämpfe beenden wollten.« Waverly richtete erneut den Zeigefinger auf Wilson. »Aber nun hat er diesen verdammten König ausgegraben und gibt den Hardlinern auf beiden Seiten einen neuen sinnlosen Vorwand, sich an die Gurgel zu gehen.«
    »Wir wissen nicht, ob es so kommen wird«, sagte Abumwe. »Sie haben vorher an den Friedensprozess geglaubt. Am Ende des Tages werden die Icheloe immer noch Frieden wollen.«
    »Aber werden sie ihn immer noch mit uns wollen?«, sagte Waverly und sah sie an. »Nachdem wir jetzt unnötigerweise den Friedensprozess gestört und für zusätzliche Komplikationen gesorgt haben? Das ist die Frage. Ich hoffe, Sie behalten recht, Ode. Wirklich. Aber ich habe meine Zweifel.« Sie wandte sich wieder Wilson zu. »Und haben Sie irgendeine Meinung zu diesem Thema, Lieutenant Wilson?«
    Wilson sah Abumwe an, deren Miene völlig neutral war, dann Schmidt, der präventiv blass geworden war. »Es tut mir leid, dass ich Ihre Planung durcheinandergebracht habe, Botschafterin. Dafür möchte ich mich entschuldigen.« Wilson bemerkte, dass Schmidt erstaunt die Augen aufriss. Hart hatte offensichtlich nicht erwartet, dass sein Freund Demut zeigen würde.
    »Sie bitten um Entschuldigung.« Waverly ging zu ihm hinüber. »Es tut Ihnen leid. Mehr haben Sie dazu nicht zu sagen?«
    »Nein, Ma’am. Es sei denn, Sie finden, dass ich noch irgendetwas hinzufügen sollte.«
    »Vielleicht einen Antrag auf Entlassung aus dem Dienst«, sagte Waverly.
    Darüber musste Wilson lächeln. »Die Koloniale Verteidigungsarmee sieht es nicht gern, wenn jemand den Dienst quittieren möchte, Botschafterin Waverly.«
    »Und das ist Ihre abschließende Stellungnahme zu dieser Angelegenheit?«, hakte Waverly nach.
    Wilson warf einen kurzen Blick zu Abumwe und bemerkte, dass sie kaum wahrnehmbar mit den Schultern zuckte. »Nun ja, ich könnte noch hinzufügen, dass ich weiß, was ich tun werde, wenn das nächste Mal so etwas passiert.«
    »Und was wäre das?«, fragte Waverly.
    »Ich würde den Hund von der Pflanze fressen lassen«, sagte Wilson.
    Praetor Gunztar öffnete die Tür zum Raum, bevor Waverly die Gelegenheit hatte, sich über Wilson aufzuregen. Stattdessen fuhr sie so heftig zu Gunztar herum, dass es nicht einmal dem Praetor entging, der nicht besonders gut darin war, menschliche Emotionen zu deuten. »Ist alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Natürlich, Praetor Gunztar«, erwiderte Waverly gepresst.
    »Sehr gut«, sagte Gunztar und preschte weiter voran, bevor Waverly irgendwelche Einschränkungen vorbringen konnte. »Ich habe Neuigkeiten. Einige davon sind gut, und einige davon sind nicht ganz so gut.«
    »Ich höre«, sagte Waverly.
    »Die gute Neuigkeit – die großartige Neuigkeit – lautet, dass die Anführer beider Fraktionen sich einig sind, das niemand für den Tod des Königs verantwortlich war außer dem König selbst. Es war allgemein bekannt, dass der König gern trank und des Nachts häufig durch seinen privaten Garten schlenderte. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass der König betrunken war, in das Beet mit der Königsblume stürzte und von der Pflanze verschluckt wurde. Als er aufwachte, versuchte er zu entkommen, und folgte dem Tunnel, bis es nicht mehr weiterging und er starb. Der Garten war Teil seiner Privatresidenz, und er war Junggeselle. Niemand suchte nach ihm, bis sein Personal am nächsten Morgen kam, um ihn zu wecken.«
    »Hat damals

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