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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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lag.
    Tuffy war tot.
    Wilson stupste mit einem Finger gegen ihn. Keinerlei Reaktion.
    »So«, sagte Wilson. Die Icheloe hatten ihm versichert, dass ihre Biologie und die irdischer Wirbeltiere sehr ähnlich waren, worauf Wilson beschlossen hatte, dieses kleine Experiment zu wagen. Trotzdem wünschte er sich, dass die Krone lieber früher als später registrierte, dass ihr Träger tot war.
    Eine Minute verging. Zwei.
    »Harry?«, fragte Schmidt.
    »Still«, sagte Wilson und starrte auf die Krone, die sich immer noch eng an den Hundekörper schmiegte.
    Weitere zwei Minuten vergingen. Drei.
    »Was machen wir, wenn es nicht funktioniert?«, fragte Schmidt.
    »Fragst du mich, ob es einen Plan B gibt?«
    »Ja«, sagte Schmidt.
    »Nein, tut mir leid.«
    »Warum sagst du mir das erst jetzt?«, fragte Schmidt.
    »Warum hast du nicht früher danach gefragt?«
    Noch eine Minute.
    » Da «, sagte Wilson und zeigte auf den Hund.
    »Was?«, fragte Schmidt.
    »Die Krone hat sich bewegt«, sagte Wilson.
    »Ich habe nichts gesehen«, sagte Schmidt.
    »Du erinnerst dich bestimmt, wie ich dir gesagt habe, dass meine gentechnisch veränderten Augen etwa zehnmal besser als deine sind, nicht wahr, Hart?«
    »Ach ja, richtig«, sagte Schmidt.
    »Bitte nimm die Krone ab«, sagte Wilson.
    Schmidt trat vor den Hund und zog vorsichtig an der Krone. Sie löste sich mühelos vom Körper.
    »Hab sie«, sagte Schmidt.
    »Danke«, sagte Wilson. »Jetzt tritt bitte zurück.«
    Schmidt entfernte sich ein Stück vom Tisch.
    »Okay, Tuffy«, sagte Wilson, sah den Hund an und hob den Zauberstab. »Jetzt wirst du ein ganz neues Kunststückchen lernen.«
    Er drückte den Knopf ein zweites Mal.
    Der Hund zuckte, machte sich nass, rappelte sich vom Tisch auf und bellte wütend.
    »Mann, er ist ganz schön angepisst«, sagte Schmidt lächelnd.
    »Das trifft in mehr als nur einer Hinsicht zu, und es ist so oder so eine durchaus verständliche Reaktion«, sagte Wilson ebenfalls lächelnd.
    Die Icheloe kehrten in den Raum zurück. Einer von ihnen hatte einen Beutel mit einer roten Flüssigkeit dabei: Tuffys natürliches Blut.
    »Warten Sie«, sagte Wilson, bis ihm bewusst wurde, dass die Icheloe ihn nicht verstehen konnten. Er machte sein Anliegen durch Gesten klar und wandte sich dann an Schmidt. »Bitte sag einem von ihnen, dass er Botschafterin Waverly holen soll«, forderte er seinen Freund auf. »Sie soll sehen, dass es ihrem Hund gut geht, bevor wir dem armen kleinen Kerl eine erneute Transfusion verpassen.«
    Schmidt nickte und wandte sich mit seinem PDA an die Icheloe. Einer von ihnen verließ in großer Eile den Raum.
    Ein anderer Icheloe zeigte auf den Hund und sah Wilson an. »Wie ist es möglich, dass Sie diesem Hund Ihr Blut geben konnten?«, übersetzte Wilsons BrainPal seine Zwitscherlaute. »Sie gehören nicht einmal der gleichen Spezies an.«
    Wilson nahm Schmidts PDA an sich. »Es heißt SmartBlood«, sagte er und legte den PDA vor sich auf den Tisch. »Es ist kein organisches Blut, also bestand keine Gefahr, dass der Organismus des Hundes es abstößt. Außerdem kann es erheblich mehr Sauerstoff aufnehmen als natürliches Blut, sodass wir die Körperfunktionen für einen längeren Zeitraum abschalten konnten, ohne dass irgendwelches Gewebe abstirbt.« Wilson hob den immer noch feuchten Hund auf, der inzwischen mit dem Gebell aufgehört hatte. »Und genau das haben wir getan. Wir haben das Blut dieses kleinen Kerlchens gegen mein Blut ausgetauscht und dann sein Herz und Gehirn lange genug zum Stillstand gebracht, um die Krone davon zu überzeugen, dass er tot ist. Danach mussten wir nur die Lebensfunktionen reaktivieren.«
    »Das klingt riskant«, sagte der Icheloe.
    »Es war auch riskant«, sagte Wilson. »Aber immer noch besser als die Alternative.«
    »Sie meinen die Möglichkeit, dass wir die diplomatischen Beziehungen zu Ihnen abbrechen«, sagte der andere Icheloe.
    »Ich hatte eigentlich an einen toten Hund gedacht«, sagte Wilson. »Aber auch dazu hätte es kommen können.«
    Botschafterin Waverly erschien im Türrahmen, hinter ihr Abumbe und Praetor Gunztar. Als Tuffy sein Frauchen bemerkte, bellte er glücklich. Wilson setzte den Hund auf den Boden. Tuffys Krallen klickerten auf der Oberfläche, als er zu Waverly hinüberrannte.
    Alle gaben ein Seufzen der Rührung von sich.
    »Das ist doch fast ein perfektes Ende, nicht wahr?«, sagte Schmidt leise zu Wilson.
    »Fast«, stimmte Wilson ihm zu.
    »Und ich vermute, wir werden einen Pakt

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