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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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mein Wort, welchen Wert das auch immer für Sie aktuell hat.«
    Wilson sah Abumwe an, die mit einem knappen Nicken antwortete. Dann wandte er sich wieder Captain Fotew zu. »Mit allem gebührenden Respekt, Captain, aber ich kann Ihre Kapitulation nicht annehmen. Die Koloniale Union und die Konklave befinden sich nicht im Kriegszustand, und Ihre militärischen Aktionen waren, soweit ich erkennen konnte, nicht direkt gegen die Clarke im Besonderen oder die Koloniale Union im Allgemeinen gerichtet. Durch Ihre Aktionen haben Sie vielmehr die Clarke und das Leben ihrer Besatzung und Passagiere gerettet. Während ich also Ihre Kapitulation zurückweise, möchte ich Ihnen gleichzeitig meinen Dank aussprechen.«
    Fotew blinzelte und rührte sich ansonsten gar nicht. »Vielen Dank, Lieutenant«, sagte sie schließlich. »Ich nehme Ihren Dank an und werde ihn an meine Besatzung weiterleiten.«
    »Gut gemacht«, sagte Sorvalh zu Wilson und wandte sich an Abumwe. »Für einen militärischen Offizier ist er gar kein schlechter Diplomat.«
    »Er hat seine Momente, Beraterin«, sagte Abumwe.
    »Dürfte ich fragen, was wir mit der Urse Damay machen wollen?«, sagte Coloma. »Sie ist schwer beschädigt, aber nicht völlig außer Gefecht gesetzt. Sie stellt weiterhin eine Bedrohung für Ihr und mein Schiff dar.«
    Sorvalh nickte Fotew zu, die daraufhin Coloma antwortete. »Die Urse Damay war mit Raketenwerfern ausgestattet, die mit insgesamt neun Raketen bestückt waren. Drei davon wurden auf Sie abgefeuert, drei auf uns. Auf die übrigen drei haben wir unsere Waffen gerichtet. Sobald sie abgefeuert werden, hätten wir sie vernichtet, bevor sie die Startröhren verlassen können. Vorausgesetzt, die Urse Damay hätte genug Energie, die Raketen startbereit zu machen oder abzufeuern.«
    »Haben Sie Kontakt mit dem Schiff aufgenommen?«, fragte Coloma.
    »Wir haben es zur Kapitulation aufgefordert und angeboten, die Besatzung zu retten«, sagte Fotew. »Aber seit den Kampfhandlungen haben wir keine Nachrichten mehr empfangen. Alles Weitere haben wir vom Ausgang der Kapitulationsverhandlungen mit Ihnen abhängig gemacht.«
    »Hätte Lieutenant Wilson unsere Kapitulation angenommen, wären Sie für die Koordination der Rettungsaktionen verantwortlich gewesen«, sagte Sorvalh.
    »Wenn an Bord des Schiffs noch jemand leben würde, hätten wir oder Sie inzwischen irgendein Signal empfangen müssen«, sagte Fotew. »Die Urse Damay ist tot, Captain.«
    Coloma schwieg frustriert.
    »Wie können Sie diesen Zwischenfall erklären?«, wollte Abumwe von Sorvalh wissen.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Sorvalh zurück.
    »Ich meine, dass sich Ihre und unsere Regierung darin einig sind, dass dieses Gespräch zwischen uns offiziell gar nicht stattfindet«, sagte Abumwe. »Und wenn nicht einmal ein Gespräch stattfindet, kann ich mir vorstellen, dass eine militärische Auseinandersetzung noch schwerer zu erklären ist.«
    »Es wird nicht schwer sein, eine militärische Auseinandersetzung politisch zu bewältigen«, sagte Sorvalh. »Die Kapitulation hingegen wäre nicht so einfach zu erklären. Ein weiterer Grund, warum wir für die diplomatische Entscheidung von Lieutenant Wilson dankbar sein sollten.«
    »Wenn Sie so dankbar sind, können Sie uns vielleicht eine Antwort auf die Frage geben, die der Grund für unser Hiersein ist«, sagte Abumwe.
    »Und welche Frage wäre das?«
    »Warum greift die Konklave Schiffe der Kolonialen Union an?«
    »Sehr interessant«, sagte Sorvalh. »Weil wir Sie nämlich fragen wollten, warum Sie dasselbe mit unseren Schiffen machen.«
    »Im vergangenen Jahr wurden sechzehn Schiffe vermisst gemeldet«, sagte Colonel Abel Rigney zu Botschafterin Abumwe. Sie saßen zusammen mit Colonel Liz Egan am Konferenztisch in Egans Büro. »Davon zehn in den letzten vier Monaten.«
    »Was meinen Sie mit ›vermisst gemeldet‹?«, fragte Abumwe. »Wurden sie vernichtet?«
    »Nein, sie sind einfach nur verschwunden«, sagte Rigney. »Nach dem letzten Skip haben wir nichts mehr von ihnen gehört. Keine Blackbox, keine Skip-Drohne, keine irgendwie geartete Kommunikation.«
    »Und keine Trümmer?«, fragte Abumwe.
    »Zumindest haben wir keine gefunden, auch keine Gaswolken, die von gründlich atomisierten Schiffen hinterlassen wurden«, sagte Egan. »Nur leerer Weltraum.«
    Abumwe wandte sich wieder Rigney zu. »Es waren Schiffe der Kolonialen Verteidigungsarmee?«
    »Nein«, sagte Rigney. »Oder um genauer zu sein: nicht mehr. Alle

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