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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Juntasa. »Was soll ich der Nurimal antworten?«
    »Sagen Sie ihnen, dass wir ihre Nachricht empfangen haben und dass sie bitte warten sollen.« Coloma wandte sich an Balla. »Holen Sie sofort Botschafterin Abumwe auf die Brücke. Sie ist der Grund, warum wir überhaupt hier sind. Und Lieutenant Wilson soll auch kommen. Er ist hier der einzige Militärangehörige. Ich weiß gar nicht, ob ich eine Kapitulation annehmen kann. Aber er kann es zweifellos.«
    Hafte Sorvalh war groß, selbst für eine Lalan, und hätte Schwierigkeiten gehabt, sich in den kurzen und engen Korridoren der Clarke zu bewegen. Um ihr entgegenzukommen, wurden die Verhandlungen um die Kapitulation der Nurimal im Shuttlehangar der Clarke abgehalten. Sorvalh war in Begleitung von Muhtal Worl, ihrem Assistenten, und von Puslan Fotew, dem Captain der Nurimal . Fotew schien es gar nicht zu gefallen, sich an Bord der Clarke aufzuhalten. Die Delegation der Menschen bestand aus Coloma, Abumwe, Wilson und Hart Schmidt, den Wilson mit Zustimmung Abumwes angefordert hatte. Sie wurden um einen Tisch gruppiert, den man hastig aus der Offiziersmesse herbeigeschafft hatte. Außerdem gab es Stühle für alle, obwohl Wilson vermutete, dass sie für die Lalan kaum von Nutzen waren, wenn man ihre Physiologie bedachte.
    »Wir haben es hier mit einer interessanten Situation zu tun«, sagte Hafte Sorvalh zu den Menschen. Ihre Worte wurden von einem kleinen Gerät übersetzt, das sie wie eine Brosche trug. »Einer von Ihnen ist der Captain dieses Schiffs. Einer von Ihnen ist der Leiter der diplomatischen Mission dieses Schiffs. Einer von Ihnen …«, sie nickte Wilson zu, »… ist ein Angehöriger des Militärs der Kolonialen Union. Vor wem soll mein Captain kapitulieren?«
    Coloma und Abumwe sahen Wilson an.
    Er nickte. »Ich bin Lieutenant Wilson von der Kolonialen Verteidigungsarmee. Captain Coloma und Botschafterin Abumwe gehören der Zivilverwaltung der Kolonialen Union an, genauso wie Mr. Schmidt.« Er nickte seinem Freund zu. »Da die Nurimal ein militärisches Schiff der Konklave ist, haben wir aus Gründen des Protokolls beschlossen, dass ich die Person sein soll, der es zusteht, Ihre Kapitulation entgegenzunehmen.«
    »Nur ein Lieutenant?«, sagte Sorvalh. Wilson war kein Experte für die Physiognomie der Lalan, aber er vermutete trotzdem, dass sie einen amüsierten Ausdruck zeigte. »Ich fürchte, es könnte ein wenig peinlich für meinen Captain sein, vor jemandem von Ihrem Rang zu kapitulieren.«
    »Das kann ich nachempfinden«, sagte Wilson und wich dann vom Drehbuch ab. »Und wenn Sie erlauben, Botschafterin Sorvalh …«
    »Beraterin Sorvalh wäre die angemessenere Anrede, Lieutenant«, sagte Sorvalh.
    »Wenn Sie erlauben, Beraterin Sorvalh«, korrigierte sich Wilson, »möchte ich Sie fragen, warum Ihr Captain überhaupt vor uns kapitulieren möchte. Die Nurimal ist der Clarke militärisch eindeutig überlegen. Für Sie wäre es gar kein Problem gewesen, uns in Stücke zu schießen.«
    »Genau das war der Grund, warum ich Captain Fotew angewiesen habe, sich Ihnen zu ergeben«, sagte Sorvalh. »Um Ihnen zu versichern, dass wir in keiner Weise eine Bedrohung für Sie darstellen.«
    Wilson warf einen Blick zu Captain Fotew, die steif und förmlich dasaß. Dass sie den Befehl zur Kapitulation erhalten hatte, erklärte eine Menge, sowohl über Fotews derzeitigen Standpunkt als auch das Verhältnis zwischen Fotew und Sorvalh. Wilson konnte sich nicht vorstellen, dass Captain Coloma einen Befehl zur Kapitulation von Botschafterin Abumwe akzeptieren würde; ein solches Unterfangen konnte sogar ein blutiges Ende nehmen. »Diese Tatsache hätten Sie deutlicher vermitteln können, wenn Sie mit Ihrer diplomatischen Delegation nicht an Bord eines Kriegsschiffs zu uns gekommen wären«, gab Wilson zu bedenken.
    »Wenn wir das getan hätten, wären Sie jetzt tot«, stellte Sorvalh fest.
    Guter Einwand , dachte Wilson. »Die Urse Damay ist ein Schiff der Konklave.«
    »Sie war es«, sagte Sorvalh. »Streng genommen ist sie es vielleicht immer noch. Doch als sie Ihr Schiff – und die Nurimal – angriff, stand es weder unter dem Kommando der Konklave noch Ihrer Streitkräfte, und es war auch nicht mit Bürgern der Konklave bemannt.«
    »Welchen Beweis können Sie für diese Behauptung vorlegen?«, fragte Wilson.
    »Im Moment keinen«, sagte Sorvalh. »Aber vielleicht kann ich Ihnen im weiteren Verlauf dieser Gespräche einen bieten. Bis dahin gebe ich Ihnen darauf

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